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Dit is het wapen van Nettetal. Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Leuth ist ein Stadtteil von Nettetal und ein Grenzdorf bei Venlo (Niederlande) im Naturpark Maas-Schwalm-Nette das sich über eine Fläche von ca. 13 km² erstreckt. Die Netteseen Poelvenn, Schrolick und Wittsee sowie die vom Königsbach gespeiste Kälberweide gehören zu Leuth und prägen gemeinsam mit dem Heide- und Waldgebiet Venloer Heide das Ausflugs- und Naherholungsgebiet in Nettetal. Der Autobahngrenzübergang "Schwanenhaus/A 61" und der alte Grenzübergang "Schwanenhaus" gehören ebenso zu Leuth so wie der "Grüne Grenzübergang Tor 9". Mehrere gut ausgeschilderte Fahrradrouten erschließen von Leuth aus sowohl das niederländische Maastal wie auch die Ausflugsgebiete zwischen Nette, Niers und Maas.

Bis etwa 1200 stand am Netteufer oberhalb der Leuther Mühle die alte Burg Krickenbeck. Die Burg war schon 1188 ein kölnisches, ab 1251 geldrisches Lehen. Bereits im 13. Jahrhundert wurde hier auch der Nettelauf reguliert. Geschützt hinter breiten Röhrichtfeldern liegen die anderen Netteseen, die als landschaftliche Ruhezonen einer bedrohten Tier- und Pflanzenwelt letzte Zufluchtsorte bieten. Leuth ist heute zusammen mit Hinsbeck das touristische Herzstück der Stadt Nettetal und ein beliebter Naherholungsort. Seit 1993 ist Leuth "Staatlich anerkannter Erholungsort".

Die Leuther Entwicklungsschwerpunkte liegen beim Wohnen, der Landwirtschaft und der Erholung. Am 31.12.2005 hatte Leuth 2.168 Einwohner. Es eine Kirche, einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Turnhalle, einen Sportplatz und einen Campingplatz. Wochenmarkt ist jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr auf dem Petershof.

Tourismus
Große Teile eines der ältesten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalen, NSG „Krickenbecker Seen“ gehören zu Leuth. Aber nicht nur das an Fauna und Flora artenreiche Feuchtgebiet zwischen Kleinem de Wittsee, Schrolick und Poelvenn ist sehenswert. Auch die „Venloer- und Groote Heide“ zwischen Leuth, Herongen und Venlo mit dem über tausend Hektar großen Bereich des ehemaligen Fliegerhorst Venlo-Herongen ist Geschichts- und Erholungsraum. Der 1941 gebaute Tower wurde unter niederländischen Denkmalschutz gestellt. Auch auf deutscher Seite sind Ruinen ehemaliger Wärmehallen und Hangars erhalten und Rollbahnen noch erkennbar. In den Jahren (1941 bis 1945) als Nachtjagdflugplatzgebiet genutzt, ist ein großer deutsch-niederländischer Erholungsraum für Spaziergänger, Radfahrer, RollerSkates, Segel- und Modellflieger.

Dit is het wapen van Leuth. Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Leuth & Karneval
Besonder bekannt, auch weit über die Grenzen Nettetals, ist der Leuther Altweiber. Traditionell eine Woche vorm "normalen" Altweiber. Mehr dazu erfahren Sie hier auf einer Seite des WDR.

Leuth Postalisch
Falls nicht anders angegeben, gillt für alle Postadressen die Postleitzahl 41334 Nettetal(-Leuth) sowie für Telefonnummern die Vorwahl (0 21 57).

Geschichte
Das dörfliche Bild des bis ins 19. Jahrhundert bäuerlich geprägten Ortes ist weitgehend erhalten. Der Ortskern Kircheninsel ist mit Kirche, Pfarrhaus, altem Rathaus und Neyenhof denkmalgeschützt.

Leuth bildete Jahrhunderte die Südgrenze des Herzogtum Geldern (Amt Krickenbeck) zum Herzogtum Jülich. Leuth gehörte bis 1930 zum Bistum Münster und zum Kreis Geldern, heute zum Bistum Aachen bzw. Kreis Viersen. Die Geschichte des Ortes ist mit der Geschichte der Herren von Krickenbeck, später Grafen von Schaesberg, eng verbunden. Die Herren von Krickenbeck regulierten bereits im 13. Jahrhundert den Nettelauf. An der Nette ließen sie die Leuther Wassermühlen errichten. Gut erhalten ist die „Leuther Mühle“.

Ein bemerkenswertes Bauwerk in Leuth ist die katholische Pfarrkirche St. Lambertus mit Kirchhof, eine dreischiffige Backsteinhallenkirche mit polygonalem Chor (Vincenz Statz, 1860/61) und vorgestelltem Westturm des 15. Jahrhunderts (1650/51 neu ummantelt). Sie ist Mittelpunkt des kircheninselartigen Kerns von Leuth zusammen mit den unmittelbar benachbarten Hofanlagen und den umgebenden Frei- und Wegeflächen (Kirchhof, Fußwegen) und hat eine wichtige Silhouettenwirkung über den Ortskern hinaus. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war der Kirchhof die Begräbnisstätte für Leuth. 1850 wurde, wie in dieser Zeit auf Grund neuer hygienischer Bestimmungen üblich, ein neues Friedhofsgelände außerhalb des alten Ortskerns erworben und schließlich 1860 auch in Gebrauch genommen. Als Zeugnisse der alten Friedhofsnutzung befinden sich noch mehrere Grabsteine des 17. und 18. Jahrhunderts auf dem Kirchhof. Der Kirchhof ist umgeben von einer zu großen Teilen noch alten Backsteinmauer, die auch den von der Johannes-Finken-Straße auf den Chor zuführenden Fußweg begleitet. Teile des Kirchhofes sowie der Fußweg von der Johann-Finken-Straße zum Kirchhof besitzen ein Kieselsteinpflaster; die Treppenstufen an diesem Fußweg sind aus Blaustein.

Ebenfalls erwähnenswert ist das ehemalige Rathaus/Bürgermeisteramt von Leuth in der Dorfstr. 83. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Backsteingebäude in fünf Achsen mit Holzblockgewänden und dunkelgrau gedecktem Krüppelwalmdach in städtebaulich hervorragender Lage unmittelbar neben der Kirche, am Zusammentreffen der Straßen Locht, Hampoel und Dorfstraße. In der mittleren Achse befindet sich ein Tordurchgang mit Blausteintreppe zum dahinterliegenden Kirchhof. Eine seitliche Tordurchfahrt vermittelt zum Nachbargebäude Dorfstraße 84, mit dem zusammen es einen kleinen "Platz" rahmt.

Interessant ist auch das zweigeschossige Backstein-Wohnhaus (Pfarrhaus) in der Johann-Finken-Str. 2, mit seitlichem eingeschossigem Wirtschaftsflügel mit Krüppelwalm nach vorne zur Straße, so dass sich vor dem Haus ein kleiner Wirtschaftshof erstreckt, in den auf der anderen Seite ein Vorbau des Haupthauses mit Zinnen als Dachabschluss ragt.

Johann-Finken-Str. 4 (Neyenhof) Eingeschossiges Hallenhaus des 18. Jahrhunderts aus Backstein, an der Rückseite mit einer Putzfassade der Jahrhundertwende. Im Osten zwei korbbogige Einfahrten und die alte Fensteraufteilung, sie wurden im Zuge von Umbaumaßnahmen der 1980er Jahre wiederhergestellt. Langgestreckter Baukörper, der den Fußweg zur Kirche begleitet, hat ein großflächiges, markantes Satteldach. Sie sind Zeugnis einer landschaftstypischen Hausform, das zusammen mit dem Pfarrheim und der Kirche den östlichen Teil des Kirchenbereichs prägt. Nach Henrichs/Finken war der Hof 400 Jahre lang Leibbesitz der Leuther Pfarrer.

Ein bereichsprägendes Gebäude, bei dem der Denkmalwert geprüft werden muss, befindet sich in der Dorfstr. 81. Es ist ein großes zweigeschossiges, in sieben Achsen breit gelagertes Gebäude in städtebaulich bedeutender Lage gegenüber der Kirche, ein wichtiger Blickpunkt für die sich hier treffenden Straßen Locht, Dorfstraße, Buscher Weg. Ein breites Geschossgesims betont an der Fassade zusätzlich die Horizontale. Das Satteldach ist nach einer Restaurierung in den 1980er Jahren durch zwei straßenseitige Dachflächenfenster in seiner Geschlossenheit beeinträchtigt. Nach örtlichen Quellen war es um 1870 "Hotel zur Post" und wurde um 1880 als Pferdepoststation genannt. Rückwärtig befinden sich noch ältere Wirtschaftsgebäude, wahrscheinlich einer Hofanlage des 18. Jahrhunderts.

Erste Urkundliche Erwähung Leuths
Der lateinische Text der Urkunde aus dem Jahre 1251, die der Pfarrgemeinde St. Lambertus Leuth als Fotokopie vom Reichsarchiv in Arnheim zur Verfügung gestellt wurde, lautet wie folgt:

Nos Conradus, dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, sacri imperi per Italiam arcliicancellarius, notum esse volumus tam presintibis quam futuris, quod nos pium propositum et sanctum desiderium dilecti nostri et fidelis, nobilis viri Ottonis, comiltis Gelrensis, quod habet ad constituendum claustrum ordinis Cisterciensis, favore benivolo prosenqui cupientes, ad honorem, dei et sancte genitricis ejus arcam in Crikebebeke, sitam in parochia Loithe, in qua olim castrum constructum fuerat, de consensu et bona voluntate priorum et capituli majoris ecclesie in Colonia liber-aliter ad dicti claustri concessimus constructionem. Idem autem comes Gelrie in recompensationem propietatis prefate aree proprietatem aree, que dicitur Deversdunch, sitam in parrochia Greverode, resignavit et a nobis et a posteris nostris, sicuti prius aliam tenuit, in feodo retinebit.

Ut autem lec nostre concessionis gratia rata et firmia semper permaneat, presentes paginam sigilii et cipituli ecclesie majoris in Colonia munimine duximus roborandam.
Actum et datum in Nuxia, anno domini millesimo ducentesimo quinquagesimo primo, mense Junii, presentibus

Die Übersetzung der Urkunde lautet:

Wir Conrad durch Gottes Gnade der heiligen Kirche zu Köln Erzbischof, des heiligen (römischen) Reiches Erzkanzler über ltalien, machen hierdurch kund und zu wissen für jetzt und später, daß wir den frommen Vorsatz und heiligen Wunsch unseres lieben und getreuen Sohnes, des edlen Herrn Otto, Grafen von Geldern, den er hegt, um ein Kloster des Cistercienser Ordens zu errichten, mit Bereitwilligkeit und Gunst zu unterstützen wünschend zur Ehre Gottes und seiner heiligen Mutter eine Grundfläche in Krikenbeck, in der Pfarre Leuth gelegen, da wo früher eine Burg errichtet war, mit Zustimmung und Wohlgeneigtheit der Vorsteher und des hohen Kapitels der Kirche zu Köln, gerne zur Errichtung des genannten Klosters unsere Zustimmung gegeben haben.

Ebenso aber hat der Graf von Geldern als Eigentumsersatz für das vorbenannte Grundstück auf sein Eigentumsrecht über die Liegenschaft "Deversdunk" genannt, in der Pfarre Grefrath liegend, verzichtet, die er von uns und unseren Nachfahren, so wie er früher eine andere hatte, als Lehen behalten soll.
Damit aber diese unsere huldvolle Zustimmung rechtskräftig und immer gesichert bleibe, haben wir diese Urkunde durch unser und des hohen Domkapitels in Köln Schutzsiegel zu bekräftigen für gut befunden.

Verhandelt und genehmigt in Neuß im Jahre des Herrn 1251 im Monat Juni.

Zur Beschreibung der Leuther Mühle als technisches Kulturdenkmal gehört ebenso die Geschichte des Amtes Krickenbeck wie auch die Entwicklung des historischen Umfeldes.

Zur Vorgeschichte
Der gegenwärtige Standort der Leuther Mühle ist nicht identisch mit einer urkundlich bereits 1419 erwähnten Mühle gleichen Namens. Diese lag tief in dem heutigen Naturschutzgebiet der Secretis und des Bereiches Tüschen Möles.

Das die Mühle umgebende Gebiet gehörte zum Dorf Leuth im Amte Krickenbeck als Teil des Herzogtums Geldern. Im Frieden von Venlo am 09. September 1543 setzte der deutsche Kaiser Karl V., "in dessen Reich die Sonne nicht unterging", in der Heide zwischen Leuth und Venlo, nahe dem Gasthuyshof, Schwanenhaus und Branderhof, im Gebiet des heutigen Grenzüberganges, den Anschluß seines burgundischen Erbes, nämlich das Herzogtum Geldern, an das spanisch-habsburgische Deutsche Reich durch.

Handel und Wandel wurden über Venlo und Maas mit dem oberen Maastal und Holland abgewickelt. Der ständig steigende Bedarf der Bevölkerung und der Ostasien- und Kolonialschiffahrt Hollands hatte Venlo zu einer bedeutenden Handels- und Hafenstadt aufsteigen lassen. Da Venlo zum Amte Krickenbeck gehörte, erhielten die Bewohner für ihre Produkte dort gute Preise und erfreuten sich eines annehmbaren Wohlstandes. Man leistete sich als Brennmaterial Steinkohle, die aus den Tagebauvorkommen bei Maastricht und Lüttich kamen. Dieser wirtschaftliche Wohlstand endete abrupt mit dem Frieden von Utrecht am 11. April 1713.

Wirtschaftliche Not und Torfabbau
Das Herzogtum Geldern wurde aufgelöst, das Amt Krickenbeck kam zu Preußen, die Stadt Venlo zu Holland. Innerhalb weniger Tage brach der in eintausendachthundert Jahren gewachsene Handel zusammen. Es war der 50. Regierungstag des jungen Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm I., den man später den Soldatenkönig nannte. Der junge König hatte von seinem Vater Friedrich I., der aus Berlin ein preußisches Versailles machen wollte, ein völlig ruiniertes Land - Preußen, Berlin und Brandenburg - übernommen. Zur wirtschaftlichen Sanierung hatte er rigorose und allgemeine Ex- und Importverbote erlassen, insbesondere aber den Import und Verbrauch von Steinkohle untersagt. Auf königlichen Befehl hatte die Bevölkerung Torf als Heizmaterial zu brennen. Wenige Tage nach Ankunft der preußischen Verwaltung wurden diese Gesetze ohne Rücksicht auf die hiesigen Verhältnisse eingeführt, Venlo von Sergeanten als Zöllner umstellt und jeder Handel und Wandel abgewürgt.

Jetzt hatte auch die Bevölkerung unseres Gebietes Torf als Heizmaterial abzubauen. Dieser war bisher nur in geringem Maße als Winterstreu für die Ställe des Viehes gebraucht worden, um genügend Dünger für die Acker zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den Nettemooren zwar einige "Blankwater", die Netteseen waren jedoch noch nicht vorhanden.

Die Bevölkerung begann mit dem Stechen von Torf nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch zum Verkauf. Es wurde sogar eine Torfsteuer erhoben, wie aus den kürzlich aufgefundenen preußischen Steuerakten hervorgeht.

Überschwemmungen und Wasserbau
Die intensive Austorfung hatte schon bald das Land verändert Durch den Abbau unterblieb dessen regulierende Wirkung der Wasserstände - mit unangenehmen Folgen. Bei Unwetter schossen nun die aus dem 157 qkm großen Einzugsgebiet der Nette aufkommenden Wassermassen flußabwärts zur Niers und verursachten dort bis nach Geldern große Überschwemmungen.

Der junge preußische König Friedrich Wilhelm I. sah sich bereits 1714 genötigt, niederländische Wasserbau- und Mühleningenieure zur Vermeidung dieser Überschwemmungen ins Land zu holen. Man mußte versuchen, die Nette zu regulieren.

Am Ausgang des Wittsees muß sich damals ein Lehmkatarrakt gebildet haben, durch den die aus dem höher gelegenen Wittseebereich kommenden Wasser mit großer Wucht zu Tal schossen. Dieser Bereich heißt heute noch im Volksmund "Dat Duevels Loak", das Teufelsloch. Man mußte also die Nette höher legen, um die Wassermassen zu bändigen. Hierzu bot sich ganz natürlich der Rand der geologischen Verwerfung an, die durch das Abdriften der Venloer Scholle vom Krefelder Gewölbe entstanden war. Die Wasser- und Mühlenbautechnici nutzten diesen Umstand, die Wasser der Nette zu der am Kanalende erbauten Mühle zu führen.

Der Bau der Leuther Mühle
Der Wasser- und Mühlenbau begann etwa 1714; die Gesamtanlage wurde um 1734 fertiggestellt. Der Torfabbau endete 1749.

Durch diese intensive Austorfung muß das Umfeld damals sehr verwüstet gewesen sein. Es war der Sohn des Soldatenkönigs, der als Friedrich der Große in die Geschichte eingegangen ist und im Tagesbefehl Nr. 62 von 1752 anordnete, daß das gesamte Gebiet mit Eichen zu bepflanzen sei, und der Ertrag dieser Eichen der preußischen Domänenkammer zuzukommen habe. Der Tagesbefehl Nr. 62 ist im Original erhalten; wie Holzfachleute versichern, dürfte das Pflanzdatum der älteren Eichen um Krickenbeck in diese Zeit fallen.

Kaum eine technische Anlage des ausgehenden Mittelalters, wie die Leuther Mühle sie beherbergt, ist in dieser Unversehrtheit mit ihrem Umland erhalten geblieben. Die Mühle birgt in ihrem Inneren das technische Mahlwerk der rechtwinkligen Umleitung einer Kraft in Holz ohne eine zusätzliche Metallverstärkung nach dem Stand der Mühlenbautechnik des 16./17. Jahrhunderts, der Hochblüte des niederländischen Mühlenbaues.

Leonardo da Vinci, der große Maler und Konstrukteur, zeichnet dieses System 1489 in Florenz. Um 1500 berechnet der Baseler Mathematiker Bauerle die Zahnräder der Entwürfe von Leonardo da Vinci. Um 1501 übernimmt der flämische Technicus Stevin aus Brügge das System Leonardo da Vinci/Bauerle und begründet den niederländischen Mühlenbau.

Der Bau von Wassermühlen wurde in den Niederlanden perfektioniert. Das Zentrum des Mühlenbaues für Wasser und Wind sowie Kanalbau war die Schule in Utrecht. Es bildete sich die strenge Zunft der niederländischen Mühlenbauer. Ausbildung und Leistung erreichten hohe Grade.

Bauliche Einzelheiten der Leuther Mühle
1734 wurde die Mühlenanlage und das Mühlengebäude der Leuther Mühle fertiggestellt. Die Anlage war für die damalige Zeit ungewöhnlich gut ökonomisch abgestimmt. Es ergänzten sich Mühle und Landwirtschaft, Fischfang und Gastwirtschaft.

Das Wasser der Nette treibt unterschlägig über das große Mühlrad ein großes Kammrad und das wuchtige Königsrad, das auf einem handgeschmiedeten Eisenzapfen läuft. Mittels einer einfachen Schaltung konnte 1. ein Gebläse zur Reinigung des Getreides, 2. ein Quetschgang oder 3. der Mehlgang je nach Bedarf betrieben werden.

Hinzu kommt der gewaltige Kollergang der Ölmühle für Raps und Flachs, der sich ebenfalls im besten Erhaltungszustand befindet. In diesem liefen die über 7.000 kg schweren Blaubasaltsteine zum Auspressen des ölhaltigen Samens. Diese Mühlsteine wurden über große Holzgetriebe, die mit einer gewaltigen, ca. 6 m langen, aus einem Eichenstamm gearbeiteten Achse verbunden sind, über kleine und große Zahnräder angetrieben.

Der Eichenstamm der Achse mußte zur Erlangung der Festigkeit vor der Bearbeitung mindestens 30 Jahre unter Wasser gelegen haben.

Der letzte Lauf der Ölmühle erfolgte im Jahr 1932 zur Herstellung von kaltgeschlagenem Leinöl zur Anwendung bei Mensch und Tier nach alten Hausrezepten.

Die Übersetzung des Mahlwerkantriebes ist so berechnet, daß sich der Mühlstein neunzigmal in der Minute dreht. Es wurde eine Mehlqualität aus Roggen gewonnen, die heute in dieser Güte nicht mehr erstellt werden kann.

Von 1734 bis 1923 lief die Mühle in wirtschaftlich einwandfreier Form.

Die letzten Jahre des Mühlenbetriebes
Durch andere Anforderungen an die Mehlqualität insbesondere und Änderung in der Fütterungsgewohnheit der Landwirtschaft sowie das Aufkommen der Großmühlen sank die Rendite, denn die Kapazität betrug wie seit 1734 zwanzig Tonnen im Monat. Man versuchte zwar mittels eines Elektromotors das Werk zu beschleunigen, doch der Versuch endete schon nach wenigen Minuten mit umfangreichen Reparaturen: die Holzzähne der Zahnräder waren gebrochen. Man mußte erkennen, daß das Holz der Mühle und ihre Konstruktion nur auf die Wasserkraft des Netteflusses berechnet und abgestimmt war.

Der Fischreichtum der Nette war gesegnet durch eine starke Aalwanderung. Köstliche große Aalportionen in vielen Arten der Zubereitung gab es in der Mühlengastwirtschaft. Der frisch gefangene Aal wurde auch preiswert verkauft und von den Bewohnern des Grenzlandes zu Hause zubereitet. In manchen Jahren soll die Aalwanderung so stark gewesen sein, daß die Bauern mit Mistgabeln die Fische aufgeladen haben und zu Viehfutter verarbeiten konnten. Aber lang, lang ist's her... Um 1950 starb der Fischfang durch die Verschmutzung der Nette. Das ökonomische System der gesamten Mühlenbewirtschaftung war nachhaltig gestört. Der letzte Müller der Wackertapp-Mühle, der heutigen Leuther Mühle, wurde von der Zeit überrollt. Wir müssen heute der Müllerfamilie Wackertapp danken, daß sie trotz großer Not das Mahlwerk erhielt und nichts an ihm veränderte. Seit 1966 steht die Mühle nach einer Arbeitszeit von 232 Jahren still.

Hotel Restaurant Leuther Mühle
1966 kaufte die kleine Gemeinde Leuth die Mühle. Sie fand jedoch keinen deutschen Interessenten, der bereit gewesen wäre, die Mühle zu restaurieren. 1969 kaufte der niederländische Hotelier Charles Hofman die Mühle. Er hatte großes persönliches Interesse an dem Objekt und restaurierte das Haus und die Mechanik in dreijähriger Arbeit.

1981 erwarb die Familie Heinrich Lenßen die Leuther Mühle und führte sie zu einem Haus mit besonderer, eindrucksvoller Atmosphäre, das als 4 Sterne Hotel ausgewiesen ist.

Die Leuther Mühle ist als technisches Kulturdenkmal erhalten geblieben und dient uns als Zeugnis für die Technik des Wassermühlenbaues der frühen Neuzeit. Die handwerkliche Kunst der Mühlenbauer und ihre Materialkenntnisse in der Auswahl der verschiedenen Holzqualitäten kommt noch heute in dem fast geräuschlosen Lauf der großen und kleinen Zahnräder - dem Wasserdruck entsprechend mal leise knarrend oder polternd - zu Gehör.

Die Gesamtanlage erregt die Bewunderung der Techniker aus aller Welt, die gern in die Leuther Mühle kommen, um die Leistungen der Altvordern zu bewundern und zu würdigen.

Auf Initiative des Historischen und Museums-Vereines für das Maas- und Nettetal "Sablonibus" e.V. mit Sitz in Nettetal-Leuth wurde am 06. Mai 1999 die Denkmalplakette des Landes Nordrhein-Westfalen überreicht. Die Plakette weist auf den bedeutenden technischen Kulturwert dieser Anlage hin. Durch diese Schrift wird Ihnen der geschichtliche Werdegang der Leuther Mühle und des historischen Umfeldes nähergebracht.

Die Rochuskapelle
In der Lombardei verstarb vor 675 Jahren der Nothelfer Rochus, der besonders in Hinsbeck und Leuth verehrt wird. Traditionell treffen sich am dritten Samstag im August die Gläubigen aus Hinsbeck und Leuth an der Rochuskapelle. Die 314 Jahre alte Kapelle liegt versteckt unter hohen Laubbäumen an der alten Landstraße gegenüber Schloss Krickenbeck auf der westlichen, der Leuther Seite der Nette zwischen Hinsbecker Bruch und Schrolick.

Vor und nach der Messe ist die Kapelle zugänglich. Dann ist auch die Bemalung, ein Bild des Heiligen Rochus, zu betrachten, die der Hinsbecker Heimatmaler Jakob Lückertz schuf.

Die Rochuskapelle ist eine schlichte, einschiffige Backsteinhalle mit flacher, dreiseitiger Abside aus dem 17. Jahrhundert mit geschweiftem Fassadengiebel. Sie stellt aus architekturhistorischer Sicht ein Beispiel ländlicher Sakralarchitektur des ausgehenden 17. Jahrhunderts dar. Wegen der isolierten Lage der Kapelle wurde sie früher des öfteren beschädigt. 1972 wurde sie von Unbekannten innen total verwüstet, so dass die Rochusfigur in Hinsbecks St. Peter-Kirche überführt wurde.

Leuth, Nettetals kleinster Stadtteil, hat über Jahrhunderte hinweg sein dörfliches Bild kaum verändert.

Die alte Grenzgemeinde, zwischen dem Großen und Kleinen De-Witt-See, der Kälberweide (3,5 ha) und der Venloer Heide ist mit der Geschichte der Herren von Krickenbeck eng verbunden.
Bis etwa 1200 stand am Netteufer oberhalb der Leuther Mühle die alte Burg Krickenbeck. Die Burg war schon 1188 ein kölnisches, ab 1251 geldrisches Lehen. Bereits im 13. Jahrhundert wurde hier auch der Nettelauf reguliert. Geschützt hinter breiten Röhrichtfeldern liegen die anderen Netteseen, die als landschaftliche Ruhezonen einer bedrohten Tier- und Pflanzenwelt letzte Zufluchtsorte bieten. Leuth ist heute zusammen mit Hinsbeck das touristische Herzstück der Stadt Nettetal und ein beliebter Naherholungsort. Seit 1993 ist die Stadt Nettetal mit diesen beiden Stadtteilen "Staatlich anerkannter Erholungsort".

Entwicklungsschwerpunkte gemäß Flächennutzungsplan:
Stadtteilfunktion: Wohnen, Landwirtschaft und Erholung
Berücksichtigung der heutigen landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Nutzungen in der Ortslage
Sicherung der heutigen Gesamtstruktur durch gezielte Binnenentwicklung des Stadtteils und maßvolle Arrondierung
Stärkung der vorhandenen Erholungsfunktionen

Dit is het wapen van Hinsbeck. Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Die belegbare Geschichte des kleinen Dorfes Hinsbeck beginnt mit dem Namen der Ansiedlung. Als älteste Namensformen tauchen 1221 „Hensbec“, 1238 „Heingstbeche“, 1288 „Henxbeke“ und um 1300 „Hengesbeke“ auf. Die Endung „-beke“ kann problemlos als Bach übertragen werden. Das Bestimmungswort „Hins-“ ist wohl mit Pferden in Verbindung zu bringen: Hinsbeck bedeutet „Bach der Hengste“.
Die Landschaft um Hinsbeck war in früheren Jahren von Grund auf anders als heute. Es bestanden noch keine Seen, hier befanden sich nur große Moore und Bruchland. Erst im 17. Jh. begann die großflächige Austorfung der Moore durch die die heutige Krickenbecker Seenlandschaft entstand. Die Hinsbecker Heide war in frühester Zeit bedeckt mit Buchen-Eichenwäldern. Durch Holzeinschlag, stärker noch durch die Nutzung der Wälder für die Weidung des Viehs, gingen die Wälder immer stärker zurück. Übrig blieb eine Heidelandschaft, bereits Ende des 17. Jhd. waren nur noch geringe Waldreste vorhanden. Mitte des 18. Jahrhunderts begann die Anpflanzung von Kiefern, weite Teile blieben jedoch noch bis Anfang des 20. Jhd. Heidelandschaft. Diese öde und karge Landschaft bildete die passende Kulisse für die Gerichtsstätten auf der Hinsbecker Heide, dem Landgericht „op de Geer“, der „Schöffenschlucht“ und dem „Galgenberg“. Ebenso befand sich auf dieser Heide der Amandusbrunnen, im Volksmund „Hellijepöttche“ genannt, von dem aus der hl. Amandus um 647 die Gegend um Hinsbeck christianisiert haben soll.
Die erste Erwähnung der Kirche und des Ortes Hinsbeck gibt eine Urkunde von 1221, wo ein gewisser Philippus als „sacerdos de Hensbec“, also als Priester in Hinsbeck, als Zeuge genannt wird. Die Größe Hinsbecks betrug 1369 ca. 90 Haushalte. Geht man von ca. 8 Personen je Haushalt aus, kommt man auf ca. 700 Einwohner.

Hinsbeck gehörte zur Grafschaft Geldern, das 1339 Herzogtum wurde. Dieses Herzogtum bestand aus vier .sogenannten Quartieren, den drei Niederquartieren Zutphen, Arnhem und Nijmegen sowie dem Oberquartier Roermond. Das Oberquartier reichte vom Reichswald zwischen Goch und Nijmegen im Norden bis Nieuwstadt südlich von Roermond. Um 1450 umfaßte das Oberquartier die Ämter Middelaar, Goch, Geldern, Straelen, Wachtendonk, Krickenbeck, Kessel, Erkelenz und Montfort. Zum Amt Krickenbeck gehörten Venlo als eigenständiger Bezirk, dann das Gebiet um Viersen und drittens das Land Krickenbeck mit den Herrlichkeiten Wankum, Herongen, Hinsbeck, Leuth, Grefrath und Lobberich.

Die Geschichte Hinsbecks ist ohne Burg und Schloß Krickenbeck nicht vollständig. Der erste erwähnte Krickenbecker war 1104 Graf Heinrich von Krickenbeck. Die erste Burg Krickenbeck, die sogenannte „alde borch“, stand südlich der Leuther Mühle am westlichen Netteufer. Um 1200 starb das Krickenbecker Grafengeschlecht aus, das Erbe ging an die Grafen von Mark, die Krickenbeck weiter an die Grafen von Geldern verkauften. Diese erbauten um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine neue, wehrhafte Burg Krickenbeck an der heutigen Stelle. Da die Seen damals noch nicht bestanden, lag die Burg im Bruchland der Nette, eine strategisch günstige Lage. Nach zahlreichen Besitzerwechseln und mehreren Umbauten kam die Burg 1623 in den Besitz des Hauses Schaesberg. Die Grafen von Schaesberg hatten bis 1943 ihren Wohnsitz auf Schloß Krickenbeck. Auf Grund der unsicheren Grenzlage zog die Familie 1943 nach Tannheim, Schloß Krickenbeck wurde aufgegeben. Nach mehreren vergeblichen Anläufen konnte im Jahre 1987 die West-LB als Käufer gefunden und das stark verfallene Schloß gerettet werden. Nach umfangreichen Um- und Neubauten ist hier heute ein Schulungszentrum der West-LB entstanden. Aber zurück zum Mittelalter. Das Herzogtum Geldern war über mehrere Jahrhunderte Kriegsgebiet bzw. Durchzugs-gebiet für Truppen und marodierende Horden. Insbesondere der 80jährige Befreiungskrieg der Niederlande von den Spaniern (1568-1648) brachten Leid und Tod. Hierdurch verarmte das Volk und das Land. Um ihre Schulden zu begleichen, verkauften die Spanier, zu denen das Amt Krickenbeck seit 1543 gehörte, 1673 die Gerichtsbarkeiten zahlreicher Ämter, das Amt Krickenbeck fiel an den Freiherrn (ab 9. September 1706 Grafen) von Schaesberg. Er war damit Gerichtsherr und behielt einen Teil der Gerichtsgebühren ein, gleichzeitig hörte das Landgericht „op de Geer“ auf zu bestehen. Das Herzogtum Geldern wurde nach dem Befreiungskrieg 1648 geteilt, die Niederquartiere Zutphen, Arnhem und Nijmegen wurden der neuen Niederländischen Republik zugeschlagen und bildeten im großen und ganzen die heutige niederländische Provinz Gelderland. Im Jahre 1703 wurde das Herzogtum Geldern nach den spanischen Erbfolgekriegen durch Preußen besetzt und wurde Teil des „Herzogthums Geldern königlich Preußischen Antheils“. Doch auch diese Zeit war nicht ruhig, zahlreiche Kriege und die hohe Verschuldung der Orte hielten das Leben beschwerlich.
Die offizielle Sprache im Gelderland war niederländisch. Auch die Preußen änderten bis zur Franzosenzeit wenig daran. Erst nach 1814 wurde die hochdeutsche Sprache als Pflicht eingeführt und bei Nichtverwendung z.B. von der Kanzel auch bestraft.
Im Oktober 1794 eroberten die Franzosen unser Gebiet und besetzten es bis 1813. Umfangreiche neue Regelungen brachten den bereits verschuldeten Gemeinden neue Belastungen. Der Bau einer Kanalverbindung zwischen Rhein und Maas, der Nordkanal, wurde 1806 unter Napoleon begonnen, doch 1812 unvollendet eingestellt. Nach der Niederlage Napoleons 1813/14 wurde die östliche Hälfte des ehemaligen Oberquartiers Roermond 1815 wiederum Preußen zugeschlagen, die westliche Hälfte fiel an die Niederlande. Die neue Staatsgrenze verlief „einen Kanonenschuß von der Maas entfernt“, so
daß Venlo, Arcen und Roermond den Niederlanden zufielen. Das ehemalige Herzogtum Geldern hatte damit aufgehört zu existieren, die gewachsenen Strukturen waren zerrissen. Dies hatte zur Folge, daß das neue Grenzgebiet in der zukünftigen Entwicklung hinter die weiter im Reich liegenden Gebiete zurückfiel.
Der Ausbau des Verkehrswesens lief an Hinsbeck vorbei, der Anschluß des neuen Verkehrsmittels Eisenbahn in den 1840er Jahren konnte trotz intensiver Planungen und günstiger Angebote nicht über die Nordkanaltrasse und damit über Hinsbecker Gebiet geführt werden. Bei der späteren Bahnstrecke Kempen-Venlo lag der Bahnhof zwar auf Hinsbecker Gebiet, er lag jedoch weit außerhalb des Ortes Hinsbeck. 1897 unternahm der Bürgermeister einen erneuten Anlauf, Hinsbeck an das Schienennetz anzuschließen. Doch auch der Bau einer elektrischen Straßenbahn von Lobberich über Hinsbeck nach Herongen, Wankum und Straelen wurde wegen fehlender Rentabilität ad acta gelegt. So blieb Hinsbeck von den modernen Verkehrsmitteln ausgeschlossen, was sicherlich mit dazu führte, daß sich keine Großindustrie auf Hinsbecker Gebiet ansiedelte. Hinsbeck blieb agrarisch strukturiert, die „Arbeiter“ mußten sich außerhalb Hinsbecks um Arbeitsstellen bemühen.
Das Getreide, bis Mitte des 19. Jhd. Haupternährungsmittel, wurde in Mühlen der Gegend gemahlen, die es zahlreich an der Nette gab. Daneben gab es eine Windmühle an der Straße nach Grefrath und eine Bockwindmühle im Ortsteil Oirlich. Die Lage einer 1786 erwähnten Ölmühle ist nicht mehr bekannt.
Neben der Landwirtschaft spielte der Flachsanbau eine große Rolle, Leinwandweberei in Hausarbeit wurde auch zum Versand nach auswärts betrieben. Ab der Mitte des 19. Jhd. wurde die aufkommende maschinelle Webtechnik zu stark, um die Jahrhundertwende gab es fast keinen Weber mehr in Hinsbeck. Die Industrie ging in die Gemeinden mit Eisenbahnanschluß, die Hinsbecker Weber mußten folgen. Hierdurch sank die Zahl der Hinsbecker Bewohner zwischen 1875 und 1940 von 2870 auf 2748 Personen, während in allen anderen Orten die Einwohnerzahlen stiegen.
Der Überlieferung nach entstand die Hinsbecker Kirche aus einem heidnischen Tempel, der in ein „christliches Gebetshaus“ umgewandelt wurde. Traditionell wurde angenommen, daß Hinsbeck die älteste Pfarrei im Land Krickenbeck ist, worauf auch die Weihe der Kirche auf den heiligen Petrus und die Gottesmutter hindeuten, aber diese Annahme „hat nicht mehr als Wahrscheinlichkeit für sich“. Die bisherige Kirche war der Gemeinde Mitte des 19. Jhd. zu klein geworden und wurde 1868 abgebaut. Von 1863 bis 1867 wurde ein neues Kirchen-schiff neben der alten Kirche erbaut, der alte Turm blieb zunächst noch stehen. Erst 1882 wurde auch der alte Turm durch einen neuen, direkt an die Kirche angebauten Turm ersetzt.
Ebenfalls in diese Zeit fällt die 1856 erfolgte Gründung des Marienhospitals. 1884 stellte die Gräfin von Schaesberg einen Neubau zur Verfügung, der fortan als Krankenanstalt genutzt wurde und bis 1964/65 bestand. Das Marienhospital war Ausdruck der privaten Wohltätigkeit der Familie Schaesberg. 1902 schenkte Graf Heinrich von Schaesberg der Pfarre das Gebäude. 1967 und 1980 wurde das Marienhospital großzügig umgebaut und erweitert und wirkt heute als Seniorenheim mit dem Namen „Marienheim“ geführt.
Den 1. Weltkrieg überstand Hinsbeck ohne größere Schäden, jedoch kamen wie überall viele Väter und Söhne nicht mehr aus dem Krieg. Die folgende Besetzung durch belgische Soldaten bis 1926 und die Inflation brachten insbesondere durch die Grenznähe große Probleme, allerorts nahm der Schmuggel zu.

Auch der 2. Weltkrieg brachte Not und Leid, viele kamen nicht mehr zurück. Als am 3. März 1945 die Amerikaner in Hinsbeck einzogen, hofften alle auf eine bessere Zukunft. Auch die Nähe des Nachtjagdgeschwader-Flughafens Venlo-Herongen (Tor 9) brachte wenig Probleme. Doch auch wenn die Zerstörungen wiederum gering waren, die Nachkriegszeit war für alle schwer. Am 24. Januar 1946 tagte zum ersten Mal die neue Gemeindevertretung. Der Zuzug zahlreicher Ostflüchtlinge (insgesamt ca. 1.500 Personen) stellte die Verwaltung vor große Probleme. Neubaugebiete mußten erschlossen werden, die Einwohnerzahl stieg von 3100 (1946) auf 4400 (1969). Zusätzlich mußten die alten Straßen, z.T. noch mit „Keiemüten“ (Straßen aus dicken Kieselsteinen) erneuert und Wasserleitung und Kanalisation gelegt werden.
Die 1870 erbaute alte Hinsbecker Schule war durch die Steigerung der Einwohnerzahlen zu klein geworden. 1959 begann man mit dem 1. Bauabschnitt eines neuen Schulzentrums, das 1961 eröffnet wurde. Noch 1961 folgte der 2. Bauabschnitt und der Bau einer evangelischen Schule. Der Bau einer Turnhalle und der Bau eines weiteren Schulgebäudes schlossen 1967 den Schulneubau ab.

Am 1. April 1970 wurde Hinsbeck ein Ortsteil der neuen Stadt Nettetal, die aus den fünf Gemeinden Breyell, Hinsbeck, Kaldenkirchen, Leuth und Lobberich gebildet wurde. In Hinsbeck wurde und wird der Schwerpunkt auf Landschaft und Natur, auf Ausflugs- und Fremdenverkehr gelegt. Sichtbarer Ausdruck hierfür war die Erringung der silbernen Medaille 1978 und 1981 im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ sowie 1993 die Zuerkennung der Bezeichnung „Erholungsort“.

Seit den 1930er Jahren entstand in Hinsbeck und dort speziell in der Honschaft Hombergen eine Künstlerkolonie, in der sich Künstler zahlreicher Richtungen zusammenfanden. Diese Künstlerkolonie, in der von einheimischen Künstlern auch einige von den Nationalsozialisten verfemte Künstler aus Düsseldorf untergebracht werden konnten, war über die Grenzen unseres Kreises hinaus bekannt und machte Hinsbeck zu einem Künstlerdorf. In Fortsetzung dieser Tradition veranstaltete der VVV-Hinsbeck in den Jahren 1992 und 1997 Bildhauersymposien, bei denen junge Künstler unter freiem Himmel vor der Öffentlichkeit die Entstehung und den Sinn von Kunstobjekten demonstrieren konnten. Heutiger Abschluß dieser Tradition ist im Rahmen der Euroga 2002 die Gestaltung der Hinsbecker Oberstraße als „Kunstmeile“ und die Darstellung der alten Gerichtsstätten auf der Hinsbecker Heide.


Ich freue mich, dass Sie sich für das Online-Angebot unserer Stadt interessieren.

Unter www.nettetal.de haben wir Informationen rund um die "Seenstadt am Niederrhein" zusammengestellt.
Sie finden hier Interessantes, Wissenswertes, Praktisches und Unterhaltsames für Jung und Alt.

Ob Sie nun als interessierter Gast einen ersten Eindruck von Nettetal erhalten möchten oder als Bürger eine bestimmte Dienstleistung bzw. Auskunft benötigen - ich hoffe, Sie finden hier alle Informationen, die für Sie wichtig sind - zuverlässig, kompetent und aktuell. Allen, die Nettetal noch nicht kennen oder besser kennen lernen möchten, empfehle ich unser Stadtportrait.

Nur ein paar Informationen vorweg: Nettetal ist eine junge und dynamische Stadt mit rund 42.300 Einwohnern, mitten im Herzen des Naturparks Schwalm-Nette, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze. Unsere Stadt wird geprägt durch eine abwechslungsreiche, typisch niederrheinische Landschaft und natürlich den vielen Seen. Mit den Stadtteilen Hinsbeck und Leuth sind wir ein staatlich anerkannter Erholungsort!

Nettetal liegt aber auch im Herzen Europas, mitten im dynamischsten Wirtschaftsraum der EU, der sogenannten "Blauen Wachstumsbanane". Diese Lage sowie unsere Grenzlage zu den Niederlanden ist ein Standortvorteil für die einheimische Wirtschaft. Mit dem europäischen Entwicklungskonzept VeNeTe (Venlo-Nettetal-Tegelen) werden wir wichtige Scharnierfunktionen bei der grenzüberschreitenden Verflechtung unserer beiden Länder übernehmen.

Nettetal ist aber vor allem eine liebenswerte Stadt. Sie ist eine gelungene Symbiose zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen Tradition und Moderne.
Entdecken auch Sie Nettetal: Zur Entspannung, zur Erholung und zu Ihrem Vergnügen - und nicht nur im Internet.
Ihr
Christian Wagner
Bürgermeister

Die Nettetaler Altorte Breyell, Hinsbeck, Kaldenkirchen, Leuth und Lobberich waren wegen ihrer Lage im Grenzgebiet der Grafschaften bzw. Herzogtümer Jülich und Geldern über Jahrhunderte unterschiedlichen Territorien zugeordnet.

Die heutige Autobahn A 61 zeichnet auf Nettetaler Gebiet die alten Landesgrenzen teilweise nach.

Während nach dem Utrechter Frieden 1713 Hinsbeck, Leuth und Lobberich zusammen mit dem übrigen geldrischen Amte Krickenbeck unter preußische Herrschaft kommen, bleiben Breyeller und Kaldenkirchener bis fast zum Ende des Jahrhunderts Untertanen des Herzogs von Jülich. Die Zugehörigkeit zu den Kantonen Wankum und Bracht während der "Franzosenzeit" (1794-1815) bedeutet die Fortsetzung getrennter Wege.

Durch die Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress entsteht 1815 die preußische Rheinprovinz. Im folgenden Jahre zerteilen die neugeschaffenen Kreise Kempen (mit Kaldenkirchen, Breyell und Lobberich) und Geldern (mit Hinsbeck und Leuth) das Gebiet des heutigen Nettetals in anderer Form. Erst 1929 kommen auch Hinsbeck und Leuth im Zuge der rheinisch-westfälischen Gebietsreform in den Kreis Kempen.

Nach dem zweiten Weltkrieg nehmen alle fünf Gemeinden in ihrer Weise eine aufstrebende Entwicklung: das seinen dörflichen Charakter wahrende Leuth, das ebenfalls durch landschaftliche Schönheit begünstigte "Bergdorf" Hinsbeck, die Gemeinde Breyell, ein traditionsreicher Handelsplatz, das seit dem 17. Jahrhundert mit den Merkmalen einer Grenzstadt aufwartende Kaldenkirchen und das seit 1964 mit Stadtrechten ausgestattete Lobberich.

Die kommunale Neugliederung im Jahre 1970 beendete die Eigenständigkeit der Gemeinden. Gebildet wurde die Stadt Nettetal, die heute einschließlich des früheren Breyeller Ortsteils Schaag sechs Stadtteile umfasst. Mit Hinsbeck und Leuth ist die Stadt Nettetal seit 1993 staatlich anerkannter Erholungsort.


Weitere Zahlen und Daten erhalten Sie beim:
LDS NRW oder Statistischen Bundesamt
Gemeindegebiet Fläche km² 83,87
Geographische Lage Nördliche Breite 51o 19`
Geographische Lage Östliche Länge 6o 15`
Ausdehnung des Stadtgebietes Nord-Süd km 12,4
Ausdehnung des Stadtgebietes West-Ost km 11,7
Höchster Punkt über NN (600 m östlich von Oirlich) M 81,5
Tiefster Punkt über NN (im Bereich der vier Krickenbecker Seen Hinsbecker- und Glabbacher Bruch, Poelvenn, Schrolik) M 36,0


Gewerbeflächen / Wohnen Im derzeit gültigen FNP dargestellte Gewerbe- und Industrieflächen
(ohne Sondergebiete) km² 3,70
Gewerbefläche km² 2,28
Industriefläche km² 1,42
Preise Gewerbeflächen Euro / m² rund 35
Gewerbesteuerhebesatz v.H. 400

Preisspanne Wohnbauland Euro / m² 120 – 200
Grundsteuer A v.H. 230
Grundsteuer B v.H. 380


Arbeitsmarkt: Zahl der Arbeitsuchenden insgesamt Juni 2006 Anzahl 4.129
Darunter: Arbeitslose Juni 2006 Anzahl 2.537
davon männlich Anzahl 1.376
Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen Juni 2006 v.H. 8,8
(Angaben beziehen sich jeweils auf den Geschäftsstellenbezirk Nettetal)
Berufseinpendler zum 30.6.2005 Anzahl 4.718
Berufsauspendler zum 30.6.2005 Anzahl 7.679

Quelle: Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen zum Arbeitsmarkt erhalten Sie auch unter: www.arbeitsagentur.de

Verkehr: Kraftfahrzeugbestand zum 01.01.2005 insgesamt Anzahl 29.314
davon Krafträder (inkl. Kraftroller, Leichtkrafträder, dreirädige KfZ) Anzahl 2.090
davon PKW (einschließlich Kombikraftwagen) Anzahl 24.333
davon Kraftomnibusse (einschließlich Obusse) Anzahl 31
davon LKW Anzahl 1.468
davon Zugmaschinen Anzahl 1.046
davon übrige KFZ (z.B. Krankenkraftwagen, Feuerwehrfahrzeuge, Wohnmobile) Anzahl 346
Kraftfahrzeuganhängerbestand Anzahl 3.143

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS) / Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg


Bevölkerung (nur mit Hauptwohnsitz) / Fläche (Aufteilung nach Stadtteilen) Bevölkerung
(Stand 31. Dezember 2005) Fläche
Breyell *) Fläche von Breyell und Schaag 8.210 18,70 km² *)
Schaag 3.749 *)
Hinsbeck 5.254 18,98 km²
Kaldenkirchen 9.920 15,11km²
Leuth 2.168 13,21 km²
Lobberich 13.959 17,64 km²
Nettetal 43.260 83,64 km²

Quelle: Eigene Angaben der Stadt Nettetal
Weitere Informationen zu den Stadtteilen finden Sie unter Nettetal im Blick / Stadtteile


Offizielle Bevölkerungszahl lt. LDS am 31.12.2005 42.434


Bevölkerungsentwicklung der Stadt Nettetal 31.12.1996 40.493
31.12.1997 40.704
31.12.1998 40.992
31.12.1999 41.478
31.12.2000 41.871
31.12.2001 42.085
31.12.2002 42.378
31.12.2003 42.422
31.12.2004 42.425
31.12.2005 42.434

Quelle:
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS).

Haushalte Stadtteil Anzahl der Haushalte
Breyell 3.686
Schaag 1.701
Hinsbeck 2.490
Kaldenkirchen 4.707
Leuth 764
Lobberich 6.154
Nettetal 19.502

Quelle:
Deutsche Post AG, Stand August 2006


Eheschließungen 2005 Anzahl 170
Ehescheidungen 2005 Anzahl 151
Angezeigte Geburten 2005 Anzahl 349 (davon 204 Jungen)

Beurkundung von Sterbefällen 2005 435
Erdbestattungen 2005 259
Urnenbestattungen 2005 78


Schulen / Kindertageseinrichtungen Grundschulen Anzahl 9
Hauptschulen Anzahl 2
Sonderschulen Anzahl 1
Realschulen Anzahl 1
Gymnasien Anzahl 1
Gesamtschulen Anzahl 1
Schüler Schuljahr 2005/2006 Anzahl 5.373
Kindergärten Anzahl 16
Kindergärten Plätze 1.298
Sonderkindergärten Anzahl 1
Sonderkindergärten Plätze 15

Weitere Informationen siehe: Schulen sowie Leben in Nettetal / Jung und Alt / Kindergärten

Kinderspielplätze Anzahl 58


Kulturelle Einrichtungen Stadtbibliotheken Anzahl 2
Medienbestand insgesamt Medieneinheiten 46.921
Entleihungen 2005 Medieneinheiten 134.576
Theater Anzahl 2
Kinos / Filmtheater Anzahl 2
Leinwände Anzahl 3
Plätze Anzahl 371


Tourismus Gewerbliche Übernachtungsbetriebe 12/2005 Anzahl 18
Gewerbliche Übernachtungsbetriebe 12/2005 Betten 1.008
Übernachtungen in 2005 Anzahl 131.082


Seen Seen insgesamt Anzahl 12
Größe der Seen ha 180

An der Nette
Kleiner Breyeller See Ca. 5,3 ha
Großer Breyeller See Ca. 9,2 ha
Nettebruch Ca. 13,2 ha
Windmühlenbruch Ca. 6 ha
Ferkensbruch Ca. 4,5 ha
Kleiner de Wittsee Ca. 4,5 ha
Großer de Wittsee Ca. 22,5 ha
Schrolik Ca. 15,5 ha
Poelvennsee Ca. 24,5 ha
An der Renne
Hinsbecker Bruch Ca. 37,5 ha
Glabbacher Bruch Ca. 36 ha
Am Königsbach
Kälberweide Ca. 5 ha
Wasserlauf "Nette" Gesamtlänge km 28,3

Städtischer Wald Hektar 250
Waldflächen insgesamt (gemäß Liegenschaftskataster Kreis Viersen) Hektar 1.450

Quellen:
Eigene Angaben der Stadt Nettetal sowie Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS).


Dit is het wapen van Kaldenkirchen. Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Kaldenkirchen wurde 1206 erstmals erwähnt und als Kaldenkirchen Superius bezeichnet. Kaldenkirchen lag an der nordwestlichen Spitze des Herzogtums Jülich und gehörte zum Amt Brüggen.
Erst im 19. Jahrhundert (1856) wurde Kaldenkirchen nominell zur Stadt erhoben, hatte aber schon mindestens seit dem späten 16. Jahrhundert stadtähnlichen Charakter.
Um 1800 war Kaldenkirchen noch ein Ort mit vorwiegend Kleingewerbe und Landwirtschaft. Seit dem späten 19. Jahrhundert nimmt die tonverarbeitende Industrie und der Tonabbau eine herausragende Stellung ein. Ein erheblicher Teil der arbeitenden Bevölkerung in Kaldenkirchen war in den Dachziegeleien ("Panneschoppen") beschäftigt. Einen eigenen Boom erlebte die Zigarren- und Tabakindustrie. Günstig für diese Entwicklung war wohl die verkehrsgünstige Lage zum Rohtabakeinfuhrland Holland. Das wirtschaftliche Leben der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert war im wesentlichen von seiner Grenzlage her bestimmt. Ein für die gesamte Stadtentwicklung bedeutendes Zukunftsprojekt ist das Grenzüberschreitende Entwicklungskonzept VeNeTe. Das Konzept sieht die gemeinsame Nutzung des Grenzraumes für Wohn- und Gewerbezwecke, Freizeit und Natur vor.

Entwicklungsschwerpunkte gemäß Flächennutzungsplan:
Stadtteilfunktion: Wohnen und Gewerbeentwicklung
Stärkung des gewerblichen Entwicklungsschwerpunkts (grenzüberschreitendes Entwicklungskonzept VENETE, BAB-Anschluss, Bahnhof Kaldenkirchen
Schließung der Lücke zwischen dem deutschen und niederländischen Autobahnnetz
Sicherung der heutigen Wohnfunktion im Sinne einer Binnenentwicklung und partiellen Ortsrandarrondierung
Definition und Weiterentwicklung des mangelhaft ausgebildeten Ortsrandes im Südwesten
Schaffung sinnvoll geordneter Übergänge vom Wohnen zum Gewerbe
Sicherung von Verbindungsqualitäten zwischen Ortslage und Landschaftsraum, auch in den neuen Gewerbegebieten

Nettetal
gebied van de meren en bezienswaardigheden -
Een merenlandschap zoals Nettetal heeft, met 12 mooie meren, dat heeft geen andere gemeente in de regio Niederrhein.
Het symbool van deze gemeente is dan ook de waterlelie. De landschappen zijn zeer afwisselend en er komen het hele jaar veel bezoekers voor ontspanning en recreatie. Zo behoren, naast de meren, ook het bosgebied “Grenzwald” bij Kaldenkirchen en het heidegebied “Venloer Heide” tot de recreatie- en rustgebieden van Nettetal. Deze natuurgebieden vormen, samen met de stadsdelen Hinsbeck en Leuth, een staatsrechtelijk erkend recreatiegebied
Gemeente Nettetal heeft een aantal belangrijke natuurcentra: het “Biologische Station Krickenbecker Seen e.V.”, de boerderij “Naturschutzhof” bij het meer “De Wittsee”, landschapsboerderij “Landschaftshof Bearlo” en de “Sequoia- und Wasserfarm”. Voor recreatie zijn natuurbaden en –stranden bij diverse meren ingericht, er is een overdekt zwembad, er zijn sportvelden en –hallen, maneges, golfvelden, er is een jeugdherberg en een vakantiedorp van de landelijke sportbond. Tevens bieden diverse restaurants gastvrijheid en gastronomie van niveau aan.
Ook een bezoek aan diverse bezienswaardigheden is aan te bevelen: met name de waterburcht “Wasserschloss Krickenbeck”, infocentrum “Haus Bearlo” en kasteel “Weiherkastell”, de historische gebouwen “Haus Bey”, “Rittergut Altenhof” en het “Rokoko-Pavillon” in Kaldenkirchen. Andere historische monumenten zijn de “Schaager Wassermühle”, de “Stammen-Mühle” in Hinsbeck, de “Leuther Wassermühle” en bijzondere kerken zoals met name de St. Sebastiankerk in Lobberich en de St. Lambertuskerk met de Lamberti-toren in Breyel.
Daarnaast is er ook veel cultuur te vinden in de gemeente Nettetal: in het moderne theater de “Werner -Jaeger-Halle” kunnen 500 toeschouwers plaats nemen. Het theater biedt een interessant programma met cabaret-, comedy- en kleinkunstvoorstellingen.Tevens is er een kindertheater en een galerij in de foyer en in het raadhuis en worden er literatuurdagen georganiseerd. In de Stammen-Mühle heeft de theatergroep “Theater unterm Dach” haar toneel en uitvoeringen. Ook zijn er wisselende tentoonstellingen van bijvoorbeeld industieel of ambachtelijk werk en is er een permanente textiel-expositie in de schuur “Alt Kämpken”. In de stadsbibliotheek biedt de nodige literatuur en is tevens een modern centrum voor communicatie waar lezingen worden gegeven, concerten worden gehouden enwaar tentoonstellingen voor kleinkunst plaatsvinden.
Tenslotte is nog het “Eva-Kleinewefers-Haus/Heydevelthof” het noemen waard. Dit is een bisschoppelijke academie, waarin regelmatig seminaren en zittingen van de stichting “Adelbert-Stiftung” worden gehouden.


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