Der Ort Friedenfels, die "Perle des Steinwaldes", liegt geschützt in einem
Kessel, der nur nach Südosten offen ist. Der Wanderer ist hier das ganze
Jahr über willkommen und er kann immer den erhofften Naturgenuss finden.
Einkehr und Unterkunft sind zu empfehlen. Friedenfels hat etwa 1400 Einwohner.
Sie leben von der Land- oder Forstwirtschaft, beherbergen und verköstigen
Fremde, arbeiten in einer großen Brauerei oder in einem Steinmetzbetrieb
oder sie sind tagsüber als Pendler unterwegs.
Der Burgenweg führt an der Schlossschänke und an der Brauerei vorbei
ostwärts aus dem Ort. Wo der Wald beginnt empfiehlt sich ein Besuch des
Herrschaftsfriedhofs. Die Inschriften der Grabplatten lassen ein Stück
Ortsgeschichte lebendig werden. Weiter geht es an der früheren Haferdeckmühle
vorbei. Südlich von Voitenthan kommt man auf ein Sträßchen,
das zum Wald hinführt. Dort wendet es sich ostwärts und geleitet den
Wanderer nach Muckenthal. Er steht hier am Eingang zur Wiesauer
Teichpfanne. Der Genuss von Fischspezialitäten lässt sich hier organisieren.
Unser Weg führt an großen Wasserflächen vorbei. Flora und Fauna
zeigen, dass die Welt hier noch in Ordnung ist. Man achte gut auf die Markierungen!
Sie führen auch über die zweigleisige Bahnstrecke von Weiden nach
Marktredwitz. Feste Schranken und auf jeder Seite ein Drehkreuz beugen seit
eh und je Unfällen vor. Der folgende Weiherdamm lässt für eine
Gruppe nur Gänsemarsch zu und er verabschiedet sie jetzt in ein Waldgebiet.
Das Feuchtgebiet ist schnell überwunden und trockene Waldstraßen
lassen wieder Plaudergruppen zu dritt oder zu viert zu. Wo der Wald aufhört
pulsiert der Verkehr auf der A 93. Eine Brücke führt darüber
hinweg. Man kommt nach Seidlersreuth. Wer kann sich über
Landluft freuen? Bis Falkenberg geht es jetzt nur noch über freies Gelände.
Die Straße Erbendorf - Tirschenreuth überqueren wir auf einer Brücke.
Von Norden her kommen wir in den Markt Falkenberg. Die Markierung
führt uns auf einer Schleife hindurch.
Man betrachte die "Wollsackverwitterung" des Granits an der Waldnaabbrücke!
Wer wagt den Aufstieg zur Burg? Eine Besichtigung ist nur für eine angemeldete
Gruppe möglich, die Aussicht von oben gibt es immer. Die Burg gehört
seit 1930 der Familie von der Schulenburg. Im Ort mit ca. 1000 Einwohnern gibt
es Gaststätten und einen Laden mit vielseitigem Angebot. Durch den Ort
kommt auch der Main-Mies-Weg, markiert mit rotem Schrägkreuz auf weißem
Grund. Er bringt von Tirschenreuth her den Porzellanwanderweg mit. Dieser verlässt
Falkenberg mit blauem Kreuz nach Mitterteich.
Der Burgenweg verlässt Falkenberg auf der rechten Seite der Waldnaab in
westlicher Richtung. Die Hammermühle bleibt links. Das folgende Naturschutzgebiet
ist der reizvollste Teil des Waldnaabtales: Felsentürme, zum Beispiel der
"Kammerwagen", bleiben rechts des Weges, Granitblöcke mit Strudellöchern,
zum Beispiel "Teufels Butterfass", liegen links des Weges im Flussbett.
Der anfängliche Steig mündet in eine Waldstraße. Bei der Blockhütte,
einer leistungsfähigen Gaststätte (Montag Ruhetag), führt diese
auf die linke Flussseite. Rauschfelsen, Klingenbrunn, Tischstein und Gletschermühle
sind Begriffe, die im weiteren Verlauf Aufmerksamkeit heischen. Wo die Waldstraße
endgültig nach oben zieht, verkümmert unser Weg streckenweise zum
Steig, aber er bleibt immer interessant und in Ufernähe. Der Wanderer kommt
unter zwei riesigen Talbrücken hindurch, deren 1. die A 93 trägt.
Kurz vor der 2. kann er beobachten, wo die Waldnaab die Fichtelnaab aufnimmt.
So kommt er in den Ortsteil Neuhaus der Stadt Windischeschenbach.
Natürlich führt der Burgenweg zur Burg Neuhaus mit dem Butterfassturm.
Sie wurde von den Leuchtenbergern erbaut. Heute ist in ihr ein Museum untergebracht.
"Windischeschenbach" geht aus "Eschenbach" hervor. Der
Zusatz "Windisch" bedeutet zum einen, dass man es besser von der Stadt
Eschenbach - ebenfalls in der nördlichen Oberpfalz gelegen - unterscheiden
konnte, zum anderen, dass es gegen "Wendenland" (Böhmen) gerichtet
war. Seinen Aufstieg verdankt der Ort der Eisenbahn und schließlich der
Glas- und Porzellanindustrie. 1952 wurde er zur Stadt erhoben. Heute gibt es
etwa 5800 Einwohner. Im ganzen Bundesgebiet bekannt aber wurde die Stadt durch
die "Kontinentale Tiefbohrung" (KTB), bei der zu
wissenschaftlichen Zwecken im Nordwesten der Stadt ein Bohrloch von 9101 m Tiefe
entstand. Für den Wanderer besonders interessant sind Häuser, aus
denen ein Stern herausragt, wenn man darin zum Zoigl (selbstgebrautem Bier)
und zu einer Brotzeit eingeladen wird. Aber es gibt auch Hotels, Gasthöfe
und Geschäfte. In der Nähe der Burg trifft man auch auf den KTB-Weg,
der mit einer roten Vertikalen auf weißem Rechteck markiert ist. Auf ihm
kann man einen Abstecher zum KTB-Infozentrum (5 km), nach Krummennab (8 km)
oder nach Erbendorf (13 km) machen.
Der Burgenweg verlässt Neuhaus nach Süden und bleibt zunächst
weiter auf der linken Flussseite. Wieder kommt er unter einer hohen Brücke
durch, auf der die A 93 das Tal quert. Wo der Wald aufhört ist nicht mehr
weit zur Hutzlmühle. Dort wechselt unser Weg wieder auf die rechte Talseite.
Es folgt eine oft vernässte Wegstrecke, die man aber auch rechts auf der
Höhe umgehen kann. Bei Mühlberg gewinnt man eine freie Hochfläche.
Unter dem Berg hindurch wird zur Zeit ein Tunnel für eine Umgehungsstraße
für Neustadt gebaut. Unser Weg führt durch das untere Rabenbachtal
wieder hinaus zur Waldnaab, ein Stück an der Straße entlang, kommt
über einen Steig zur Bahnbrücke und darunter hindurch. Eine neue Brücke
ermöglicht den Übergang über den Fluss. Die Markierung führt
durch die Freizeitanlage (mit Campingplatz), am Hang entlang hinauf und schließlich
zum Stadtplatz der Kreisstadt Neustadt an der Waldnaab mit
gut 6200 Einwohnern.
Hier stehen auf einem Gneisrücken zwischen Waldnaab und Floss das alte
und das neue Schloss der Lobkowitzer. Das mittelalterliche Stadtbild wird durch
Giebelhäuser an den Längsseiten und das Rathaus und die Pfarrkirche
St. Georg am unteren Ende des Stadtplatzes ergänzt. Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten
verstehen sich von selbst. Bemerkenswert aber ist hier das Zentrum der Bleikristallherstellung.
Unmittelbar am Burgenweg kann man im Fabrikverkauf einem Glasmacher am Schmelzofen
zuschauen.
Über den Stadtplatz kommt auch ein Wanderweg in Erinnerung an die Goldene
Straße. Zur Markierung dient ein rotes Wappen auf weißem Rechteck.
Wo die Markierung geklebt ist, findet man einen zweischwänzigen weißen
Löwen im Wappen. Diese Markierung kommt aus Nürnberg und führt
zur Zeit bis an die Grenze bei Bärnau.
Unser Weg führt über den Stadtplatz, durch das Museumsgebäude
und hinunter, quert die Floss und zieht am Gegenhang hinauf. Man quert auch
die ehemalige Trasse der Bahn nach Eslarn. An der folgenden Kreuzung hält
man sich geradeaus. Eine Baumallee führt zur Klosterkirche St. Felix. Kurz
vor der Kirche springt die Markierung nach links hinauf zum Waldrand. Dort entlang
kommen wir zum Sportplatz des Gymnasiums und weiter ostwärts zu einer Waldspitze,
einem markanten Punkt mit Aussicht nach Süden auf die Dörfer Aich
und Roschau und auf das Weidener Naabbecken. Wir ziehen geradeaus weiter auf
die nächste Waldspitze zu. Weiter geht es am rechten Rand entlang, bis
unser Weg den freien Sattel zwischen dem Satzberg im Norden und der Höhe
530 im Süden quert. Während das Gelände im Westen von Roschau
heraufzieht, fällt es im Osten zum Wiedenhof und ins Girnitztal ab. Am
Gegenhang erkennt man Diepoltsreuth. Wir folgen ein Stück der Straße
Richtung Wiedenhof und dann einem Weg, der im Wald ungefähr am nördlichen
Rand entlangläuft, um schließlich nach rechts einzutauchen. Zwischen
der unteren und der oberen Öd hindurch, am Schluss bergan, erreichen wir
den südlichen Waldrand. Unsere Markierung geleitet uns am Hang entlang
und bringt uns nach Wilchenreuth. Mit Gehöften, zwei Gasthäusern
und zwei Kirchen, beide mit sehenswerter Ausstattung, wartet das Dorf auf.
Beide Kirchen bleiben knapp links, wenn wir in südöstlicher Richtung
aufsteigen. Steine am Rand bezeugen einen alten Weg. Im Wald erkennen wir einen
Hohlweg. Über die Höhe hinweg gelangen wir an den südlichen Waldrand
mit Blick auf Theisseil. Eine Hinweistafel am Weg empfiehlt einen Blick nach
Osten. Die Ruine Flossenbürg ist deutlich zu erkennen. Sie mahnt zur Gewissheit,
dass der Burgenweg zwar viele, aber durchaus nicht alle Burgen der Oberpfalz
erschließen kann.
In Theisseil ist Einkehr möglich. Nach Süden hin
verlassen wir den aufstrebenden Ort, queren die Straße Weiden - Vohenstrauß
und steigen wieder auf, erst im Freien, dann am rechten Waldrand und schließlich
im Wald am Hang entlang. Westlich von Letzau kommen wir einmal kurz an den Waldrand
und können zur Geißleite mit dem Fernmeldeturm hinüberschauen.
Die Markierung aber führt wieder in den Wald und zum Vierlingsturm an der
Strobelhütte des OWV. Am Mittwoch und an den Wochenenden ist die Hütte
geöffnet. Der Turm bietet zur Zeit nur Aussicht auf Wipfel, eine Erhöhung
ist geplant. Er steht am höchsten Punkt des Fischerbergs (633 m). Er ist
zugleich der höchste Punkt der Stadt Weiden. Zahlreiche markierte Wege
führen von hier in die Max-Reger-Stadt (5 km). Ein Abstecher, vielleicht
auch zur Übernachtung, lohnt sich immer.
Der weitere Burgenweg muss also wieder abwärts führen. Einmal kurz
am Waldrand kommen wir an einem "Wappenstein" vorbei. Im Tal angekommen
grüßen links der "Hölltaler Hof" und rechts eine Wiese
mit Schilift. Am Wiesenrand und weiter oben durch Wald geht es wieder aufwärts.
Oben angekommen erreichen wir auch den Waldrand. An dem entlang halten wir uns
nach rechts. Bald können wir nach Muglhof hinunterschauen.
Am Glockenturm des Dörfchens angekommen biegen wir nach links hinauf und
oben vor dem Sattel nach rechts. Ein Sträßchen führt uns zum
Heiligdreifaltigkeits-Berg. Ein kurzer Abstecher zur dortigen Kapelle (633 m)
lohnt sich. Die Kuppe bietet eine freie Rundumsicht: Während der Norden
nur Wald zeigt, erkennt man zum Beispiel im Osten den Fahrenberg (801 m, mit
der Kirche obenauf), im Süden Burg Leuchtenberg und im Westen über
das Naabtal hinweg den Schwarzenberg (563 m) im Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Viele weitere Namen möge der interessierte Wanderer selbst zuordnen!
Der weitere Weg führt vorwiegend in östliche Richtungen. Einmal kommt
er kurz durch Wald und dann im Freien nach Oedenthal herunter, quert weiter
unten den Raitenbach und den Wald am Gegenhang, kreuzt die Straße Muglhof
- Roggenstein, zieht nördlich an Trauschendorf vorbei und kommt schließlich
von Westen her nach Roggenstein (knapp 300 Einwohner, nach
Vohenstrauß eingemeindet). Es gibt hier kein Gasthaus mehr, aber eine
Metzgerei mit Verkauf auch allgemeinerer Art und mit den üblichen Öffnungszeiten.
Die Markierung führt uns auf einem Steig steil ins Luhetal hinunter. Bei
Oberschleif kreuzen wir das Flüsschen und die Straße. Im Wald geht
es erst steil bergan. Oben gibt es im Bereich zwischen Kaimling und Waldau einige
freie Flächen. Dann tauchen wir in das große Waldgebiet des Elm ein
und durchqueren es auf seiner westlichen Seite von Nord nach Süd. Ein Stück
des Weges begleitet uns ein rotes W auf weißem Grund. Es kommt aus Weiden
und führt nach Ödpielmannsberg. Die vertikale weiß-rot-weiße
Markierung verbindet Kaimling mit Vohenstrauß, der rote Schmetterling
kommt aus Vohenstrauß und führt nach Leuchtenberg. Schließlich
wird ein neuer Blick auf Leuchtenberg frei. Wir halten uns weiter links. Bei
der Sargmühle queren wir die Lerau. Ein öffentlicher Weg führt
durch das Gehöft. Trotzdem: Vorsicht vor dem Hunde! Wir kreuzen die B 22
und kommen von Osten her nach Leuchtenberg.
Das Adelsgeschlecht der Leuchtenberger ist seit 1118 urkundlich nachweisbar.
1158 werden die Leuchtenberger Grafen, 1196 Landgrafen und im 15. Jahrhundert
Fürsten mit Sitz und Stimme im Reichstag. Ihre Burg war eine der schönsten,
größten und historisch bedeutsamsten. Die heutige Ruine lässt
das ahnen. Der Wanderer versäume nicht, den Turm zu besteigen und die Rundsicht
zu genießen.
Heute zeigt der Markt (samt Eingemeindungen) mit fast 1400 Einwohnern natürliche,
aber gepflegte Gastlichkeit. Es gibt Geschäfte, Privatquartiere, Gasthöfe
und Gelegenheit zu Urlaub auf dem Bauernhof. 1990 erhielt Leuchtenberg einen
Sonderpreis der Europäischen Arbeitsgemeinschaft für Dorfentwicklung.
Durch Leuchtenberg kommt auch der Wallenstein-Tilly-Weg. Seine Markierung rotes
Schrägkreuz auf weißem Grund führt von Nürnberg bis nach
Tillyschanz an der tschechischen Grenze. Rundwege und Stichwege zu Nachbargemeinden
laden den Wanderer ein, hier einmal zu verweilen.
Wir verlassen Leuchtenberg an der Kirche und am Rathaus vorbei erst in südlicher,
dann in östlicher Richtung. Nach dem Aussiedlerhof an der Kläranlage
halten wir uns rechts, queren den Bach und kommen aufwärts. Am oberen Waldrand
lohnt sich ein Blick zurück nach Leuchtenberg und nach Westen hinaus in
das untere Luhetal. Nach kurzem Abstieg folgen wir dem Wittschau-Bach aufwärts.
Erst begleitet uns eine lange Waldwiese, dann nur noch Wald. An dessen oberem
Rand angekommen geht es immer noch aufwärts. Endlich sind wir ganz oben,
genießen den Rundblick und sind auch schon gleich in Wittschau.
Im Augenblick streitet man hier noch, wie die künftige A 6 gebaut werden
soll. Sicher ist nur: quer zum Burgenweg! Wir verzagen dennoch nicht: In südöstlicher
Richtung gelangen wir auf einer Ortsverbindungsstraße nach Döllnitz,
heute und auch später. Dort führt uns die Markierung zum Wald und
an dessen nördlichem Rand ein Stück hinunter. Im Wald geht es dann
am Hang entlang weiter hinunter. Im Hochwald kann man auf die Pfreimd hinunterschauen.
Bald erkennt man auch am anderen Ufer die Pfreimdtalhütte.
Früher führte ein Steg hinüber.
Der Burgenweg bleibt weiter am rechten Pfreimdufer. Beim Kraftwerk Tanzmühle
folgt er kurz einem Sträßchen. Bald taucht er wieder in Wald ein.
Teils am steilen Hang entlang, teils am Fluss, dann wieder über einen Rücken
kommt der Wanderer in urwüchsige typische Flusslandschaft. Der "Anzerstein"
und der Standort "Thonmühle" sind markante Punkte unterwegs.
Der Wasserstand im Flussbett kann sich hier innerhalb weniger Minuten schnell
verändern. Das Pfreimdwasser wird nämlich teilweise mit Billigstrom
in einen Hochspeicher gepumpt, um bei Spitzenbelastung verfügbar zu sein.
Bei der Ödmühle - heute ein Sägewerk - bleibt der Wald zurück.
Wir sind am oberen Ende eines Stausees angekommen. Beim Gasthof Anzer folgen
wir der Straße hinauf. Im oberen Sattel angekommen führt der Burgenweg
erst einmal nach links in Richtung Zeiselberg, um dem Wanderer die dort möglichen
Aussichten zu erschließen: Im Vordergrund der Ort Trausnitz,
dahinter das Pfreimdtal nach Westen, nach oben hin die Staumauer und das andere
Ende des Stausees, jenseits des Tales Bierlhof und Tännesberg und der Burgstall
von Hohentreswitz. Wer sich satt gesehen hat, mag in den Ort absteigen.
Die Burg ist noch gut erhalten und dient heute als Jugendherberge. Auf ihr hielt
Ludwig der Bayer nach der Schlacht bei Mühldorf 1322 seinen gefangenen
Gegner Friedrich den Schönen von Österreich 28 Monate lang fest. Ein
Ölgemälde in der Kapelle des Sachsenturms zeigt die Versöhnung
der Gegner. Unter den gut 1000 Einwohnern gibt es viele Pendler. Unterkunft
und Verpflegung für Wanderer stehen nur bedingt zur Verfügung.
Oberhalb der Burg vorbei führt unser Weg in östlicher Richtung. Noch
vor dem Campingplatz leitet er den Wanderer hinunter auf die Staumauer und über
sie auf die andere Talseite. Der Blick zurück zeigt Trausnitz von unten.
Wir steigen im Wald wieder an. Bei Bierlhof gelangen wir ins Freie und wir benutzen
einen Wiesenweg aufwärts nach Pierlhof. Man beachte die verschiedenen Schreibweisen
und deren Hintergrund. Oben angekommen folgen wir einer Waldstraße am
Hang entlang. Nach der Brücke über den Kaufnitz-Bach verlassen wir
sie nach rechts. Über das Dörflein Kaufnitz erreichen wir Tännesberg.
Unterkunft und Verpflegung sind hier kein Problem. Der Ort mit gut 1600 Einwohnern
darf sich Höhenluftkurort nennen. Tatsächlich ziehen sich die Häuser
am Schlossberg hinauf, dessen Gipfel 700 m über Meereshöhe erreicht.
Von der ehemaligen Burg ist kaum mehr etwas zu sehen, aber die Aussicht nach
Westen belohnt den Anstieg.
Die Markierung bringt den Wanderer ohnehin auf den Berg. Zum Gipfel fehlt nur
ein kleiner Abstecher. Weiter geht es! Ein geologischer Lehrpfad und der Burgenweg
führen gemeinsam weiter. Bald folgt ein großes Waldgebiet. Eine Waldstraße
hält uns etwa auf gleicher Höhe. Wo sie sich anschickt, nach links
abzubiegen, steigen wir nach rechts steil hinunter, auch auf einem Sträßchen.
(Achtung! Auf alten Karten ist das so nicht eingezeichnet. Man halte sich genau
an die Markierungen!) Einige Windungen bringen uns hinunter an den Tannenbach.
Wenn es erlaubt wäre, könnte man mit dem PKW bis hierher fahren, aber
nimmer weiter... Ein Steiglein führt über den Bach. Klares Wasser
und eine Furt laden zum Waten ein. Jenseits halten wir uns halbrechts. Bald
knickt unser Weg scharf nach links ab und es geht aufwärts. Wo der Wald
aufhört, folgen wir einem Sträßchen in Richtung Wildstein. Dort,
wo der Weg vom Ort Wildstein (2 Gasthäuser!) zum gleichnamigen
Berg (oder Wildenstein?) herüberkommt, folgen wir ihm aufwärts. Oben
gibt es eine freie Fläche mit Felsen darauf, einer mit Gipfelkreuz. Vorsicht
beim Besteigen! (Man soll auch wieder gesund herunter kommen). Von oben bietet
sich eine schöne Aussicht nach Westen. Am Felsfuß sind Ausgrabungen
im Gange. Man sucht nach Überresten der früheren Burg.
Unsere Markierung wendet sich gleich am Anfang der freien Fläche wieder
nach links. Sie führt schließlich abwärts. Einem Panoramasträßchen
folgen wir nach rechts. Ab hier finden wir auch die Markierungen des Jakobsweges
vom OWV, weiße Muscheln auf blauen Rechtecken. Beide Wege verlaufen von
hier aus ein Stück gemeinsam. Beim Sportplatz hüpft unser Weg nach
links hinunter und kommt nach Kühried, Gemeinde Teunz.
Ein vielseitiges Ortsbild erwartet uns. An einer Kreuzung biegen wir nach links
hinunter (in südlicher Richtung). Unten queren wir den Höcherlbach
und dann ziehen wir auf der anderen Talseite bis nach Burkhardsberg
hinauf. Ob das preiswerte Gasthaus offen ist? Wir verlassen das Dorf in südlicher
Richtung und kommen auf die Platte (597 m). Was für eine Aussicht! Vor
uns liegt das Murachtal, darüber stehen Höhenzüge und am Horizont
steht ein Sendeturm auf dem Kätzlesberg. Den merken wir schon einmal vor.
Jetzt aber steigen wir hinunter. Ein Kirchlein am Hang, St. Jakob geweiht, erwartet
uns. Für den Jakobsweg hat es besondere Bedeutung.
Die Wege trennen sich jetzt wieder. Während der Jakobsweg die Richtung
nach Fuchsberg einschlägt, zieht der Burgenweg zur Hebermühle hinunter.
Ein scharfer Knick nach links bringt uns auf eine neue Spur. Wir queren die
Murach. Durch Wald hinauf gewinnen wir die freie Hochfläche. Dort treffen
wir auch auf die grün-weiße Markierung des Pfreimd-Schwarzach-Weges,
die von Teunz heraufzieht. Gemeinsam mit ihr kommen wir auf den Elsternbühl,
nach Hof und zum Krankenhaus von Oberviechtach. Ein Abstecher
in die Stadt des Doktor Eisenbarth ist von hier aus empfehlenswert.
Die ehemalige Kreisstadt, an der B 22 gelegen, zählt knapp 5100 Einwohner,
die vorwiegend in heimischen Betrieben beschäftigt sind. 1952 zur Stadt
erhoben profiliert sie sich heute als Schulstadt mit Gymnasium, Zentralvolksschule,
Sonderschule und Berufsschule. Arbeitsvermittler, Richter und Ordnungshüter
haben ihre regelmäßigen Dienstzeiten in der Stadt. Den größten
Aufwärtstrend erfuhr sie aber durch die Garnison der Bundeswehr mit Standortverwaltung.
Im Bundesgebiet bekannt ist sie als Heimat des berühmten Arztes Doktor
Eisenbarth. Er wurde 1663 hier geboren. Ein rühriger Zweigverein des OWV
pflegt heimatliches Brauchtum und Wanderwege. Auch sonst sind für Wanderer
fast alle Wünsche erfüllbar.
Während der Pfreimd-Schwarzach-Weg mitten durch die Stadt führt, lässt
der Burgenweg das Krankenhaus und die Stadt links liegen, zieht nach Südwesten
weiter, kreuzt die B 22 und folgt dem Sträßchen Richtung Antelsdorf.
Wo der Wald links bis an das Sträßchen herankommt, springt unser
Weg in den Wald. Erst aufwärts, dann am Hang entlang und schließlich
abwärts führt er an den Steinbach. Wir queren der Reihe nach den Bach,
die Wiese und die alte Bahntrasse. Dann führt uns der Weg hinauf nach Obermurach.
Ein Abstecher zur Burg und ein Blick in die Runde gehört zum Pflichtprogramm
der Burgenwegwanderer. Man besorge sich vorher den Schlüssel zur Burg bei
Karl Senft, Obermurach 58.
Unsere Markierungen führen in Richtung Niesaß weiter. Hinter dem
Eichelstein leiten sie nach rechts weg. Erst im Freien und dann im Wald geht
es hinauf. Am Gipfel des Berges steht ein Sendeturm. Wir sind auf dem Kätzlesberg
(635 m)! Durch den Wald gibt es zur Zeit keine Aussicht. Noch wartet eine längere
Waldstrecke auf uns. Östlich vom Hauserlohhof kommen wir ins Freie und
genießen den Blick nach Süden übers Aschatal. Der Abstieg bringt
uns nach Pottenhof und dort die Straße nach Winklarn über den Fluss.
Gleich nach der Brücke verlassen wir diese Straße nach rechts. Oberhalb
Weislitz stoßen wir auf eine Straße, die uns über Oberneuhaus
und Kiesenberg nach Kulz führt. Noch vor dem Ort verlassen wir die Straße
nach rechts und kommen durch einen Hohlweg in den Ort nach Kulz (Gemeinde
Thanstein). Wir stoßen auf die Prackendorfer Straße und wenden uns
nach links. Wer ein Geschäft oder ein Gasthaus aufsuchen will, sollte sich
bis in die Ortsmitte vorwagen, wer aber gleich weiterwandern will, biegt schnell
wieder nach rechts ab. Er trifft hier auch auf gelb-weiß-gelbe Markierungen
des Oberpfalzweges, der uns von hier aus ein Stück begleitet. Wir folgen
der Straße nach Süden. Bei einem Regenrückhaltebecken biegen
wir nach rechts ab. Ein angenehmer Feldweg bringt uns vorwärts. Wo es nicht
mehr geradeaus geht, entscheiden wir uns nach rechts. Unser Weg bringt uns auf
den Damm zwischen dem Altdammweiher und dem Mühlweiher. Zwischen Feldern
hindurch geht es leicht bergan. Dann nehmen wir die 2. Abzweigung nach rechts
und die nächste nach links. Der Weg bringt uns hinauf an eine Stelle zwischen
Kirche und Burgturm von Thanstein, wo wir auch auf den Main-Donau-Weg
treffen. Man beachte einen Pfosten mit Orientierungstafeln.
Der Wanderer findet hier im gepflegten Ort mit ca. 1000 Einwohnern Einkehr,
Unterkunft oder Versorgung aus einem Geschäft. Der vorhandene Rundturm
bezeugt eine frühere Burg. Im Dunkeln führt eine steile Holztreppe
hinauf. Die Aussicht ist großartig! Eibensteine und Schwarzwihrberg im
Süden, Signalberg und Frauenstein im Norden, die B 22 im Osten und zahllose
Dörfer und Weiler ringsum fordern heraus.
Unser Weg verlässt Thanstein zusammen mit dem Main-Donau-Weg (vorwiegend
weiß-grün-weiß markiert) im westlichen Ortsteil nach Süden.
Am Waldrand entscheiden wir uns nach links und kommen schließlich ganz
in den Wald. Bei der sog. Tafelbuche führen die beiden genannten Markierungen
geradeaus weiter. Sie wählen von hier aus eine bequeme Waldstraße
bis zur sog. Sattelhütte. Der Vollständigkeit halber sei aber darauf
hingewiesen, dass man auch auf kürzerem Steig dorthin gelangen kann, wenn
man bei der Tafelbuche nach links die Markierung rote Vertikale wählt.
Während diese den Oberen Eibenstein rechts lässt, führen die
anderen beiden zwischen dem Oberen und dem Unteren Eibenstein hindurch.
In jedem Falle kommt man zur Sattelhütte (sie dient nur forstlichen Zwecken)
und man muss jetzt einen steilen Anstieg wagen. Ein Steig führt hinauf
an das nördliche Ende der Steinernen Wand. Auch hier bietet sich eine Alternative:
Während hier die rote Vertikale den bequemen Weg um die Steinerne Wand
(690 m) herum anbietet, führen die anderen beiden Markierungen darüber.
Oben hüte man sich vor Fehltritten und achte auf den Halt der Sicherungsstangen.
Nach Osten zu gibt es Aussichten.
Im folgenden Sattel nehme man Anlauf zum letzten Anstieg auf den Schlossberg
(706 m). Die Ruine der früheren Schwarzenburg wird teilweise
restauriert. Der Bergfried ist gut erhalten, aber im Allgemeinen nicht zu besteigen.
An gewissen Sommertagen finden hier Burgfestspiele um den "Guttensteiner"
statt. An solchen Tagen und an Wochenenden ist die Bergschänke geöffnet.
Der Wanderer auf dem Burgenweg kommt auf der anderen Seite des Schlossbergs
wieder auf einem Steig talwärts. Ein Schild zeigt ihm die "Totentruhe".
Dort findet er auch Aussicht nach Südwesten. Kurz vor dem südlichen
Waldrand trennen sich jetzt der Burgenweg und der Main-Donau-Weg. Unser Burgenweg
wählt eine Waldstraße nach rechts. Ein kurzes Stück am Waldrand
gewährt Aussicht nach Südosten, ein erholsames Stück durch Laubwald
bringt den Wanderer nach Westen. Beim Schellhof quert er die Straße Neunburg
- Rötz. Wieder im Wald führt ihn der Weg hinunter an die Schwarzach
und auf einem Brücklein darüber. Nach kurzem Anstieg kommt er an die
ehemalige Bahntrasse. Während man nach rechts zur Nobelherberge Wutzschleife
und eventuell zum Handwerksmuseum gelangen kann, wendet sich unsere Markierung
nach links. Immer auf dem ehemaligen Bahnkörper verbleibend, also teilweise
mit Felswänden links und rechts, führt sie schließlich am Südufer
der Schwarzach entlang nach Rötz.
1017 erstmals urkundlich genannt wird Rötz zum Ende des 15. Jahrhunderts
Stadt. Im Schnittpunkt zweier wichtiger Handelsstraßen durchläuft
es eine günstige Entwicklung. 1840 völlig eingeäschert verliert
sich seine Bedeutung durch den Eisenbahnbau. Heute hat die Stadt knapp 3600
Einwohner. Sie bildet ein gewisses Zentrum für die landwirtschaftlich orientierte
Umgebung. Eine Ziegelei und kleinere Fabriken bilden Erwerbsquellen. Der Fremdenverkehr
gewinnt an Bedeutung. Einkehr und Übernachtung sind möglich.
Seit 1256 Stadt hat die stete Grenzlage Waldmünchen in der Geschichte viel
Not und Elend gebracht. Hussitenzeit, 30-jähriger Krieg, Erbfolgekriege
und napoleonische Zeit haben Schäden hinterlassen, aber die Stadt hat sich
immer behauptet. Heute zählt sie etwa 7500 Einwohner. Es besteht Bahnanschluss
nach Cham. Im Sommer kann man das nächtliche Spiel "Trenck, der Pandur"
erleben. Nach Waldmünchen kommt auch der E 6 auf dem Nurtschweg des OWV,
gelb-rot-gelb horizontal markiert.