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Dit is het wapen van Wachtberg.  Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Wachtberg ist eine Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis im Bundesland Nordrhein-Westfalen (Deutschland) unmittelbar an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Durch ihre geografische Nähe zur Bundesstadt Bonn haben hier eine große Zahl von Menschen ihren Wohnsitz, die in den Ministerien, Botschaften und in Bonn ansässigen Firmen tätig waren und sind. Auf einer Fläche von 49,7 km² lebten in den verschiedenen Teilgemeinden zur Mitte des Jahres 2006 fast 20.000 Menschen, mit Zweitwohnsitzen fast 21.000 Menschen, davon sind rund 5.000 Pendler, darunter 3.000, die in Bonn arbeiten.

Die Gemeinde wurde 1969 im Zuge der kommunalen Gebietsreform aus mehreren Ortschaften gebildet. Kommunalpolitisch sind es 13 Ortschaften unterschiedlicher Größe, welche die Gemeinde bilden. Zentraler Punkt von Wachtberg ist die Ortschaft Berkum.

Wachtberg ist der Sitz der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften (FGAN). Zudem war und ist es Wohnort für zahlreiche Politiker der früheren Bonner Republik.

Geografische Lage Wachtberg liegt linksrheinisch zwischen dem Kottenforst, der Swist-Niederung, dem Rheintal und den Ahrtal-Höhen am Südrand der Kölner Bucht, ca. 16 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Bonn sowie rund 10 Kilometer vom Bundesviertel (ehemaliges Regierungsviertel) der Bundesstadt Bonn entfernt und unmittelbar an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.

Das Gemeindegebiet ist geprägt von markanten Kuppen vulkanischen Ursprungs, unter anderem dem Wachtberg (258 m, zwischen Villip und Berkum, namensgebend für die 1969 zusammengelegte Gemeinde), dem Stumpeberg (ca. 230 m), dem Hohenberg (263 m) (beide bei Berkum) sowie dem Dächelsberg (zwischen Oberbachem und Niederbachem). Viele dieser 25 Millionen Jahre alten ehemaligen, erloschenen Vulkane wurden (zum Teil bereits zur Römerzeit sowie im Mittelalter) als Steinbrüche für Trachyt und Basalt genutzt und stehen heute unter Naturschutz.

Ebenfalls ein erloschener Vulkan ist der Rodderberg, am Grenzpunkt zu Bonn-Mehlem und Remagen-Oberwinter.

Die höchste Erhebung ist jedoch die Anhöhe südlich von Werthhoven (269 m), die zugleich auf der Landesgrenze und auf der Wasserscheide zwischen Ahrtal im Süden und Mehlemer Bach im Norden ist. Auf dieser unscheinbaren Anhöhe sind zwei kleine Sendemasten.

Der tiefste Punkt befindet sich in der Nähe der Mehlemer Straße im Ortsteil Niederbachem, wo der Mehlemer Bach das Gemeindegebiet verlässt an der Stadtgrenze zu Bonn (Ortsteil Bad Godesberg-Mehlem)

Zwei Haupttäler durchziehen das Gemeindegebiet:

Das Tal des Mehlemer Baches, in dessen Einzugsgebiet die Ortsteile Werthhoven, Züllighoven, Berkum, Gimmersdorf, Kürrighoven, Oberbachem und Niederbachem liegen.
Das Tal des Godesbachs, in dessen Einzugsgebiet Fritzdorf, Arzdorf, Klein-Villip, Holzem, Villip, Villiprott und Pech liegen. Beide Bäche fließen direkt zum Rhein hin.
Zwischen beiden Haupttälern ist noch das Tal des kleinen Lannesdorfer Baches, der ebenfalls direkt zum Rhein fließt und in dessen obersten Einzugsgebiet das Dorf Ließem liegt. Adendorf liegt im Einzugsbereich der Swist, die Burg Münchhausen im Westen des Ortes (und zugleich im äußersten Westen des Gemeindegebietes) liegt sogar direkt an der Swist.

Den besonderen Reiz der Landschaft macht der Ausblick auf das rechtsrheinisch gelegene Siebengebirge aus. Bestimmend ist insbesondere der sehr nahe Drachenfels. – Die Bezeichnung „Drachenfelser Ländchen“ ist auch deshalb sehr beliebt, auch wenn die Herkunft dieser Bezeichnung sich ursprünglich aus der Geschichte ableitet: (siehe auch Geschichte und Wappen)

Im übrigen wird der ehemalige Vulkanismus des Wachtberger Gebietes von Geologen eher mit den ehemaligen Vulkanen des Siebengebirges in Zusammenhang gesehen, als mit den ebenfalls nicht fernen Vulkanen der Eifel (unter anderem Laacher See und Bausenberg sowie der Bergkegel der Burg Olbrück bei Niederzissen). Ebenfalls vulkanischen Ursprungs sind die von der südlichen Gemeindegrenze aus zu sehenden Kuppen Scheidskopf, Landskron (Bad Neuenahr) und in der Ferne Nürburg und Hohe Acht.

Das gesamte Gemeindegebiet Wachtbergs ist Bestandteil des aus dem ehemaligen Naturpark Kottenforst-Ville entstandenen Naturparks Rheinland.

Nachbarstädte und -gemeinden Meckenheim
(Sitz des Bundeskriminalamt und Herkules)

Remagen
(Standort der im 2. Weltkrieg gesprengten Brücke von Remagen)

Grafschaft
(Sitz des Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr)

Bundesstadt Bonn
(Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990 sowie Sitz der Deutschen Post und Deutschen Telekom)

Gemeindegliederung (Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2005)

Adendorf mit Klein Villip (1.620 Einwohner)
Arzdorf (313 Einwohner)
Berkum (2.030 Einwohner)
Fritzdorf (976 Einwohner)
Gimmersdorf (725 Einwohner)
Holzem (214 Einwohner)
Ließem (1.800 Einwohner)
Niederbachem (3.948 Einwohner)
Oberbachem mit Kürrighoven (1.187 Einwohner)
Pech (2.834 Einwohner)
Villip mit Villiprott (3.660 Einwohner)
Werthhoven (1.086 Einwohner)
Züllighoven (289 Einwohner)

Geschichte
Erdgeschichte Während die meisten vulkanischen Kuppen des Wachtberger Gebietes wie das Siebengebirge aus der Zeit vor 25 Millionen Jahren stammen, ist der Rodderberg sehr viel jüngeren Datums: Das Gestein stammt aus einer Zeit vor 600.000 Jahren und der letzte Ausbruch war um 250.000 vor Christus zur Zeit einer früheren Eiszeit.

Erste menschliche Besiedelung Vor der letzten Eiszeit lebten Neandertaler weit verstreut in Europa (unter anderem um 40.000 vor Christus im namensgebenden Neandertal bei Düsseldorf). Für die Zeit nach dem Rückgang der letzten Eiszeit um 14.000 vor Christus sind in Oberkassel Menschen nachgewiesen.

Auf Wachtberger Gebiet war zuerst die Gegend um das heutige Adendorf besiedelt. Hier ist eine Siedlung mit Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit (etwa 4.000 vor Christus) aus dem Kulturkreis der Bandkeramik nachgewiesen worden. Die erste Besiedelung breitete sich von den Löß-Gebieten um die Zülpicher Börde her aus.

Weitere recht frühe Siedlungsspuren sind bei Arzdorf und bei Werthhoven gefunden worden. Die dauerhafte Besiedelung der rheinnäheren Gebiete Wachtbergs erfolgte erst sehr viel später. Der erste singuläre Fund einer Axt bei Niederbachem (aus der Zeit um 2.000 vor Christus) deutet nicht auf eine dauerhafte Besiedelung hin.

Bronzezeit Um 1.500 vor Christus wurde der Fritzdorfer Goldbecher unweit der Fritzdorfer Windmühle auf dem Scheid (bei Fritzdorf) vergraben. Ein solch reichverziertes und aufwendig gearbeitetes Gefäß ist aus dieser Zeit in Mitteleuropa nicht bekannt. Sehr wahrscheinlich ist der Fund des Goldbechers an dieser Stelle ein Hinweis auf die Existenz eines bronzezeitlichen Fernhandelsweges von dem damaligen Zentrum der europäischen Hochkultur in Süd-Griechenland bis zu den Britischen Inseln dort, wo im Verlaufe des Mittelalters die bedeutende Krönungsstraße verlief. Vergleichbare Gold-Gefäße wurden zu dieser Zeit in Mykene und Kreta hergestellt. Vergleichbare Funde gibt es auf den Britischen Inseln.

Keltenzeit Erst um 750 vor Christus wurden auch die dem Rhein näheren Gebiete, wie Berkum, Niederbachem und Pech, dauerhaft besiedelt, da die härteren Böden erst durch den Fortschritt der Eisenzeit urbar gemacht werden konnten. Die Kelten, in diesem Raum speziell die Gallier, haben die Technologie des eisernen Pfluges in diesen Raum gebracht. Aus der Zeit der gallischen Bevölkerung stammen der Name des Mehlemer Baches (ursprünglich Melanbach) und einige Flurnamen.

Römerzeit Seit der Eroberung Galliens durch Julius Caesar bis zum Rhein um 50 v. Chr. gehörte auch Wachtberg zum Römischen Reich. Zu Beginn und nach der aus römischer Sicht verlorenen Varusschlacht (9 n. Chr.) war Wachtberger Gebiet für insgesamt etwa 500 Jahre unmittelbares Grenzgebiet.

Die Befestigung des Römischen Reiches fand massiert an der Grenze statt und nicht etwa in der Tiefe des Raumes. Dadurch war das Wachtberger Gebiet unmittelbar in die Grenzsicherung eingebunden. Gesichert ist, dass am Hohenberg ein Steinbruch durch die Römer eröffnet wurde, an dem Trachyt für Hausbau und Strassenbau gebrochen wurde.

Die gefundenen Fundamente von größeren römischen Gebäudeanlagen am Fuße des Dächelsberges bei Niederbachem weisen darauf hin, dass auch am Dächelsberg bereits zu römischer Zeit Basalt abgebaut wurde.

Das Wachtberger Gebiet wurde von Straßen durchzogen: Eine Strasse verlief im Tal des Mehlemer Baches, eine von der heutigen Gemeindegrenze zwischen Niederbachem und Mehlem auf die Höhe des Rodderberges - von dort führte die militärische Strasse direkt oberhalb des Rheins, der die Grenze, bildete über die Höhen nach Süden. „Auf dem Höchsten“ (Name eines Bergrückens auf der Grenze zwischen Niederbachem und Oberwinter wurde diese Strasse gekreuzt von einer Strasse, die vom Rhein über Bandorf bis genau zu der oben genannten größeren Gebäudeanlage im Tal des Mehlemer Baches führte.

Das Wachtberger Gebiet wurde darüber hinaus genutzt, um das Legionslager Remagen, dem es zugeordnet war, mit landwirtschaftlichen Gütern zu versorgen. Villip kam dabei eine besondere Bedeutung zu, da es als Drehscheibe zur Verteilung nach den beiden größeren Legionslagern Bonn und Remagen diente.

Die Römer brachten auch das Wissen um den Weinanbau mit, der ab fränkischer Zeit vor allem in Niederbachem nachweisbar ist. Auf den Höhen bei Berkum wurden die Götter angebetet. Ein Matronenbildnis aus römischer Zeit wurde gefunden.

Von 9 n. Chr. an war eine Periode von über 250 Jahren geprägt von ruhiger und gesicherter Aufbauzeit. Etwa ab dem Jahr 250 sind immer wiederkehrende Einfälle der Germanen vom anderen Rheinufer nachzuweisen. Zerstörungswellen von Osten Richtung Adendorf und weiter Richtung Flerzheim (bei Rheinbach sind gefolgt von Wiederaufbau und erneuter Zerstörung.

Als um 455 Köln von den Franken, einem Zusammenschluss der Germanen, erobert wurde, war die Römische Herrschaft in diesem Raum endgültig vorbei.

Frankenzeit und Frühes Mittelalter Die Bedeutung des Wachtberger Gebietes in der Grenzsicherung zwischen den Legionslagern Bonn und Remagen ging verloren. Die Absatzgebiete vor allem für Steine (die Franken bauten ihre Häuser ausschließlich aus Holz, Lehm und Stroh) brachen weg. Die deutlich verringerte Bevölkerung produzierte nur noch für den Eigenbedarf.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen der heutigen Dorfnamen fallen in die Zeit um 800. Als erstes wurden Fritzdorf und Werthhoven (früher Pissenheim) 770 erwähnt: Ländereien bei Pissenheim, Fritzdorf, Eckendorf und Remagen einschließlich einer Gesinde-Familie wurden dem Kloster Lorsch entsprechend einem Testament geschenkt. Unterschrieben hat die Urkunde unter anderem als Zeuge der Gaugraf Angilger. Diese Besitzungen wurden 1175 auch noch im Lorscher Codex aufgeführt.

Am 19. Juli 798 wurde Niederbachem zum ersten mal erwähnt: Liudger, der Gründer der Reichsabtei Werden bei Essen kaufte einen Weingarten in Bachem (damals noch ein ungeteilter Ort) für das Kloster Werden.

Der Kottenforst am Nordrand des Wachtberger Gebietes war das beliebteste Jagdrevier der Fränkischen Könige und wurde bereits im 7. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Der Forst, dessen Zahl der Blätter als Sinnbild für die Anzahl der Teufel benutzt wurde, gehörte bis 973 zum Reichsgut, als Otto II. im Jahr seiner Kaiserkrönung das Jagdrecht dem Erzbischof von Köln übertrug (siehe auch: Ottonisch-salisches Reichskirchensystem). Erzbischof Anno II. vergab den Forst 1064 der Abtei Siegburg, als wichtigsten Gründungsbesitz. Zu den sogenannten „Viermännern“ gehörten die Besitzer der Burg Adendorf und der Burg Odenhausen (sowie die beiden Besitzer des Thurmhofs und des Binsfelderhofes in Friesdorf (Bonn)). Diese vier Vasallen der Abtei hatten im Kottenforst Holz- und Weiderechte.

Zuvor (um 820) hatte die adlige Besitzerin von Oberbachem das Recht zuerkannt bekommen, 30 Schweine in den Kottenforst zur Eichelmast treiben zu lassen.

Das Mittel für neue Einflussmöglichkeiten an diesem Südrand des entstehenden Territoriums von Kurköln waren für den Erzbischof von Köln die ihm treu ergebenen Klöster. In den bisher wenig erschlossenen Gebieten, wie Niederbachem, legten die Klöster ihre Höfe an, so legte zum Beispiel das Kölner Stift Sankt Gereon im 9. Jahrhundert den Fronhof in Niederbachem und bald auch eine Kirche für Niederbachem (zusätzlich zu der in Oberbachem bereits bestehenden Kirche) an.

886 wurde die Broicher Mühle bei Villip zum ersten mal erwähnt. Der Adlige Hartmann überträgt der Abtei Prüm in einem Prekarievertrag seinen Besitz in und um Villip, darunter die Broicher Mühle, für immer und erhält dafür zur lebenslangen Nutzung Ländereien im Auelgau, im Lahngau sowie in Rheinhessen.

Auf dem Scheidt (bei Fritzdorf) war der Gerichtsplatz des Ahrgaus, zu dem auf jeden Fall Fritzdorf selbst gehörte. Der Bonngau und der Ahrgau waren zeitweise in gleicher Hand. Dazwischen lagen noch der Swistgau, zu dem Adendorf zu zählen ist, und der Odangau um Villip, Werthhoven, Ödingen und sehr wahrscheinlich die Godesburg.

Spätes Mittelalter und Frühe Neuzeit Seit 1301 gehörten die Dörfer Niederbachem, Oberbachem, Ließem, Kürrighoven, Gimmersdorf, Berkum, Züllighoven und Werthhoven zu den Kurkölnischen Rittern von Drachenfels (seit 1301), was bereits vor der Neuordnung durch die Franzosen ab 1794 zu der Namensgebung „Drachenfelser Ländchen“ geführt hat.

Vor 1296 war der Herr über das Gericht über ganz Bachem (Oberbachem und Niederbachem) der Besitzer des älteren Fronhofs in Oberbachem. Dies war Gerhard IV. von Blankenheim, nachdem er durch eine Fehde diesen von der Abtei Prüm erkämpft hatte.

Das Gericht Werthhoven, bestehend nur aus Werthhoven, sowie das Gericht „up dem geuwe“, Rechtsverbund der Dörfer Berkum, Gimmersdorf, Ließem, Kürrighoven und Züllighoven waren bereits im Einflussbereich des Erzbischofs von Köln. Ziel des Erzbischofs war es, diese südlichen Grenzgebiete weiter abzusichern. Sein treuer Gefolgsmann Heinrich von Drachenfels, dem er gerne die Sicherung dieses Gebietes überlassen wollte, wollte seinerseits eine eigene Herrschaft aufbauen. Bisher besaß der Burggraf nur die Burg Drachenfels selbst sowie den sehr einträglichen Trachyt-Steinbruch, mit dessen Steinen bereits 50 Jahre lang der Kölner Dom aufgebaut wurde.

Den Interessen dieser beiden Herren standen die Herrschaftsrechte über Oberbachem, etwa im Zentrum des gesamten Gebietes, im Wege. Es kam 1296 zur Fehde. Der genaue Verlauf der Fehde, die Leiden der Bevölkerung und die Gründe für das Ausbleiben von etwaigen Verbündeten für die Seite von Blankenheims ist aus den Quellen nicht zu ersehen. Der Ausgang der Fehde ist jedoch bekannt:

Gerhard IV. von Blankenheim war unterlegen und landete sogar in Gefangenschaft im Burgverlies der Burg Drachenfels. Dies war zu dieser Zeit weit verbreitet, um dem Gefangenen bzw. seinen Angehörigen oder Verbündeten eine Zustimmung abzupressen - eine Entlassung aus der Haft wurde erst nach Zustimmung gewährt. (Heinrich von Drachenfels hatte zusammen mit dem damaligen Erzbischof von Köln nach der gemeinsam verlorenen Schlacht von Worringen zusammen auch eingesessen im Verlies des Grafen von Berg.)

Trotz der Inhaftierung des von Blankenheim zog sich eine Einigung hin. Vor dem Hintergrund der verstärkten Bedrohung des Erzbischofs von Köln von Süden seitens König Albrecht I. von Habsburg war jedoch eine Einigung auch von seiner Seite gesehen dringend. So kam es 1301 zu einer Einigung in Form eines Dreiecksgeschäfts:

Die Gerichtsrechte über ganz Bachem übertrug Gerhard IV. von Blankenheim dem Erzbischof von Köln gegen eine Zahlung von 500 Mark, die Einkünfte aus dem Fronhof in Oberbachem sowie das Patronatsrecht für die Kirche in Oberbachem behielt Gerhard IV. von Blankenheim jedoch. Der Erzbischof von Köln verlieh Heinrich von Drachenfels die Gerichtsherrschaft über Bachem weiter, sowie auch die Gerichtsherrschaft über die Gerichte Werthhoven und „up dem geuwe“, die anschließend mit Bachem zu einem Herrengericht zusammengelegt wurden. Dafür entließ Heinrich von Drachenfels den von Blankenheim aus seiner Haft.

Diese Regelung war die Geburtsstunde der Unterherrschaft Drachenfelser Ländchen innerhalb Kurkölns. Diese Regelung überdauerte zugleich fast 500 Jahre: Die Unterherrschaft Drachenfelser Ländchen blieb in dieser Zeit in ihrer Größe unverändert und auch die Grundrechte von Blankenheims blieben bis zum Einmarsch der Franzosen 1794 erhalten.

Das Herrengericht der Unterherrschaft tagte abwechselnd im Blankenheimer Fronhof in Oberbachem und im Wirtshaus in Niederbachem. Erst im 18. Jahrhundert verlegten die Herren der Unterherrschaft das Gericht auf „neutralen Boden“ nach Gimmersdorf. Hierdurch verloren sowohl Niederbachem und Oberbachem, als auch der Fronhof der Blankenheimer, an Bedeutung.

Seit 1493 kam es zu Erbstreitigkeiten in der Drachenfelser Herrenfamilie, von der der eine Zweig auf der Burg Gudenau und der andere auf der Burg Drachenfels saß. Erst 1695 setzten sich die Freiherren von Gudenau durch.

Die Familie von Drachenfels hat nach dieser erfolgreichen Bildung einer ersten geschlossenen Unterherrschaft (1301) weitere Erwerbungen gemacht:

Von einem Eberhard, Vogt zu Belle, kauften sie 1402 die Burg Are, die Burg Gudenau und den Hof Merl, der ein Lehen des Stiftes St. Cassius in Bonn war.

Am 13. Mai 1425 verpfändete Erzbischof Dietrich von Köln das Amt Wolkenburg mit der Stadt Königswinter und dem Dorf Ittenbach dem Burggrafen Göddert von Drachenfels, der damit zum erstenmal um seine Burg selbst Fuß fassen konnte. Es kam zum Streit und daraufhin wurde die Burg Wolkenburg als solche an einen Dritten weiterverpfändet.

Der Dingstuhl Villip, bestehend aus den Dörfern Villip, Villiprott, Holzem und Pech, die auch zu einem Kirchspiel gehörten, war Teil der Grafschaft Are und nach der Erbteilung (1221) und dem Bau der Burg Neuenahr Teil der Grafschaft Neuenahr.

Mit dem Aussterben der Linie Neuenahr (1358) begannen Erbfolgestreitigkeiten, die sich mehrere Jahrzehnte hinzogen. Schließlich nutzte der Erzbischof von Köln die Gelegenheit zur Einmischung (Zerstörung der Burg Neuenahr 1372) und konnte sich auch angesichts der Bindung seines Rivalen Herzogtum Jülich, der immerhin formaler Lehnsherr der Grafschaft Neuenahr war, durch den Geldrischen Erbfolgekrieg (1371-1379) als Mitherr der Grafschaft durchsetzen.

Während der Hof in Merl durch die politische Schwäche des Cassiusstiftes fast wie ein Eigengut (Allod) war und die Burg Are kurze Zeit später wieder dem Erzbischof von Köln zugerechnet wurde, war die erworbene Burg Gudenau in ebendieser Grafschaft Neuenahr, in der der Oberherr der Drachenfelser, nämlich der Erzbischof von Köln, nun auch Mitherr war. Der Dingstuhl Villip, in dem die Burg Gudenau einziger befestigter Adelssitz war, lag direkt benachbart zu dem Drachenfelser Ländchen.

Burg Gudenau
Die Burganlage GudenauDie Burg Gudenau wurde um 1200 gebaut und seit 1246 (Bestandteil der Hochstadenschen Schenkung, die vor allem die Grafschaft Are beinhaltete) gehörte sie zu Kurköln, womit Kurköln bereits bedeutenden Einfluss im Dingstuhl Villip wahrnahm. Als Godart von Drachenfels die Burg Gudenau 1402 von Eberhard gekauft hatte, empfing er die Burg nach mittelalterlichem Recht von Kurköln zu Lehen.

Durch Erbe ging die Burg Gudenau auf die Familie Waldbott von Bassenheim über. Die Grafschaft Neuenahr wurde 1546 nach dem Aussterben der letzten Grafen von Neuenahr als erledigtes Lehen vom Herzogtum Jülich eingezogen und zum Amt Neuenahr innerhalb Jülichs umgewandelt.

Die Rechtsverhältnisse wurden wirklich schwierig und es kam zu diversen Prozessen um Steuern und Zuständigkeiten, als die Waldbott von Bassenheim als erzbischöfliche Lehnsmänner auf der Burg Gudenau gleichzeitig in dem jülichschen Amt Neuenahr residierten und zum Beispiel zur Bierverbrauchssteuer herangezogen wurden. Hier begann sich das Territorialprinzip langsam gegen das Personalitätsprinzip durchzusetzen.

1659 erlangte Otto Werner von Waldbott von Bassenheim für den Dingstuhl Villip mit der Gudenau Reichsfreiheit durch einen Territorialtausch mit dem Herzog von Jülich (siehe auch: Landskron (Bad Neuenahr))

Durch den gleichen Territorialtausch erlangte die Familie von der Leyen Reichsfreiheit für die Dingstühle Adendorf und Eckendorf mit ihren Burgen Adendorf und Münchhausen.

Während jedoch die Familie Waldbott von Bassenheim in diesem Vertrag auf ihren Anteil an der für das Herzogtum Jülich strategisch wichtigen Reichsritterschaft Landskron verzichtete, verzichtete die Familie von der Leyen in Person des Erzbischofs Karl Kaspar von der Leyen lediglich auf sein nur noch formales Lehnsrecht als oberster Lehnsherr der in Zukunft direkt dem Deutschen König unterstellten Waldbott von Bassenheim.

Unter den sogenannten Religionskriegen des 16. und 17. Jahrhunderts hatten die Dörfer des heutigen Wachtberg schwer zu leiden.

Vordergründig ging es in dem Kölner Krieg (1583-1589) um die Religionszugehörigkeit der Bewohner von Kurköln, es ging aber auch um eine schöne Frau, Agnes von Mansfeld-Eisleben, die der Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg trotz seines kirchlichen Amtes unbedingt heiraten wollte, um die Austarierung der Machtverhältnisse im Deutschen Reich, um die Machtinteressen der Wittelsbacher sowie der Waldburger, die weltliche Interessen der katholische Kirche.

1588 kam es durch die Belagerung der Godesburg zu einer schweren Hungersnot im direkt benachbarten „Drachenfelser Ländchen“ mit vielen Todesopfern. Im Dreißigjährigen Krieg zogen 1633 schwedische Truppen durch Niederbachem und brandschatzten mehrere Teildörfer.

In diesen für die Bevölkerung schon schweren Zeiten holte auch noch Ferdinand Waldbott von Bassenheim zu Gudenau ab Juli 1630 den kurkölnischen Hexenrichter Dr. Franz Buirmann ins Ländchen, der mehrere Frauen und Männer als „Hexen“, „Zauberer“ oder „Werwölfe“ anklagte und zumeist hinrichten ließ, falls sie nicht einflussreiche Freunde hatten. (siehe auch: Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen).

Der Rodderberg ist ein erloschener Vulkan im Osten der Gemeinde Wachtberg bei Bonn. Das Gestein hat ein Alter von ca. 800.000 Jahren, die letzte Eruption wird auf 250–300.000 Jahre datiert. Der über 50 Meter tiefe kreisrunde Sprengtrichter ist noch heute als Bodensenke sichtbar. In einer ehemaligen Tuffgrube kann man Gebilde aus Leuzit-Nephelin betrachten.

Das Kratergelände ist heute ein Naturdenkmal. In dem Krater liegt der Broichhof, der ehemals eine Wasserburg in dem zu dieser Zeit sumpfigen Kratergrund war. Die ehemalige zweiteilige Wasserburg wurde im Mittelalter aufgegeben, aber 1635 von dem Kölner Stift St. Gereon wiederaufgebaut. Das Herrenhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde aus Rodderberg-Lava errichtet. Seit 1811 befindet sich der Broichhof im Eigentum der Familie Schaefer. 1966 entstand eine Reitanlage, die seitdem verpachtet ist.


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