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Biblis ist eine Gemeinde in Süd-Hessen im Kreis Bergstraße (Deutschland).
Es befindet sich in der Oberrheinischen Tiefebene westlich des Odenwalds zwischen Darmstadt im Norden und Mannheim im Süden bzw. nördlich von Bürstadt. Biblis liegt direkt nördlich vom Unterlauf der Weschnitz, die nur wenige Kilometer nordwestlich der Gemeinde in den Rhein mündet.

Biblis grenzt im Norden an die Gemeinde Groß-Rohrheim, im Osten an die Gemeinde Einhausen, im Süden an die Städte Bürstadt und Lampertheim, sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Worms (Rheinland-Pfalz).

Biblis wurde im Jahre 836 zum ersten Mal urkundlich im Codex des Lorscher Klosters als „Bibifloz" (Siedlung am Wasser) erwähnt, als König Ludwig der Deutsche seine Güter in Biblis, Wattenheim und Zullestein seinem getreuen Vasallen Wernher schenkte, der sie 846 dem Kloster Lorsch vermachte. Von 1461 bis 1623 war das Gebiet an die Pfalz verpfändet und wurde im Gefolge der Reformation protestantisch, nach der Rückgliederung rekatholisiert. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort mehrfach verwüstet und die Bewohner durch die Pest stark dezimiert. Im Gefolge der Säkularisation 1803 fiel der Ort an das spätere Großherzogtum Hessen und wurde dem rheinhessischen Kreis Worms unterstellt. 1945 wurde es von Worms, das zum neuen Bundesland Rheinland-Pfalz kam, abgetrennt und dem späteren Kreis Bergstraße angegliedert. Die vormaligen Gemeinden Biblis, Wattenheim und Nordheim schlossen sich 1970 zur Großgemeinde Biblis zusammen.

In Biblis bestand vom 18. Jahrhundert an bis 1938 eine jüdische Gemeinde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten etwa 200 Einwohner der jüdischen Gemeinde an (ca. 8 % der Gesamteinwohnerschaft). Unter Rabbiner Salomon Bodenheimer (1813-1886) wurden eine Talmud-Tora-Schule und weitere Einrichtungen gegründet, die für die Judenschaft einer weiteren Umgebung große Bedeutung hatten. Die Synagoge der Gemeinde (Grundstück Enggasse 6) wurde 1832 erbaut, beim Novemberpogrom 1938 durch SA-Leute geschändet und im Inneren völlig verwüstet, danach zweckentfremdet genutzt und 1981 abgebrochen. Mindestens 13 frühere jüdische Einwohner von Biblis wurden nach den Deportationen in Vernichtungslagern ermordet.

Zahlreiche vorgeschichtliche Funde lassen auf eine erste Besiedlung dieser Gegend in der jüngeren Steinzeit (4000 - 2000 v. Chr.) schließen. Biblis und Wattenheim werden erstmals 836 im Codex des Klosters Lorsch erwähnt. Nach diesem Eintrag schenkte König Ludwig der Deutsche seine Güter in Biblis, Wattenheim und Zullestein seinem getreuen Vasallen Wernher, der sie 846 dem Koster Lorsch vermachte. Nordheim gehörte zu den frühen Besitzungen der Wormser Bischöfe und wird mit der Schenkung eines Hofes in Nordheim an das Stift Neuhausen bei Worms im Jahre 1129 erwähnt. Um die Rheingrenze nach dem Sieg der Römer über die Alemannen zu befestigen, entstanden zahlreiche Bauwerke, darunter auch die Burg Stein bei Nordheim.

Im 30jährigen Krieg mit all seinen Schrecken und Nöten war die Gegend ein Tummelplatz fremder Kriegsscharen, die Verwüstungen und Armut hinterließen. Zu den Drangsalen des Krieges kam 1635 die Pest, an der ein großer Teil der Bevölkerung starb. Nach der Auflösung der geistlichen Herrschaften durch Napoleon fielen die bischöflichen Besitzungen - darunter auch Biblis, Nordheim und Wattenheim - 1803 an Hessen-Darmstadt.



Die Geschichte des Bibliser Rathauses
Die Bibliser Rathaustradition reicht weit zurück bis in das Jahr 1592, aus dem zwar ein Rathaus erwähnt ist, aber leider keine Unterlagen mehr zu finden sind. Erst ab dem Jahre 1784 erfahren wir wieder etwas über das Rathaus, welches an der Stelle des "alten" Rathauses stand. Da wird berichtet, dass der damalige Ortsvorstand in dem doch schon betagten Haus (vielleicht dem von 1592) einige Fenster von einem Glasermeister aus Nordheim erneuern ließ. Vom Oberamt Starkenburg wurde diese Maßnahme beanstandet mit der Bemerkung, dass für alle Zeiten befohlen sei, dass solche Arbeiten nicht mehr an "ausherrische", sondern an "inländische Untertanen" zu vergeben seien. (Nordheim gehörte damals zum Bischöflich-Wormser Gebiet, das für das Kurfürstentum Mainz Ausland war.)

Am 12. März 1785 berichtete das Oberamt Starkenburg der Landesregierung in Mainz, dass das Rathaus in Biblis baufällig sei und für seine Instandsetzung der Betrag von 1299 Gulden 11 Kreuzer erforderlich sei. Mainz lehnte die Baumaßnahme ab und schlug vor, die Schäden nur so weit auszubessern, wie es eine einstweilige Erhaltung fordere.
1787/88 reichten Handwerksmeister aus Heppenheim und Bensheim ihre Angebote für die Rathausinstandsetzung ein, da nach dem Bericht des Oberamtes die Bibliser Handwerker diese Reparaturarbeiten nicht ausführen konnten. Die Gemeinde lehnte ihrerseits die Angebote in einem Schreiben an die kurfürstliche Landesregierung ab, da sie mit einem Betrag von 1 100 Gulden viel zu hoch seien und dass außerdem ortsansässige Handwerker durchaus in der Lage wären, das Rathaus für nur 350 Gulden - auf mehrere Jahre verteilt - in einen guten Zustand zu versetzen. Außerdem sei eine Erweiterung des Schulhauses und die Wiederherstellung der Weschnitzschleuse an der Hofheimer Grenze wichtiger als "ein in der Mitte des Dorfes figurierendes Rathaus", und durch den nunmehr beendeten Dammbau an der Weschnitz habe die Gemeinde so beträchtliche Kosten erhalten und könne sich somit eine so kostspielige Herstellung des Rathauses nicht leisten.

Erst 1832 - also unter Hessen-Darmstädter Regierung - fand eine Taxation der Gemeindegebäude statt; und 1834 wurde das Rathaus auf Abbruch versteigert. Lob Bodenheimer erwarb es für 351 Gulden und ließ den zweigeschossigen Holzfachwerkbau auf seinem Anwesen in der Darmstädter Straße 46 wieder aufbauen. Für den geplanten Rathaus-Neubau erwarb die Gemeinde zur Erweiterung des Baugeländes auf der östlichen Seite von dem einzigen Anlieger Moses Fränkel einen drei Fuß breiten Streifen von der Darmstädter Straße bis zur Enggasse. Dafür erhielt dieser von der Gemeinde einen Anbau an seine Scheune errichtet, der sich an das Rathaus anschloss.
Ende 1834 wurde der Grundstein für das Rathaus gelegt. Es wurde unter der Leitung des sehr bekannten Großherzoglich-Hessischen Kreisbaumeisters Kröncke nach Plänen des Baumeisters Moller aus Darmstadt gebaut und hatte ursprünglich folgende Räume: im Erdgeschoß ein großes Zimmer, eine Wachstube, das Gefängnis und eine Toilette. Im ersten Stock befand sich der Versammlungssaal, das Turmzimmer, das Gemeinderatszimmer sowie die Wohnung des Dorfschulmeisters mit zwei Räumen. Die Naturbausteine kamen per Schiff von Neckarsteinach zur so genannten Wormser Fahrt und wurden von dort mit Fuhrwerken zur Baustelle gebracht. Die Backsteine wurden außer von den Firmen N. Hofmann aus Gernsheim und Cornelius Heyl aus Worms auch von dem einheimischen Ziegler Hebung geliefert. Mit Ausnahme der Schreiner- und Schmiedearbeiten wurden alle anderen Facharbeiten von auswärtigen Handwerkern ausgeführt.
Während des Rathaus-Neubaues wurde die Oberstube bei Nikolaus Drackert in der Bachgasse als Amtszimmer des Bürgermeisters angemietet sowie entsprechende Räumlichkeiten zur Unterbringung der Feuerwehrgeräte. Im neuen Rathaus wurden die Feuerlöschgeräte im Erdgeschoß untergebracht.

1838 wurde der hölzerne Glockenstuhl aufgesetzt, der die kleine Glocke aufnahm, die zu verschiedenen Anlässen zusammenrief. 1843 musste die Schulklasse im neuen Rathaus untergebracht werden, da es im alten Schulhaus zu eng geworden war. 1858 wurde der linke Teil des Erdgeschosses zu einem Saal umgebaut, nachdem die Feuerwehr eine neue Bleibe in der Zehntscheune gefunden hatte. Das Standesamt wurde erst 1882 dem Rathaus eingegliedert, und 1897 konnte die neu errichtete so genannte "Sonntagszeichenschule" des Gewerbevereins, die vor allem der Ausbildung junger Handwerker diente, den unteren Saal beziehen. 1906 musste wiederum eine Schulklasse im Rathaus untergebracht werden, weil die Schule zu klein geworden war. 1910 wurde das erste Telefon installiert. Ein Jahr später baute man an der Nordseite des Rathauses eine Bretterbude an, die bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Freibank diente.

Erst 1913 wurde die Gemeindekasse in das Rathaus verlegt. Die Gendarmeriestation folgte 1926. Von 1955 bis 1958 wurde das Rathaus gründlich überholt, die Raumeinteilung verändert und eine Zentralheizung eingebaut.
Einschneidende Veränderungen für alle Städte und Gemeinden in Hessen brachte jedoch die Regionalreform und später die Funktionalreform mit sich. Da Biblis im Rahmen dieser Regionalreform durch den Zusammenschluss mit Nordheim und Wattenheim nun zu einer Gemeindegruppe von 7500 bis 10000 Einwohnern gehörte, musste die Gemeinde im Rahmen der Funktionalreform eine Vielzahl von Weisungsaufgaben aus dem staatlichen Bereich, wie z.B. Ordnungsamt, Gewerbeanmeldungen, Gaststättenüberwachungen, Verkehrspolizeibehörde, Passwesen übernommen werden, und außerdem wurde Biblis Delegationsgemeinde für das Sozialwesen. Für die oben aufgeführte Entwicklung reichten die vorhandenen Räumlichkeiten im Rathaus für die Unterbringung der Gemeindeverwaltung nicht mehr aus. 1967 konnte das Grundstück Weyerich in der Enggasse 2-4 ersteigert werden. Eingerichtet wurde ein Raum für die Ausschusssitzungen und Fraktionssitzungen der Gemeindevertretung, zwei kleine Räume für den Bauhof, und es konnte das DRK untergebracht werden.

Im Jahre 1971 wurde der kleine Sitzungssaal für die Unterbringung des Gemeindebauamtes umgebaut.
Der Sitzungssaal für die Gemeindevertretung in der alten Schule musste aufgrund der Erhöhung der Sitzzahl von 19 auf 31 Gemeindevertreter aufgegeben werden, und die Gemeindevertretung tagte zwangsweise im Foyer der Riedhalle. Im Jahre 1978 musste das Einwohnermeldeamt in das alte Schulhaus in der Kirchstraße ausgelagert werden, weil der Platz im alten Rathaus für die Unterbringung der Karteigeräte nicht mehr ausreichte und außerdem Raum für die Unterbringung des Ordnungsamtes geschaffen werden musste. Das Sozialamt wurde in das alte Fachwerkhaus Darmstädter Straße 25 ausgelagert, um einen Raum für das Liegenschaftsamt zu schaffen. Völlig unzureichend waren die sanitären Einrichtungen im alten Rathausgebäude, und es fehlten Arbeitsplätze für die Auszubildenden. Alle Mitglieder des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung waren sich einig, dass eine geordnete Verwaltung in den vorhandenen Räumlichkeiten nicht mehr möglich war. 1977 wurde in allen Gremien vor allem über den Standort eines neuen Rathauses diskutiert. Zur Debatte standen der Platz hinter dem alten Rathaus, ein Teil des Schulhofes in der Kirchstraße und der Riedhallenplatz. Aus Platzgründen entschied sich der Gemeindevorstand zunächst für den Riedhallenplatz; dieser Standort wurde von der SPD aus finanziellen Gründen unterstützt.
Auf Grund eines CDU-Antrages wurde am 15. März 1978 mit 18 Stimmen dafür bei 12 Gegenstimmen der Gemeindevorstand beauftragt, für den Neubau eines Rathauses unverzüglich ein Raumprogramm zu erstellen und den bereits beschlossenen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Rathausneubau auf dem Gelände östlich des alten Rathauses zu erstellen. Die Gemeindevertretung beschloss am 31. März 1978 den dazu erforderlichen Teilbebauungsplan Biblis Nr. 10 aufzustellen, der nach dem Offenlegungsbeschluss vom 4. Oktober 1978 dann am 20. Dezember als Satzung beschlossen wurde.

Um eine ausreichende Freifläche für den Neubau zu bekommen, musste das Grundstück Darmstädter Straße 27 (Huba) und für die Bereitstellung von Parkplätzen das gegenüberliegende Grundstück Darmstädter Straße 16 (Platz) angekauft werden.


Biblis - Kurzportrait einer Gemeinde
Die Großgemeinde Biblis ist eine aufgeschlossene Kommune mit sympathischem Charakter. Eine Gemeinde, in der man sich wohlfühlen kann. Schon von Ferne grüßt die katholische Kirche "St. Bartholomäus", deren beide Türme den Ort weit überragen. Weltbekannt wurde Biblis zunächst durch den Gurkenanbau und später durch das Kernkraftwerk am Rhein. Die Gurke und das Atom haben die Entwicklung unserer Gemeinde maßgeblich beeinflusst.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Gemeinde Biblis mit ihren Ortsteilen Nordheim und Wattenheim beruht auch auf ihrer verkehrsgünstigen Lage zwischen den Ballungsräumen der Großstädte Mannheim und Frankfurt mit guter Anbindung an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen sowie an die Deutsche Bundesbahn.
Mit der Durchführung der "Einfachen Stadterneuerung" wurde die Wohnqualität im Ortskern deutlich verbessert.

Von der Dreifelderwirtschaft im Mittelalter entwickelte sich Biblis gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Gurkenmetropole, an die heute nur noch ein traditionelles Gurkenfest erinnert, das jährlich mit der Krönung einer Gurkenkönigin gebührend gefeiert wird. Durch die Industrialisierung wurde der landwirtschaftliche Charakter der Gemeinde verdrängt. Zahlreiche Neubaugebiete entstanden, die örtlichen Handwerks- und Handelsbetriebe haben sich stetig weiterentwickelt. Auf dem ehemaligen Militärflugplatz am Bibliser Wald wurde 1951 die Sendeanlage "Radio Freies Europa / Radio Liberty inc."
(heute: IBB International Broadcasting Bureau) errichtet. Umstrukturierungen und Rationalisierungen führten dazu, dass die Sendeanlage zur Zeit über Fernsteuerung von Lampertheim aus betreut wird.

Am Rhein entstand in den 70er Jahren das Kernkraftwerk, das mit 2.500 MW einen erheblichen Beitrag zur Energieversorgung dieses Raumes leistet. Durch die Gebietsreform in Hessen wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Nordheim und Wattenheim mit Wirkung vom 31.12.1970 Ortsteile von Biblis. Mit der Erschließung weiterer Baugebiete in allen drei Ortsteilen kamen auch Bürger aus den benachbarten Städten und Gemeinden, die in der örtlichen Gemeinschaft inzwischen ein neues Zuhause gefunden haben. In der Großgemeinde Biblis wohnen heute 9.311 Einwohner auf einer Fläche von 4.044 Hektar.

Die Erholungs- und Freizeiteinrichtungen wurden in den letzten Jahren ständig erweitert. Der Bibliser Wald an der östlichen Gemarkungsgrenze gehört zum Erholungsgebiet Riedforsten. Die Rheinuferlandschaft im Westen mit dem Steiner Wald und der Burgruine Stein ist nicht nur für Natur- und Vogelfreunde ein interessantes Gebiet, sondern bietet auch Gelegenheit für ausgedehnte Wanderungen und Radtouren.

Das Freizeitzentrum "Riedsee" ist ein Eldorado für Segler und Surfer und gewinnt immer mehr an Bedeutung als überregionales Naherholungsgebiet. Durch die Baggerarbeiten in den Kiesgewässern wurden auch Fragmente von Tieren gefunden, die in der Eiszeit in diesem Raum lebten. Einige dieser Funde und der wohl bedeutendste, ein relativ gut erhaltener, vermutlich 30 - 70.000 Jahre alter Mammutschädel, sind im Foyer des Rathauses ausgestellt.

Für Golffreunde befindet sich in Biblis-Wattenheim eine wunderschöne 27 - Loch-Anlage. Der Golfpark erfreut nicht nur die Freunde des Golfsports, sondern stellt auch für "Nichtgolfer" ein landschaftlich schönes Gebiet dar, das zu herrlichen Spaziergängen oder Fahrradtouren einlädt. Inzwischen ist geplant, die Anlage um 9 Loch zu erweitern.

Das vielfältige Kultur- und Sportangebot der über 60 Vereine sowie der bereits seit über zwölf Jahren von der Gemeinde aus organisierte "Kulturherbst" haben einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Durch den Bau der Pfaffenau-Halle, ein zukunftsweisendes Niedrig-Energie-Projekt, wurden die Sporteinrichtungen der Gemeinde erheblich erweitert. Für kulturelle Veranstaltungen steht der Gemeinde das Bürgerzentrum zur Verfügung, das nach Abschluss des Erbbaurechtsvertrages mit der Katholischen Kirche neu saniert und renoviert wurde. Die Räumlichkeiten können ebenso
wie die Kultur- und Sporthalle Nordheim und das Dorfzentrum Wattenheim auch von den Bürgern der Gemeinde für feierliche Anlässe angemietet werden.

Eine wichtige kommunale Aufgabe der Gemeinde ist die Jugendarbeit. Neben der finanziellen Unterstützung der Vereine und der Bereitstellung von Jugendräumen, organisiert die Gemeinde alljährlich Ferienspiele und fährt die Jugendlichen kostenlos zum Hallenbad nach Gernsheim sowie zur Eissporthalle nach Viernheim. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Förderung der Seniorenarbeit. Zahlreiche Veranstaltungen sowie ein gemeinsamer Jahresausflug werden den älteren Menschen angeboten.

Biblis ist auch eine gastliche Gemeinde. Die Pflege und Förderung völkerverbindender Beziehungen und Freundschaften wird vor allem durch die bestehende Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Gravelines dokumentiert. Zu der Gemeinde Däniken in der Schweiz bestehen Kontakte auf Vereinsebene. Biblis und Domstadtl im Sudetenland sind durch die Patenschaft verbunden. Daneben bestehen enge Kontakte zur Stadt Vàrpalota in Ungarn und Rozena in Griechenland. Enge freundschaftliche Beziehungen gibt es auch zur bayrischen Gemeinde Nittenau. Mit der polnischen Stadt Katy Wroclawskie wurde die Partnerschaft durch Unterzeichnung des Partnerschaftsvertragesam Gurkenfestsonntag 2003 besiegelt.

Mit der vorhandenen Infrastruktur kann die maßvolle Entwicklung der Gemeinde Biblis kontinuierlich fortgesetzt und eine weitere Verbesserung der Lebensqualität und Attraktivität unserer Gemeinde erreicht werden. Zur Verbesserung des Brandschutzes wurde in Biblis ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut, der Bau eines Kindergartens in Nordheim ist beabsichtigt. Weitere wichtige Aufgaben müssen noch bewältigt werden. Dazu gehört eine sinnvolle Weiterentwicklung der Wohnbebauung und des Gewerbegebietes.

Dass sich die Großgemeinde Biblis zu einem gut funktionierenden Gemeinwesen entwickeln konnte, verdankt sie nicht nur all denen, die im öffentlichen Leben mitwirken, sondern vor allem dem unermüdlichen Eifer und Engagement ihrer Bürger


Vorwort zur Bibliser Mundart

von Hans Dieter Kunz


In einem Artikel des Bergsträßer Echo wurde die Frage gestellt, wer ist ein echter Bibliser? Hierzu möchte ich folgendes bemerken; Das Großherzogliche Hessische Kreisamt Bensheim hat am 17. Dezember 1901 einen Staatsangehörigkeits-Ausweis ausgestellt darin heißt es wörtlich:
Dem ............. aus Biblis geb. am 4. Oktober 1879 zu Biblis wird bescheinigt, dass derselbe und zwar durch Abstammung die Eigenschaft als Hesse besitzt, analog dieses Schreibens könnte man die Frage, wer ist ein echter Bibliser beantworten. Als einen echten Bibliser ist der verstorbene Bürgermeister (Ehrenbürgermeister) von Biblis, Josef Seib zu nennen.
Sein Wunsch, ein Bibliser Heimatbuch vorstellen zu können, ging durch seinen frühen Tod leider nicht mehr in Erfüllung. Er sprach gern von den mündlichen Überlieferungen der Alten und ganz besonders sprach er von der Bibliser Mundart sowie man überhaupt von einer solchen sprechen kann.
Zur Ortsgeschichte der Heimatgemeinde gehören nicht durch das wirtschaftliche Leben, die Art und Zusammensetzung der Bevölkerung, die landwirtschaftlichen, verkehrsmäßigen, geologischen Gegebenheiten, sondern auch die Sprache der Menschen. Das Sprachgut der Väter und Mütter und deren Vorfahren kommt durch die soziologische Umschichtung mehr und mehr in Vergessenheit.
Die Mundartforscher unterscheiden sogenannte Sprachlandschaften, deren Gestaltung historisch, landschaftlich und verkehrsmäßig bedingt ist - um die Hauptfaktoren zu nennen. Man spricht von Mundartgrenzen ersten, zweiten und dritten Grades usw. Der Sprachatlas gliedert sich in 3 "Großmundarten": Niederdeutsch, Mitteldeutsch und Oberdeutsch.
als Südgrenze des niederdeutschen Sprachgebietes (Norddeutschland) gilt die "ick/ich" Linie die sich ungefähr in West-Ost-Richtung von Ürdingen (Rhein über Kassel, Marburg) erstreckt. Die beiden Hochdeutschen Sprachgebiete unterscheiden sich durch "pp" bzw. "pf". Die Dialekte mit "pf" gehören zu den oberdeutschen; die mit "pp" zu den mitteldeutschen Mundarten.
Das "Appl"-Gebiet gehört noch zum mitteldeutschen. "Apfellinie" überquert südlich von Speyer den Rhein und zieht in nordöstlicher Richtung bis nach Thüringen, wo dieselbe fast mit der "ick" Linie zusammentrifft, von wo sie dann in südöstlicher Richtung bis zum Erzgebirge verläuft. Die Bibliser Mundart dürfte also von dem Grenzgebiet zwischen Mittel- und Oberdeutsch geprägt sein.
Als "pund" Mundart - im Gegensatz zu "fund" - ist Biblis dem westmitteldeutschen Bezirk einzuordnen und als "das" Mundart - gegenüber "dat." im Mittelfränkischen - zum Rheinfränkischen zu zählen. Das Rheinfränkische unterteilt sich wieder in Südfränkisch - und Nordrheinfränkisch bzw. Rheinpfälzisch und Hessisch. Die Grenze dieser beiden Mundarten wird durch die "fescht/fest" Linie bestimmt.
In seiner Abhandlung "Volkssprache" stellt der Mundartforscher Friedrich Maurer fest, dass Mundartbereiche hauptsächlich von den politischen Gebilden des ausgehenden Mittelalters, von den weltlichen und kirchlichen Herrschaftsräumen abgegrenzt wurden.
Politische Grenzen wirken nicht länger als 300 Jahre nach und gewinnen neue Gliederungen schon nach 40 Jahren Einfluss. Die Sprachlandschaften fallen mit den politischen Territorien der letzten 300 Jahre zusammen. Der ständig gewachsene Verkehr sowie die immer enger werdende wirtschaftliche Verflechtung bringt es mit sich, dass die Grenzen der Mundartbereiche immer verschwommener werden. Ein Hauptgrund dafür ist, dass in Industriebetrieben Menschen verschiedener Sprachlandschaften zusammentreffen. Tatsache ist, dass es keine zwei Orte gibt mit demselben Dialekt. Ein ganz markantes Beispiel hierfür und auch für den Einfluss von Territorialgebieten in Einhausen bzw. Klein- und Groß- Hausen,
Beide Orte sind nur durch die Weschnitz getrennt. Klein-Hausen war Mainzisch (katholisch). Groß-Hausen war früher zu Hessen-Darmstadt gehörig (evangelisch).
In der einen Ortschaft sagt man zum Tannenzapfen "Hussel" in der zweiten dagegen "Mosmougl".
Zu den Schwierigkeiten die Mundartgrenzen zu bestimmen, kommt in Zukunft noch hinzu die Vermischung mit den Sprachen der Heimatvertriebenen, der Ausgebombten und Neubürgern und auch der Gastarbeiter sowie der Besatzungstruppen.
Die Heimatsprache ist was ganz Besonderes, und man sollte sich mit ihr etwas mehr befassen und auch pflegen. Wer einmal in der Fremde war und nach langer Zeit wieder heimatliche Worte vernahm, weiß dies zu schätzen, er wird diese Erinnerung sein Leben lang nicht vergessen.
Das Sammeln alter Ausdrücke und Wort ist eine schöne Beschäftigung und ein angenehmer Zeitvertreib, dabei lernt man viel von den Sorgen und Nöten aber auch von den Freuden unserer Vorfahren.
Man erfährt dabei so manche alte Geschichte, die es wert ist, schriftlich festgehalten zu werden, um sie unseren Nachkommen zu hinterlassen.
All denen, die mit alten Biblisern ins Gespräch kommen, möchte ich nun so verschiedene Ausdrücke aus dem Bibliser Dialekt vorstellen und für die alten Biwwelser etwas zum Schmunzeln bringen.
Ich bin mir bewusst, dass nur ein kleiner Teil der Bibliser Ausdrücke von mir hier aufgeführt sind; Die meisten Ausdrücke wurden von mir in unserer Schmiede in der Bachgasse aufgenommen. Die Schmiede war im Winter ein beliebter Ort an dem das Dorfgeschehen durchgehechelt wurde. Am warmen Schmiedefeuer wurde ach so mancher angekohlt oder weiß gemacht und so manchem einen Bär aufgebunden, auch der Schabernack kam nicht zu kurz. Die Erläuterungen zu den verschiedenen Ausdrücken sind teilweise von Rudolf Kunz, Jugendheim.


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