Terug naar de homepage van Henri Floor Attinghausen


Verschiedene Flurnamen, z. B. Chulm, Palanggen, Tschingel, zeugen von einer vordeutschen, also keltoromanischen Urbevölkerung. Im Frühmittelalter zwischen 700 bis 900 nach Christus lassen sich die Alemannen nieder. Im 9. Jahrhundert erscheinen einzelne Heimwesen im Zinsrodel des Fraumünsters zu Zürich. Der Sippenführer Atto baut hier seine Häuser, woraus sich das Dorf Attinghausen entwickelt. Im 13. Jahrhundert ziehen zahlreiche Gefolgsleute der Herzöge von Zähringen ins Urnerland, wohl um den Zugang zum immer bedeutender werdenden Gotthardpass zu überwachen und zu beherrschen. Die wichtigsten unter ihnen sind die Freiherren von Schweinsberg bei Signau im bernischen Emmental. Sie bauen in Attinghausen auf sicherer und dominanter Felskuppe eine feste Burg. Spätestens seit 1240 nennt sich das Adelsgeschlecht nach dem neuen Wohnort auch "von Attinghausen". Sein Siegel ist quergeteilt und zeigt oben einen steigenden Adler, unten zwei Querbalken. Darauf geht auch das Gemeindewappen zurück, welches auf goldenem Schildgrund in Schwarz den Adler und die Querbalken beinhaltet. Das Rittergeschlecht spielt zur Zeit der Entstehung der Eidgenossenschaft eine hervorragende Rolle und betreibt eine weit gespannte, den ganzen zentralen Alpenraum umfassende Passpolitik. Doch seine stets sich mehrende politische und wirtschaftliche Machtfülle wird vom freiheitsliebenden Urnervolk nicht geduldet. Deshalb erfährt die Adelsfamilie nach 1357 einen brüsken Niedergang. Sie verschwindet aus der Geschichte und die imposante Burganlage verkommt zur Ruine.



Durch den Landausbau und die Binnenkolonisation, nicht zuletzt auf Kosten des Klosters Engelberg im Gebiete von Surenen, wächst Attinghausen im Hoch- und Spätmittelalter ständig. Das Dorf verfügt seit 1485 über einen eigenen Kaplan. Das Gotteshaus, eine Filialkapelle von Altdorf, aus dem Hochmittelalter herrührend, wird in gotischem Stile neu erbaut, erhält 1547 das Taufrecht und wird um 1600 zur selbständigen Pfarrkirche erhoben. Im Landesverbande bildet Attinghausen zusammen mit Seedorf eine Genossame, welche Räte und Richter zu wählen und ihre Mannschaft für das Landesbanner zu stellen hat.

Durch den Bau des Reusskanals von der Attinghauser Brücke bis zum Urnersee in den Jahren nach 1850 und durch die seit Ende des 19. Jahrhundert verbesserten Wildbachverbauungen an Chummet und Palanggen wird der Lebensraum sicherer und das Siedlungs- und Kulturgebiet ausgeweitet. Neue Wohnquartiere entstehen im Plätzli und entlang der Feldstrasse, Allmend- und Reussstrasse, im Pflegmätteli links und rechts der Hohlgasse, im Albenschitt, Gändli, Stämpfig und Galliried: eine Entwicklung, welche uneingeschränkt bis in die heutigen Tage anhält. Die Bevölkerung wächst ständig. Im Jahre 1800 zählt Attinghausen 484 Enwohnen, 1900 bereits 526, 1950 sind es 993. 1998 wohnen 1505 Personen in 565 Haushaltungen. Die traditionelle Erwerbsquelle der Attinghauser ist die Landwirtschaft. Die hiesigen Bauern verstehen ihren Beruf und geniessen als Viehzüchter seit Jahrzehnten weit über die Dorf- und Kantonsgrenzen hinaus einen vorzüglichen Ruf. Ein Teil der Bevölkerung findet sein Einkommen im ortsansässigen Gewerbe, welches sich grossteils der Holzverarbeitung widmet. Die meisten Erwerbstätigen arbeiten heute jedoch in den nahe gelegenen Industrie- und Dienstleistungsbetrieben Uris. Die Vorteile der übersichtlichen, dörflichen Gemeinschaft manifestieren sich im regen Kontakt der Einwohner unter sich und in einem vielseitigen und gesunden Vereinsleben.



Attinghausen gliedert sich politisch in eine Einwohner-, Kirch- und Bürgergemeinde mit je eigenen Behörden. Vornehmste Aufgabe der Einwohnergemeinde ist neben dem Bau und dem Betrieb einer zeitgemässen, öffentlichen Infrastruktur das Schulwesen. Das Schulhaus, anfangs des 20. Jahrhunderts erbaut, dient dem Kindergarten und dem Primarschulunterricht von der ersten bis zur sechsten Klasse. Für die Sekundar- und Realschule (7. bis 9. Schuljahr) hat sich Attinghausen 1972 mit den Gemeinden Seedorf, Bauen und Isenthal zum Kreisschulverband Seedorf zusammengeschlossen. Das Gymnasium kann an der kantonalen Mittelschule in Altdorf besucht werden.

Die katholische Pfarrei St. Andreas lädt zu regelmässigen Gottesdiensten in der Pfarrkirche ein. Zur Sommerzeit finden auch in der Kapelle St. Wendelin auf Waldnacht sowie in der Kapelle St. Wendelin und St. Antonius in der Blackenalp Gottesdienste statt, gelegentlich auch in der St. Onofriokapelle in den Mettlen oberhalb des Dorfes.



naar de top van deze pagina