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Dit is het wapen van Übach-Palenberg. Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Übach-Palenberg is een plaats in de Duitse deelstaat Noord-Rijnland-Westfalen, gelegen in het district Heinsberg. De stad heeft ongeveer 25.400 inwoners. Naburige steden zijn onder andere Erkelenz, Geilenkirchen en Heinsberg.

Geschichte

Wasserturm der Zeche Carolus Magnus
StadtgliederungPalenberg wurde schon 867 erstmalig urkundlich erwähnt. Um 1000 gehörte der Ort vermutlich zur Herrschaft Geilenkirchen, diese gelangte im 12. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Heinsberg, das Heinsberger Land kam schließlich zum Herzogtum Jülich. Palenberg lag im Jülicher Amt Geilenkirchen.

Die erste Erwähnung von Übach erfolgte 1172, eine Adlige, die den Namen Übach führte, war damals Ministerialin der Abtei Thorn an der Maas. Die Abtei übte später die Landesherrschaft über den Ort aus.

1794 wurde die Mairie (Bürgermeisterei) Übach gebildet.

Im Jahr 1827 hatte Palenberg 98 Einwohner und Übach 1.268 Einwohner.

Seit 1852 liegt Übach-Palenberg an der Eisenbahnlinie Aachen-Mönchengladbach.

Von 1917 bis 1962 wurde auf der Zeche Carolus Magnus Steinkohle abgebaut.

1935 entstand die Großgemeinde Übach-Palenberg aus den bis dahin selbständigen Bürgermeistereien Scherpenseel und Übach.

1967 erhielt die seit 1935 Übach-Palenberg genannte Verschmelzung der Orte Übach, Palenberg sowie einiger anderer Ortschaften die Stadtrechte.

Im Jahre 1993 erfolgte der Umbau der ehemaligen Verwaltung der Zeche Carolus Magnus zum Carolus-Magnus-Centrum für Umwelttechnologie (CMC).


Religionen
Die erste Kirche in Palenberg war eine Holzpfostenkirche aus dem 8. Jahrhundert, im 11. Jahrhundert wurde eine kleine Steinkirche errichtet, von dieser ist der Kern heute noch erhalten. Sie ist damit eine der ältesten Kirchen im Kreis Heinsberg. Die St. Petrus Kapelle wird auch Karlskapelle genannt.

Im Dekanat Übach-Palenberg werden Gottesdienste in 6 Kirchen (Pfarreien bzw. Weggemeinschaften) abgehalten, und zwar:

Übach: Die Kirche in Übach wurde 1172 erstmals erwähnt. Sie ist dem Hl. Dionysius geweiht. 1303 wurde sie dem Damenstift Thorn inkorporiert.

Palenberg: Die Kirche ist der Hl. Theresia geweiht. Sie wurde im Jahre 1930 nach dem Entstehen der dortigen Bergmannssiedlung erbaut.

Boscheln: Die St. Fidelis-Kirche existiert seit 1930 und war die ersten 20 Jahre Rektoratskirche (Bestandteil der Übacher Pfarre). Seit 1951 ist St. Fidelis selbständige Pfarre.

Frelenberg: Hier existieren zwei katholische Kirchen, und zwar die alte Pfarrkirche (siehe Sehenswürdigkeiten), die bis zum Jahre 1960 genutzt wurde. Die neue Pfarrkirche, die wie die alte Kirche dem Hl. Dionysius geweiht ist, ist ein großer und moderner Sakralbau, der seit 1960 für Gottesdienste genutzt wird.

Scherpenseel: Im Jahre 1895 wurde die dortige Pfarrkirche (St. Mariä Himmelfahrt) fertiggestellt. Sie ist eine der schönsten Kirchen von Übach-Palenberg.

Marienberg: Die Pfarre trägt den Namen St. Mariä Himmelfahrt. Bis zum Krieg existierte eine alte Kirche, die jedoch vollständig zerstört wurde. Im Jahre 1953 wurde an gleicher Stelle (Nähe des Klosters) eine neue und moderne Pfarrkirche erbaut.

1911 ließen sich die Oblaten des hl. Franz von Sales in Marienberg nieder.

Sonst existieren auch eine evangelische Gemeinde mit der Erlöserkirche in Übach (erbaut 1930), der Kreuzkirche in Boscheln (erbaut 1953), der Christuskirche in Frelenberg (erbaut 1954) und der Auferstehungskirche in Marienberg (erbaut 1953). Von den Freikirchen ist die Apostolische Gemeinschaft mit ihrem Gemeindezentrum in Boscheln und die Neuapostolische Kirche mit ihren Kirchen in Boscheln und Übach vertreten. Ferner existiert eine Moscheé für Muslime im Stadtteil Holthausen

Bauwerke
St. Petrus Kapelle (Karlskapelle)aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts
Lohnhalle der Zeche Carolus Magnus (im Carolus Magnus Centrum, gebaut im Stil des Ziegel-Expressionismus
Wasserturm von 1912, erbaut mit 100 Tonnen Stahl
Mühle Zweibrüggen, noch bis zur Regulierung der Wurm 1974 in Betrieb
Schloss Zweibrüggen im klassizistischen Baustil
Ein Nachbau einer römischen Hypocaustanlage im Naherholungsgebiet Wurmtal
Die alte Frelenberger Pfarrkirche aus dem 15. und 16. Jhd., Chor aus dem Jahre 1826.
Schloss Rimburg (im Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich). Es handelt dabei um das älteste (zumindest zweitälteste) in Deutschland bewohnte Haus.

Parks
Das Naherholungsgebiet Wurmtal liegt zwischen Palenberg und Marienberg.
Der Willy-Dohmen-Park in Windhausen (vom verstorbenen Unternehmer Willy Dohmen für die Öffentlichkeit gestifteter und frei zugänglicher Park)

Söhne der Stadt
Peter Melchers (Petrus Melchioris), 12. Mai 1621 in Stegh, Reform-Abt des Klosters Rolduc

Abt Leonard Jansen, (* 18. Mai 1681, Stegh; † 21. April 1754) war Prior des Klosters von Knechtsteden

Thomas-Michael Jordan, der Leichtathlet war 1970 Deutscher Meister über 400 m und Europameister mit der 4 x 400 m Staffel, Bestzeiten: 45,4 Sec. über 400 m und 20,9 Sec. über 200 m. Er erhielt am 15. Mai 1972 das Silberne Lorbeerblatt.

Joseph Van der Velden, (* 7. August1891 in Übach; † 19. Mai 1954 in Krefeld) war von 1943 bis 1954 Bischof des Bistums Aachen .

Peter Speckens, (* 28. Mai 1935) ist erfolgreichster Senioren-Leichtathlet in Deutschland mit über 2000 errungenen Titeln, u.a. Deutscher Meister, Welt- und Europameister, Weltrekordinhaber in seinen Disziplinen Kugelstoßen, Diskuswurf und Steinwurf in seinen Klassen. Er war ehemals Werksleiter der Firma Schlafhorst in Übach-Palenberg.

Richard Riediger, geb. und wohnhaft in Übach-Palenberg ist Inhaber der größten mittelsteinzeitlichen Sammlung in Deutschland, erfolgreichster Sammler von sog. "Blitzen", er weist mehrere Einträge im Guinness-Buch der Rekorde auf.


Geschichte der Stadt Übach-Palenberg
867 Erste urkundliche Erwähnung Palenberg
1172 Erste urkundliche Erwähnung Übachs
1436 Verleihung des Übacher Schöffensiegels
1794 Bildung der Bürgermeistereien Übach, Scherpenseel, Frelenberg
1852 Eröffnung der Eisenbahnlinie Aachen - Übach-Palenberg - Mönchengladbach
1911 Gründung der Zeche Carolus Magnus
1911 Niederlassung der Oblaten des hl. Franz von Sales in Marienberg
(Ursprungshaus für Deutschland)
1917 Erste Kohleförderung
1935 Zusammenschluß der drei Bürgermeistereien zur Gemeinde Übach-Palenberg

1962 Bergwerksschließung
1967 Verleihung der Stadtrechte
1972 Geringfügige Neuordnung des Stadtgebietes (Eingliederung Rimburg)
1993 Umbau des ehemaligen Zechengebäudes zum Carolus-Magnus-Centrum
für Umwelttechnologie GmbH, (CMC), (Fertigstellung 1996)


Schloss Zweibrüggen

Die Herkunft des Namens
1460 Zwenbrughen, 1508 Tweynbruggen (mundartlich "Zwennbrögge" oder Zwemmbrögge") ist die Siedlung bei den Brücken über die Wurm. Die Siedlung entstand um einen Adelssitz, der bis zum Jahre 1993 im Besitz vieler Familien gewesen ist. Die ersten Besitzer des Hauses nannten sich nach ihrer Burg. Leynart von Zweibrüggen wird 1397 als Feind der Stadt Köln urkundlich erwähnt. 1457 ist Heinrich von Zweibrüggen in den Besitz des Mannkammerlehens Zweibrüggen gekommen. Er wird auch 1486 als der letzte Besitzer aus diesem Geschlecht erwähnt.

Durch Heirat der Töchter der jeweiligen nachfolgenden Herren, gelangte Zweibrüggen an die Familie von der Hagen, von Mirbach, von Voß und von Eys. 1486 wird Dietrich von der Hagen für seine Frau, eine Tochter des Heinrich von Zweibrüggen, mit dem Hof belehnt.1515 wird Claß (Nikolaus) von Mirbach ebenfalls durch Heirat mit dem Gut belehnt. Nikolaus von Mirbach stirbt 1552. Ihm folgen seine beiden Söhne Wilhelm und Johann von Mirbach. Im Jahre 1605 stirbt der Lehnsträger Wilhelm von Mirbach. Ihm folgt sein Sohn Nikolaus von Mirbach der jedoch 1648 stirbt. Am 21.03.1648 wird Hermann von Mirbach mit dem Gut belehnt. Er stirbt am 18.04.1676. Es folgt ihm sein Schwiegersohn Hans Wilhelm Voß. Dieser kann sich jedoch nicht lange an seinem Besitz erfreuen. Nach seinem Ableben 1680 wird am 28.05.1680 sein Sohn Konstantin Wilhelm Joseph von Voß mit Zweibrüggen belehnt. Im Jahre 1697 wurde letztgenannter Lehnsträger schwachsinnig. An seine Stelle tritt sein Schwager Wilhelm Adolf von Eys, genannt Beusdahl, der mit Florentine Katharina von Voß vermählt war. Auch er mußte bereits nach 7 Jahren wegen Schwachsinnigkeit zurücktreten. Sein Amt übernimrnt sein Schwager Johann Wilhelm von Voß.
Am 20.10.1727 wird auf Antrag der Eheleute Wilhelm Adolf von Eys und seiner Ehefrau Florentine Katharina, geb. Voß, ihr Sohn Johann Franz Freiherr von Eys genannt Beusdahl mit Genehmigung des Herzoges mit Haus und Hof Zweibrüggen belehnt. Johann Franz Freiherr von Eys bleibt bis zu seinem Tode im Jahre 1786 im Besitz des Lehns . Er hatte nur eine Tochter, die mit dem geheimen Rat und Amtmann des Amtes Aldenhoven , Joseph Anton von Negri vermählt war. Dieser wird am 11.04.1786 für sich und seine Kinder mit Haus und Hof Zweibrüggen belehnt.
Zweibrüggen war bis zum Jahre 1993 im Besitz der Freiherren bzw. der Freiin von Negri.

Heutige Eigentümerin ist die Stadt Übach-Palenberg. Nach dem Eigentümerwechsel im Jahre 1993 begannen umfangreiche Umbau- und Restaurierungsarbeiten, an denen über 20 Firmen von nah und fern beteiligt waren.

Baustil und Bauherr

Schloss Zweibrüggen wurde 1788 von Joseph Anton von Negri anstelle der alten Burganlage errichtet.

Das einfache und doch überaus repräsentative Schloss wurde im klassizistischen Baustil errichtet. Dieser Stil wird auch das sterbende Rokoko genannt. In der Baukunst verschwinden die übermütigen Formen und der Sinn wendet sich wieder dem Einfachen, Schmucklosen und Gradlinigen zu. Der Erbauer Schloss Zweibrüggens arbeitete mit geraden Linien und glatten Formen. Die Verhältnisse der einzelnen Bauglieder zu einander sind auf das genaueste mathematisch errechnet. An der Hofseite gleichen sich die beiden vorspringenden Flügelbauten vollkommen. Auch die Terrasse und die Freitreppe sind nach beiden Seiten völlig gleichmäßig entwickelt.



Woher hat die Wurm ihren Namen?
Nach dem „Wurm“ oder „warmer Bach“?

Der bestimmende Fluss in unserer Stadt ist zweifellos die Wurm. Früher ein sich vielwindender Wasserlauf, in den Jahren 1970/71 durch den „Wasserverband Mittlere Wurm“ reguliert. „Markenzeichen“ der Wurm waren bis zu diesem Zeitpunkt die häufigen Überschwemmungen in den Niederungen des Flusses. Landläufig nimmt man an, dass der Bach seinen Namen wegen seiner vielen wurmförmigen Krümmungen erhalten hat, wozu dann die im Deutschen übliche weibliche Geschlechts-bezeichnung für Flüsse ihr Übriges getan habe. Zunächst überlieferte uns Einhard (Geschichtsschreiber Karls des Großen) im Jahre 827 den Namen der Wurm als „Vurmius fluviolus“ und im Jahre 973 tauchte der Bach dann als „Wurm“ und 1018 als „Worm“ auf.

Auf Karten des 16. Jahrhunderts bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts findet man die Wurm wieder als „Worm“. So heißt der Bach in der Mundart auch heute noch und lautet mit dem Namen des Wurmes völlig gleich. Welchen Ursprung der Name nun hat, legte der Geilenkirchener Heimatforscher Joseph Gotzen in einer Arbeit aus dem Jahre 1925 fest. Der Name Wurm geht daraufhin auf eine nichtdeutsche Wortwurzel „borm“, die dem lateinischen „formus“, unserem „warm“ entspricht und „sprudeln, sieden“ bedeutet. Die Wurm hat also ihren Namen als „warmer Bach“ von den vordeutschen Bewohnern
des Landes nach den warmen Quellen in Aachen erhalten, die ihre Abwässer in die Wurm entsandten und sie warm machten. Das war äußerlich gewiss daran zu erkennen, dass die „Wurm“ eine Strecke weit dampfte. Vielleicht hat man früher sogar die heißen Quellen in Aachen als den Ursprung der Wurm angesehen. Die Deutschen, das sind in diesem Falle die Franken, haben bei der Eroberung des Landes den Namen von den Bewohnern, den Kelten, übernommen. Durch den Übergang des anlautenden „b“ in „w“ - eine durchaus lautgesetzliche Erscheinung - glich sich der Name von selbst dem deutschen Wurm, niederdeutsch „worm“, an und wurde von den Deutschen gewiß auch so verstanden.

Durch Inschriften wissen wir, dass die Kelten eine Quellengottheit „Bormo“ auch „bormanus“ oder weiblich „Bormana“ verehrten.
Ein Flüßchen „Worm“ befindet sich in Westengland auf ehemals keltischem Gebiet. Eine „Bormida“ fließt in Piemont in Italien. Denselben Namen trug auch ein kleiner Nebenfluss des Rheines, nach dem die alte Stadt Worms ihren Namen hat. Sie hieß im Altertum „Bormitomagus“ oder „Bormetomagus“ - „Feld an der Bormita“. Ein Bad „Bormio“ liegt im Veltlintal in den italienischen Alpen. Es hat warme Quellen wie Aachen.
Zu deutsch heißt der Ort „Worms“ und der Paß, der in das Tal von Bormio führt, heißt das „Wormser Joch“. Aus dem Umstand, dass ein Teil dieses Namens nicht auf keltischem, sondern auf ehemals ligurischem Gebiet vorkommt, hat man geschlossen, dass diese Namen ligurisch sind, und dass die Ligurer ehemals den größten Teil Westeuropas bewohnten, ehe sie von den nach Westen vordringenden Kelten unterjocht und verdrängt wurden. Demnach wäre auch der Name der „Wurm“ als ligurisch anzusehen. Indessen ist das vorläufig nur eine Vermutung, die allerdings manche Wahrscheinlichkeit für sich hat.
Auch die Bedeutung „borm - warm“ ist nicht unbedingt sicher. Da es sich bei den mit „Borm“ zusammengesetzten Namen keineswegs immer um warme Quellen handelt, ist es wohl möglich, dass das Wort lediglich „Quelle“, besonders „heilige Quelle“ bedeutet, und dass der von dort verehrte Gott Bormanus der „Quellgott“ war. Dass heiße Quellen besonders als heilig verehrt wurden, ist ja leicht zu verstehen. Nach dieser Ansicht, die sich so wenig zwingend beweisen lässt wie die erste, wäre also, wie der Geschichtsforscher erklärt, „auch der Name der Wurm als „Quelle“ zu deuten.“ Letztendlich kommt Joseph Gotzen doch zum Schluss, dass doch das Wort „borm - warm“ für den Namen unserer „Wurm“ Pate gestanden hat.
(aus Rur-Wurm-Nachrichten, 18.07.1964)


Ein Wahrzeichen bleibt erhalten

Seit über 80 Jahren gehört der Wasserturm des ehemaligen Bergwerks "Gewerkschaft Carolus Magnus" zum Stadtbild von Übach-Palenberg. Heute ist er eine weithin sichtbare Landmarke und ein frisch restauriertes Wahrzeichen der Stadt. Obwohl auf einer Anhöhe gelegen und selbst ca. 49 Meter hoch, fristete der 1912 errichtete Wasserturm lange Zeit ein Schattendasein zwischen den Halden. Erst ab 1962, als das Bergwerk geschlossen und auch die Halden nach und nach abgetragen wurden, stieg die optische Präsenz des leichtfüßigen Stahlriesens. Der Wasserturm überlebte die Zechenschließung, sein Wasserreservoire wurde noch bis 1989 für die Kohlenrückgewinnungsanlage der Bergehalde genutzt. Der Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. im Kreis Heinsberg und die Stadt Übach-Palenberg haben mit maßgeblicher Unterstützung der Nordrhein - Westfalen - Stiftung und des Landes NRW den Wasserturm vor dem Abriß bewahrt und ihn restauriert, um ihn als weithin sichtbares Zeichen der Bergbaugeschichte dieser Region zu erhalten.


Industriewassertürme - Technik ohne Schnörkel

Im Gegensatz zu den Wassertürmen der Eisenbahn oder derkommunalen Wasserversorgung sind Industriewassertürme reine Zweckbauten. Jede ansehnliche Verkleidung, jeder repräsentative Aufwand hätte für die Erbauer nur zusätzliche Kosten bedeutet. Ohne Rücksicht auf landschaftliche oder städtebauliche Gesichtspunkte entstanden Wasserspeicher, die einzig durch ihre technische Raffinesse bestachen. Nur noch wenige der einst zahlreichen Industriewassertürme sind erhalten. Viele interessante Konstruktionen verschwanden mit den dazugehörigen Betrieben, wurden durch neue ersetzt oder durch Kriegseinwirkungen zerstört. Deshalb ist der Wasserturm von "Carolus Magnus" ein wichtiges Dokument der Technik-geschichte. 1989 wurde er in die Denkmalschutzliste der Stadt Übach-Palenberg eingetragen.

100 Tonnen Stahl als Dokument regionaler Technikgeschichte

Der Wasserturm in Übach-Palenberg repräsentiert heute ein spannendes Kapitel der regionalen Technikgeschichte. Die Eschweiler Stahlbaufirma F. A. Neuman errichtete ihn 1912 auf dem Gelände der "Gewerkschaft Carolus Magnus" und erstellte damit ein für damalige Verhältnisse "hochtechnologisches" Objekt. Der kugelförmige Wasserbehälter mißt etwa 10 Meter im Durchmesser und besticht durch seine Funktionalität: Durch doppelt gekrümmte Stahlbleche besitzt er eine hohe Festigkeit bei geringem Materialverbrauch und die kleinste mögliche Oberfläche. Als Lizenznehmer eines Patentes des Aachener Wasserbauprofessors Otto Intze war die Firma Neuman auf den Bau des sogenannten "lntze-Typ-Behälters" spezialisiert. Dank Intzes Patent reichten ab 1883 ein Stützring und ein graziles Stahlgerüst, um - wie in Übach-Palenberg - eine Wassermasse von 500 Tonnen dauerhaft zu tragen. Trotz dieser technisch gemalen Konstruktion und des luftigen Erscheinungsbildes seines Gerüstes sind in dem Wasserturm nicht weniger als 100 Tonnen Stahl verarbeitet worden. Die sechs Auflagepunkte des schlanken Strebengerüstes leiten damit 600 Tonnen Gesamtgewicht an das Fundament weiter. Für diese Herkulesleistung zeigt das Tragwerksystem eine nicht zu überbietende Leichtigkeit. In der Geschichte der Technik bildet diese Form des Wasserturmes den Höhepunkt des Stahlleichtbaus. Sie ist aber gleichzeitig auch sein Endpunkt, denn im Jahre 1912 wurden bereits die ersten Wassertürme aus Stahlbeton errichtet, die dann die Stahkonstruktionen ablösten.

Der Verein für Denkmalpflege bietet regelmäßig, Besuchergruppen bis max. 25 Personen, Führungen auf den Wasserturm an.
Anmeldungen beim Verein unter: 02451 / 43317 oder bei der Stadtverwaltung Übach-Palenberg unter 02451 / 979-161 (Telefax).


Wasserschloß Rimburg

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert mit mächtigem Bergfried errichtet. Im 13. Jh. Wurde die Anlage nach einer Zerstörung in der Fehde zwischen Limburg und Brabant wieder errichtet, mit vier Flankierungstürmen und einem äußeren Befestigungsgürtel. Oftmaliger Wechsel der Besatzungen von Jülicher Fehde bis ins Ende 17. Jahrhunderts hatten die Burg ruiniert. In einer durchgreifenden Instandsetzung wurden die noch heute erhaltenen Decken eingebaut und der Bergfried zum Treppenturm umgestaltet.

1899 erhielt das Schloß durch Johanna von Brauchitsch, nach Plänen von Prof. Kleesattel eine barocke Fassade, der südwestliche Flankierungsturm wurde erhöht und mit einer Haube bekrönt. (Die übrigen Flankierungstürme waren bereits Anfang des 19. Jahrhunderts verschwunden). Dazu wurde die Vorburg neu errichtet. Dieser Zeit ist auch die Fachwerkgalerie im Innenhof zuzuordnen sowie die Gebäude für Gärtner und Förster auf der Burginsel und das Grabmal im nahen Wald. Von dem äußeren Befestigungsring des 13. Jahrhunderts ist noch der nordöstliche Turm in Ziegelstein mit den ihn umlagernden Kasematten erhalten. Im Innern ist noch ein um die Jahrhundertwende erneuertes Rippengewölbe erhalten, während das damals vorhandene Walmdach inzwischen fehlt. Die ganz in der Nähe einer ehemaligen Römerstraße liegende Burganlage ist aus Gründen seiner Geschichte und des erhaltenen Bestandes ein Denkmal.


Naherholungsgebiet
Wer nach einer Radtour oder Wanderung durch das idyllische Wurmtal mit Schloß Rimburg und Schloß Zweibrüggen erholsame Stunden verbringen möchte, kommt im Naherho-lungsgebiet voll auf seine Kosten.Das am 15.06.1989 eröffnete Freizeitgelände erstreckt
sich auf einer Fläche von insgesamt 247.000 qm. Darin befinden sich Wildkräuterwiesen, Feuchtbiotope, Seenplatten und Spazierwege.
Den Besuchern aus nah und fern bietet diese Parkanlage die verschiedensten Freizeitaktivitäten, wie Bootfahrten, Tennis, verschiedene Ballspiele, Schach mit Großfiguren und Minigolf. Erfrischungen aller Art werden an einem Kiosk mit großer Freiterrasse und Schutzhütte angeboten.


Römisches Badehaus im Naherholungsgebiet
Bei Erdbewegungen für das Freizeitgelände im Wurmtal wurde 1981 das ehemalige Badegebäude entdeckt und vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes ausgegraben. Es gehört zu einem römischen Gutshof (Villa Rustica) der während des 2. und 3. Jahrhunderts n.Chr. am Rand der Wurmaue bewirtschaftet wurde. Das Hauptgebäude liegt unter dem Aussichtshügel des heutigen Freizeitgeländes. Das Haus wurde beim Bau der Bahnlinie um die Jahrhundertwende mit den ausgehobenen Erdmaßen der Bahnschneise überdeckt und 1944 beim Bau von Panzersperren angeschnitten.
Das Bad ist 13 m lang und 6 m breit. Der Eingang lag im Norden. Von dort aus betrat man zuerst den Auskleideraum (A, Podüterium), danach einen ovalen ungeheizten Baderaum (B, Fregitarium) der einem Kaltwasserbecken (B1) schließlich einen beheizten Baderaum (C, Kaldarium), an den nach Westen eine halbrunde Nische sowie ein gleichfalls halbrunden – separat geheizter – Schwitzraum (D, Lakonikum oder Sudatorium) angeschlossen war. Möglich ist auch, dass sich über der Zusatzheizung ein Heizwasserbecken anstelle des Schwitzraumes befand. In der Süd-Ost-Ecke des Heizbaderaums (C) ist ein Teil der Fußbodenheizung wieder aufgebaut. Hier ist erkennbar, in welcher Höhe der Fußboden ehemals über dem Hohlraum für die Heiz? ? außerhalb des Gebäudes, ebenfalls über die Mauer ?, folgte nach Süden der Arbeitsraum für die Feuerung (Präfurium). Der großen Fußbodenheizung in Raum (C) (E) gehörte nicht zum ursprünglichen Baukonzept, sondern wurde erst später angefügt. Die Restseite des Badehauses fällt durch die massiven Stützen durch die Außenwand auf. Das Fundament in diesem Bereich ist ebenfalls verstärkt. Die auffällige Bauweise deutet darauf hin, dass die Wasser der Wurm in römischer Zeit diese Gebäudefront erreichen konnten und die Gefahr von Unterspülung durch Hochwasser bestand. Die römischen Ingenieure haben diesen Bauteil so gut ausgeführt, dass er über fast 2000 Jahre erhalten geblieben ist. Das kleine Badegebäude bietet alle Vorrichtungen, die für den klassischen römischen Badegang notwendig sind. Vom Eis-auskleideraum begibt man sich in das Kaltbad, wärmt sich dann auf und Betritt schließlich die heiße Badezone. Auf dem Rückweg wird der erhitzte Körper dann wieder abgekühlt. Einige Funde aus dem Gebäude zeigen, dass die Anlage im zweiten und vermutlich auch im dritten Jahrhundert n.Chr. benutzt worden ist. Heute bietet sich der Komplex als konservierte Ruine da, die den ursprünglichen Charakter der Räume und des Gesamtbauwerkes erkennen lässt. Die Konservierungsarbeiten erfolgten unter Leitung des rheinischen Amtes für Wohndenkmalpflege und im Auftrag der Stadt Übach-Palenberg durch eine Gruppe ungarischer Restauratoren. Die Originallage erhaltenen antiken Mauerreste sind von wieder aufgesetztem Mauerwerk durch eine vertiefte Fuge abgesetzt. Das römische Badehaus ist ein Bodendenkmal. Es gehört zur Geschichte von Übach-Palenberg und wurde nach sorgfältiger Untersuchung und Restaurierung den Bürgern zurückgegeben. Es Bedarf des Schutzes und der Pflege auch in Zukunft. Bitte helfen Sie durch sorgsamen Umgang und Sauberkeit mit, dieses Denkmal zu erhalten.


Die St. Petruskapelle in Palenberg
- Kleine Historie eines der ältesten sakralen Bauwerke im Grenzland -

Palenberg - bis etwa 1500 Palembach genannt - wird in einer Tauschurkunde vom Jahre 867 bereits erwähnt. Otbertus, ein Vasall des Grafen Matfried von Jülich, tauschte unter anderen auch seinen Grundbesitz in Palenberg mit Gütern des Königs Lothar II: "im Dorf Palembach ein Gut und an Ackerland und Wiesen 20 Joch, zwei Mühlen und an Wald 30 Joch." Was später aus diesem Reichsbesitz wurde, ist nicht bekannt. Vermutlich gehörte zum genannten Reichsgut eine schlichte Holzkirche als Eigenkirche, wie es beim christlichen fränkischen Adel üblich war. Ausgrabungen im Jahre 1957 ergaben, dass eine Holzkirche dem Steinbau vorangegangen ist. Das Petruspatronat ist ein Zeichen für eine frühchristliche Kirche.

Die Volkssage von der "Karlskapelle" besitzt somit einen geschichtlichen Kern und lässt schließen, dass die Holzkirche in karolingischer Zeit errichtet wurde und zu den ältesten
Kirchengründungen dieses Gebietes zählen darf. Die bei den Ausgrabungen entdeckte Taufanlage inmitten der Kirche ist in Deutschland bislang ohne Beispiel.
Die Petruskirche dürfte Tauf- und Pfarrkirche der umliegenden Ortschaften gewesen sein.
Etwa in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde der Holzbau abgerissen und eine Saalkirche aus Bruch und Feldsteinen erbaut. Das Schiff ist ungefähr 9 m lang und 6 m breit. Durch vier kleine romanische Fenster fiel Licht in das Innere. Der zuerst kleine rechteckige Chorraum wurde später durch eine halbrunde Apsis erweitert. Das Tonnengewölbe des Chores wird von der Apsis durch einen Gurtbogen auf Wandvorlagen
getrennt. Diese Konsolen sind hier offenbar zum zweiten Male verwendet worden und dürften antiken Ursprungs sein, vielleicht aus römischen Villen. Das Rundfenster in der Südwand des Chores ist eine Rarität. Die interessante Chormalerei, vor einigen Jahren freigelegt, entstammt dem späten Mittelalter.

Im Chorbogen befindet sich der Rest eines Steines, dessen Inschrift nur im Namen Palembach geklärt ist. Vermutlich ist der andere Teil des Steines durch einen sichtbaren Aushau am Chorbogen vernichtet worden. Das südliche Seitenschiff wurde nach dem Bau der Apsis vorgenommen und durch drei Rundbogen-Durchgänge mit dem Schiff verbunden. Plünderungen im 30jährigen Krieg veranlassten den damaligen Kirchmeister Hermann von Mirbach zu Zweibrüggen, im Jahre 1653 eine gründliche Renovierung der Kirche vorzunehmen. Er ließ die nördliche Vorhalle - den heutigen Zugang - mit offenem Kamin errichten und das südliche Seitenschiff giebelförmig hochziehen und mit Wohnraum und Schießscharten für die Wachmannschaften ausbauen.

Die romanischen Fenster wurden vermauert und ein größeres Spitzbogenfenster gebrochen. Das Mauerwerk des Chores wurde unterhalb des Gewölbeansatzes in Backstein erneuert. Der romanische Triumphbogen, der Chor und Schiff trennt, wurde durch einen Spitzbogen verändert. Aus dieser Umbauperiode stammt wohl auch der jetzige Turm mit der ihn tragenden massiven Holzkonstruktion. Die Ausgrabungen ergaben ferner, dass die Kirche auf einem alten Gräberfeld errichtet war. Die jetzt noch vorhandenen Sandsteinkreuze auf dem Vorgelände sind stark verwittert, die Kreuze aus Namurer Blaustein dagegen noch gut erhalten. Sie stammen alle aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die alten Glocken von 1467 und 1537 sind nicht mehr vorhanden. Erstere wurde 1923 wegen eines Risses zerschlagen und durch eine genaue Nachbildung ersetzt. Die zweite Glocke wurde 1854 wegen eines Bruches umgegossen und 1917 im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen abgeliefert.


Das Naturschutzgebiet Teverener Heide
Unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden gelegen, ist die "Teverener Heide" eines der größten und schönsten Naturschutzgebiete des Kreises Heinsberg. Seit 1995 umfaßt es eine Fläche von 450 Hektar, verteilt auf die Stadtgebiete Geilenkirchen und Übach-Palenberg sowie das Gemeindegebiet Gangelt.
Herausragend für dieses Naturschutzgebiet sind besonders die Offenlandbiotope: Heideflächen, Moorkomplexe, Sandtrockenrasen und Feuchtwiesen. Darin leben seltene Tierarten, wie der vom Aussterben bedrohte Moorfrosch, die stark gefährdete Heidelerche und heidetypische Insektenarten, wie die Moosjungfer, die Libelle, oder die Heidekraut-Eule, eine seltene Schmetterlingsart.
An bemerkens- wie schützenswerten Pflanzen kommen in der "Teverener Heide" als charakteristische Arten Besen- und Glockenheide vor. Auch der Gagelstrauch, das Wollgras, der Lungenenzian und der Sonnentau, die bekannteste "fleischfressende" Pflanzenart Deutschlands, sind hier zu finden.

Wandern und Reiten Im Naturschutzgebiet "Teverener Heide" sind sieben Rundwanderwege für den Wanderer angelegt worden. Starten Sie von den Wanderparkplätzen und Sie erhalten von allen markierten Wegen abwechslungsreiche und umfassende Einblicke in diese Landschaft.
Die Wege sind vor Ort mit Symbolen markiert, eine schwarz punktierte Linie kennzeichnet die Reitwege.
Noch eine kleine Bitte: Achten Sie als Wanderer auf die blauen Schilder mit aufgedrucktem Reitersymbol. Die so gekennzeichneten Wege sind ausschließlich den Reitern vorbehalten. Als Reiter nehmen Sie bitte Rücksicht auf die Natur und die Wanderer. Reiten Sie vor allem an Kreuzungen, bei denen Sie Wanderwege queren müssen, langsam. Verstehen Sie bitte auch manche Wanderer, die sich vor plötzlich auftauchenden Pferden erschrecken.


Das Bergarbeiterdenkmal (1989)
Krista Löneke - Kemmerling
An der Kreuzung Kirchstraße - Auf der Houff
Zur Erinnerung an die Bergbaugeschichte in Übach - Palenberg und als Dank und Anerkennung für die Leistungen der Bergleute steht im Stadtteil Palenberg an der Kreuzung Kirchstraße - Auf der Houff das Bergarbeiterdenkmal. Die von der Aachener Künstlerin Kirsta Löneke - Kemmerling gearbeitete fast lebensgroße Bronzeplastik stellt drei "Kumpel" bei ihrer täglichen gefahrvollen Arbeit im Stollen dar. Die Aachener Künstlerin hat sich in ihrer Darstellungsweise auf drei wesentliche Dinge beschränkt: Das Hacken, Schaufeln und Ausleuchten zeigt die Arbeit der "Kumpels" in der ursprünglichen Weise.


"Op et Mölke" (1984)
auf dem Rathausplatz

Krista Löneke-Kemmerling

Das alte Haus an der Ecke Dammstraße hieß bis zu seinem Abbruch
"Op et Mölke" ("Auf dem Mühlchen"). Etwa 800 Jahre lang drehten hier die Fluten des Übachs ein kleines Mühlenrad. Es konnte nicht die Kraft entfalten wie die Mühlräder an der Wurm, in Rimburg, in Marienberg, Zweibrüggen und Frelenberg. Dafür war der Bach nicht breit und tief genug, wenn er auch noch Verstärkung erhielt durch das Wasser der Quelle des Klingelpützes. Dieses Wasser muß besonders klar und hochwertig sein. Die alten Übacher, so berichtet jemand, der es selbst noch erlebt hat, schickten die Kinder Wasser holen mit den Worten: "Jank ne Emmer Klengelpütz hole."
Reinhold Esser schreibt über den Bach unter anderem:
"In der frühesten Zeit der Geschichte Übachs lag das Mühlchen etwa 50 Meter in südöstlicher Richtung des jetzigen Standortes, "op et Hüske" genannt und bildete einen Teil des Rittersitzes Mühlenbach. Die Umgebung hat im Laufe der Zeit eine große Veränderung erfahren. Nachdem der Übacher Bach in einer Breite von einem Meter durch den Herbacher Wald floß, speiste er zuerst vor dem längst verschwundenen Rittersitz Weienberg einen größeren Teich sowie den Burggraben des Rittersitzes, nahm dann den vorerwähnten Klingelpütz auf und überquerte die Rimburger Straße offen. Es bedurfte schon einer gewissen Fertigkeit, dort trockenen Fußes den Bach zu überqueren. Etwa zehn Meter hinter der Rimburger Straße ergoß sich das Wasser in den großen Mühlenweiher, der die ganze Talsenkung vom Fuße des Tomberges bis zur gegenüberliegenden innahm. Der Mühlenweiher hatte die ansehnliche Größe von etwa 250 m Länge und 80 m Breite. Im Laufe der Zeit erkannte man jedoch, dass es besser wäre, das Wasser in einem kleineren Raum einzufangen und verlegte die Mühle.
Das Wasser wurde eingedämmt, indem man um den ursprünglichen Weiher einen Damm legte. Dadurch entstand die Mühlenstraße, bis zum Jahre 1925 allgemein Dammstraße geheißen. Die Wasserkraft wurde verstärkt, die Rimburger Straße und der Rittersitz Weienberg erhielten eine direkte Verbindung mit dem Unterdorf, und weiter gewann man durch die Eindämmung des Wassers fruchtbare Bodenflächen, später gute Wiesen, die nun infolge der Industrialisierung zum Teil schon bebaut sind. Im Jahe 1838 erhielt der Müller der Übacher Mühle nach langem Hin und Her die letzte Konzession. So um 1888 herum war der Mühlenteich so stark versandet, dass Teile von ihm als Wiesenland verkauft werden konnten. Der berühmte "Zahn der Zeit" hatte seine Schuldigkeit getan."


Der Platschhonk (1979) auf dem Marktplatz

Krista Löneke - Kemmerling

Der "Platschhonk" ist ein Begriff aus der Übach-Palenberger Heimatgeschichte. Er geisterte durch die Welt unserer Vorfahren. Das Rheinische Wörterbuch gibt ihn ausdrücklich für Übach an.
Der Platschhonk war eine Art Kinderschreck, der sich im Gebüsch, am Rande von Pfühlen und Wassergräben aufhielt. Die Furcht vor seiner Anwesenheit sollte die Kinder vor dem gefährlichen Spiel an solchen Gewässern abhalten. Im Geilenkirchener Heimatkalender 1926 ist über den Übacher Platschhonk folgendes zu lesen: "Was in unserem weiten deutschen Vaterlande als Werwolf sein Unwesen treibt, das fürchten die Aachener der Asterstraße, und vor dem Platschhonk gruselts noch heute in Übach alten Leuten, die sich manch Stücklein von dem Untier zu erzählen wissen.
So lebte einst in Übach ein Schneider, der wegen seines Fürwitzes in aller Munde war und gar von sich behauptete, gradwegs vom tapferen Schneiderlein abzustammen, das im Märchen sieben auf einen Streich erledigte. Wenn auf seinen Flickreisen immer wieder das Gespräch auf den Platschhonk kam, der sich zur nächtlichen Stunde dem Wanderer auf den Rücken hinge und sich stückwegs tragen ließ, dann lachte er höhnisch, dass ihm der Spitzbart auf und ab schwabberte und meinte frech: Der käme ihm gerade recht, mit Schere und Nadeln würde er den Teufelsbraten schon zwicken und zwacken, dass ihm die Lust zum Huckepack verginge. Als er an einem Spätabend von Boscheln nach Hause mußte - er hatte einem Jungbauern den Bratenrock zur Hochzeit genäht - kam ihm der Platschhonk, von dem am Abend wiederholt die Rede war, nicht aus dem Sinn, und vor jedem Schatten duckte er sich und erwartete zitternd den Aufprall der schweren Last. So gelangte er in Schweiß gebadet in die Gracht von Übach und sah auf einmal an einem Hang, dicht an einen Strauch gelehnt, ein schwarzes Ungetüm mit rollenden Blutaugen hocken. Wahnsinnige Angst schnürte ihm die Kehle zu und saß ihm so in den Gliedern, dass ihm die Knie schlodderten und er weder vorwärts noch rückwärts gehen konnte. Wie verwünschte er da seine fürwitzige Rede.
Als das Untier sich erhob und katzengleich auf ihn zuschlich, riß er sich mit letzter Kraft herum; aber kaum war er zehn Schritte vorwärts gehastet, da brach er fast unter dem gewaltigen Aufprall zu Boden, als das Ungeheuer fauchend auf seinen Rücken sprang. Das Entsetzen peitschte ihn denselben Weg, den er gekommen, zurück, und er wurde erst seine unheimliche Last los, als er die ersten Häuser von Boscheln erreichte. Da er zum Schaden den Spott scheute, faßte er sich nach Mitternacht ans Herz und gelangte auf einem Umwege nach Übach. Wie er aber in der Morgendämmerung seiner Haustür zuschritt, prallte er mit einem erstickten Aufschrei zurück, auf dem Blaustein kauerte das scheußliche Wesen und blinzelte ihn höhnisch von der Seite an, verzog sich aber leise und lauernd, wie die Schatten aus den Mauern wichen. Von der Zeit an war unser Schneider geheilt; nie wieder spottete er über den Platschhonk, vielmehr erzählte er noch nach Jahren mit todernstem Gesicht von seinem nächtlichen Abenteuer."


Der Frelenberger Esel (1994)

An der Kreuzung Geilenkirchener Straße - Ägidiusstraße

Der Gemeinderat von Frelenberg, so erzählt man, konnte sich nicht darüber einig werden, wohin die Kirche gebaut werden sollte. Da schlug ein ganz Schlauer vor: "Wir laden einem Esel einen Sack auf, wo er ihn abwirft, da wollen wir die Kirche bauen." Das wurde einstimmig angenommen. Der Esel stieg aber einen ziemlich steilen Hügel hinan, der am Südausgang des Dorfes liegt, und als er oben angekommen war, warf er sich nieder, da er nicht mehr weiter konnte. Und dorthin bauten die Frelenberger ihre Kirche. Daher werden die Frelenberger auch heute noch "de Aesele" geschimpft. Bei der Gestaltung des Ortssymbols standen im Vordergrund der Überlegungen der Künstlerin, eine Darstellungsform zu finden, die eine lebendige Erzählweise dieser Eselsgeschichte ermöglicht. Ein Esel, beladen mit einem Sandsack, trabt, unbelastet von seiner schweren Verantwortung als Standortsucher, durch das Dorf. Geistlichkeit und Obrigkeit folgen in einigem Abstand, noch unentschlossen in ihrer Haltung die rechte Würde einzunehmen. Beobachtet werden sie von der Bevölkerung, hier stellvertretend dargestellt durch eine, ihre Arbeit unterbrechende Bauersfrau. Der gewählte Standort ermöglicht es, durch die Dreierkonstellation der Figurengruppe, ein Spannungsfeld auf dem Platz aufzubauen. Bewegungsrichtung, Körperhaltung und Blickrichtung lassen die Beziehung der Figuren untereinander erkennen. Die Figuren sind sowohl Beobachter als auch Akteure der Szenerie. Jeder Besucher des Platzes, selbst ein Beobachter, wird unmittelbar in die Geschichte gezogen und gehört so auch zum Inhalt der Erzählung. Die Figuren sind etwa lebensgroß in Bronze gearbeitet. Der Platz ist so angelegt, dass der nötige Spannungsraum für die Figurengruppen entstehen kann.


Der Mäusebrunnen ( 1992)
Bonifatius Stirnberg
Auf dem Platz „Em Koddes“

Mit dem Ausbau des Platzes „Em Koddes“ und dem Mäusebrunnen wird ein Stück Übacher Überlieferung lebendig. Seit altersher sind die Übacher unter dem Namen die „Müs“ bekannt. Der Begriff „Müs“ = Mäuse wird ausdrücklich im rheinischen Wörterbuch für den Bereich Übach erwähnt. Wie es jedoch zu diesem Schimpf- oder Necknamen letztendlich kam, ist nicht überliefert. Fest steht jedenfalls, dass in der Übacher Chronik in Jahre 1818 u.a. erwähnt wurde: „ Im Herbst fingen die Feldmäuse an, großes Unheil zu drohen, deren Vermehrung sehr stark fortschritt.“ Auch im Jahre 1820 hieß es u.a.: „Die Mäuse fuhren fort, sich das ganze Jahr hindurch verheerend zu vermehren.“
Für 1822 vermerkte der Chronist schließlich u.a.: „Im Frühjahr und zur Ernte zeigte sich die Plage der Mäuse auf eine schreckliche, fast nie gehörte Art, so dass mancher Ackerwirt wenig mehr auf seinem Felde vorfand und den Rest nach Hause tragen konnte. Die Mäuse hatten sich derart vermehrt, dass selbst Flachs durch diese schädlichen Tiere zerbissen und verheert wurde.“
Es ist anzunehmen, dass damals die Mäuseplage in der Übacher Gegend besonders groß war. Warscheinlich gibt es den Begriff Übacher „Müs“ seit jenen Tagen. Die Erinnerung wurde bereits im Jahre 1950 wachgehalten, als es zur Bildung die Karnevalgesellsachfr Übacher „Müs“ kam, die einige Jahre karnevalistische Glanzpunkte setzen konnte.
Beim Ausbau des Platzes „Em Koddes“ waren sich Rat und Verwaltung einig, dort eine kleine „Oase“ mit Kunstwerk zu errichten. Als Motiv hierfür bot sich der Neckname Übacher „Müs“ an.
So wurde der Bildhauer Bonifatatius Stirnberg beauftragt, zur Erinnerung hieran einen Mäusebrunnen zu schaffen. Bei dem Brunnen war Ausgangsbasis ein großer Entwässerungschacht, der durch den Brunnen überdeckt ist.
Dieser Schacht soll bei starkem Regenfall das eventuell vorkommende Hochwasser aufnehmen und abführen. Damit war die Größe des Brunnens vorgegeben, bei einem Durchmesser von rund 2,60 Metern. In der Mitte des Brunnens erheben sich Korngafben, in denen sich Mäuse tummeln. Auf dem Brunnenrand sitzen dagegen überdimensionale vermenschlichte Mäuse. Da gibt es die suchende, die agressive, die hochnäsige, die lustige, die neugierige und die vollüstige Maus.
Das Besondere an diesen Mäusen ist, dass die Glieder in den Gelenken beweglich sind. So kann sich der Betrachter seine Maus nach eigener Vorstellung zurechtbiegen. Es soll ein Vergnügen für Groß und Klein werden. Zum Boden hin zeigt der Brunnen halbkreisförmige Öffnungen, Mäuselöcher, die das eventuelle Hochwasser aufnehmen können. Die Gesamthöhe des Brunnens liegt bei etwa zwei Metern. Als Ausgangsmaterial wurde Bronze verwendet.



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