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Obernburg am Main
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Obernburg am Main (amtlich: Obernburg a.Main) ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg und liegt an der Mündung der Mümling in den Main am Fuße des Odenwalds.
Zwischen 83 und 85 n. Chr. wurde von den Römern das Kastell Obernburg, im örtlichen Sprachgebrauch auch Nemaninga [1] genannt, errichtet. Die Altstadt Obernburgs entspricht noch in etwa der Grundfläche des Kastells. Im Alemannensturm 259/260 n. Chr. ging das Kastell unter, wurde aber in der Folge weiter besiedelt.
Am 25. März 1313 wurde Obernburg durch den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zur Stadt erhoben.
Bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Obernburg zum Mainzer Kurfürstentum. Im Anschluss gehörte Obernburg zum neu gegründeten Fürstentum Aschaffenburg, welches 1810 im Großherzogtum Frankfurt aufging. Im Jahr 1814 kam Obernburg zu Bayern. Am 1. Juli 1972 verlor Obernburg seinen Kreissitz, am 1. Mai 1978 wurde die Nachbargemeinde Eisenbach eingemeindet.
Das Römermuseum widmet sich den Spuren der römischen Besiedlung in Obernburg und Umgebung. Das Eisenbacher Heimatmuseum ist im ehemaligen neuen Rathaus des Stadtteils untergebracht.
Obernburg liegt seit 1990 am Fränkischen Rotwein Wanderweg.
Sehenswert sind die Reste der Stadtbefestigung (im besonderen das Obere Tor, der Almosenturm und der Runde Turm), das Rathaus und die Annakapelle sowie die Barockkirche in Eisenbach
Im Römermuseum Obernburg am Main werden fast ausnahmslos Funde aus dem Kastell Nemaninga der 4. aquitanischen Reiterkohorte römischer Bürger, des Britonennumerus der nemaningensischen Grenzschützer sowie des Lagerdorfes präsentiert.
Geschichtlicher Rückblick
ca. 500 v. Chr.
Erste Besiedlung durch die Kelten
81-96 n. Chr.
Römisches Kastell “Nemaninga”
162 n. Chr.
Zerstörung des Kastells durch die Chatten, Neuaufbau
259/260 n. Chr.
Endgültiger Untergang im Alamannensturm. Besetzung durch Alamannen und Franken
984
Das Dorf “Oberincurc” wird mainzisch
1184
Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes in einer Urkunde des Papstes Lucius III.
1300
Verkauf des Dorfes an das Stiftskapitel Aschaffenburg
23.5.1313
Stadterhebung durch Erzbischof Peter von Mainz
1317
Bestätigung der Stadtrechte durch König Ludwig von Bayern
1344
Erneute Bestätigung der Stadtrechte durch Kaiser Ludwig; Vollendung der Stadtbefestigung
1359
Die Stadt erhielt die Genehmigung, Gerichtstage abzuhalten
1524/25
In den Bauernkriegen wurde Obernburg verschont
1542
Obernburg hat 900 Einwohner (142 Familien)
30.11.1631
König Gustav Adolf von Schweden übernachtet in Obernburg
1673
Die Stadt hat schwer unter französischen Truppen zu leiden
1722/23
Neubau der Stadtpfarrkirche
1782
Bau der Straße Obernburg - Stockstadt
1803
Obernburg gehört mit Aschaffenburg zum Großherzogtum Frankfurt
1814
Obernburg wird mit 1.600 Einwohnern bayerisch
1818
Obernburg führt das heute noch gebräuchliche Stadtwappen
1861
Die Stadt wird Sitz des Bezirksamtes und des Amtsgerichts
1876
Die erste Eisenbahn fährt auf der anderen Mainseite
1890
Die erste Mainbrücke wird dem Verkehr übergeben
1922
Bau der Glanzstoff-Fabrik
1931
Erstes “Apfelblütenfest”
1945
Einmarsch der Amerikaner
1951
Einweihung der evangelischen Friedenskirche
1966
Einweihung der neuen Pfarrkirche “St. Peter und Paul”
1972
Obernburg verliert im Zug der “Gebietsreform” den Kreissitz
1.5.1978
Eisenbach wird Stadtteil von Obernburg