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Dit is het wapen van Auerbach (Bergstrasse). Dit wapen is te vinden op de lokatie www.ngw.nl Bensheim-Auerbach ist mit etwa 9 600 Einwohnern der größte Stadtteil der Stadt Bensheim an der Bergstraße im Kreis Bergstraße in Südhessen. Auerbach (früher Urbach) war jahrhundertelang eine selbstständige Gemeinde und wurde erst 1939 nach Bensheim eingemeindet. Der Name leitet sich von dem kleinen Flüsschen Auer ab, welches aus dem Odenwald kommend über den Winkelbach dem Rhein zufließt.


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Auerbach Auerbach liegt an der Bergstraße im Kreis Bergstraße in Südhessen. Es erstreckt sich vom östlichen Rande der Oberrheinischen Tiefebene bis in die Hänge des westlichen Odenwaldes und liegt am Fuße des Melibokus (517,40 m über NN) und an dessen südlichen Ausläufer, dem Schlossberg Auerberg (339,70 m über NN) mit dem Schloss Auerbach.

Durch Auerbach führt die Bundesstraße B 3, von Norden nach Süden, der Bergstraße entlang. Nach Norden geht es über Zwingenberg und weitere Orte bis nach Darmstadt. An der Strecke liegen das Schloss Alsbach und die Burg Frankenstein als lohnende Ausflugsziele. Nach Süden führt der Weg über Bensheim und Heppenheim, mit ihren Sehebswürdigkeiten, ins Badische nach Heidelberg oder Mannheim. Nach Osten geht es über Hochstädten und Balkhausen in den Odenwald. Hinter Balkhausen erreicht man die Kuralpe und den Felsberg mit dem Felsenmeer. Im Westen, im Hessischen Ried, liegen die Bensheimer Stadtteile Schwanheim und Fehlheim, sowie Rodau, Stadtteil von Zwingenberg, über das es nach Gernsheim an den Rhein geht. Von Gernsheim Richtung Norden ist es nicht weit zum Kühkopf-Knoblochsaue mit der Schwedensäule, dem größten Naturschutzgebiet in Hessen.

Auerbach ist über die Autobahnen A 5 (Ausfahrten Bensheim und Zwingenberg ) und A 67 (Ausfahrt Gernsheim) gut mit Kraftfahrzeugen zu erreichen. Der Ort liegt an der Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg und hat einen eigenen Bahnhof, an dem Regionalbahnen halten. Zahlreiche Pendelbusse (Shuttlebusse) verbinden Auerbach mit dem Flughafen Frankfurt.


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Auerbach Um 784 wurde Auerbach erstmalig im Lorscher Codex „Laureshamensis“ als Urbach erwähnt. Der erste namentlich bekannte Auerbacher ist ein „Hermann in Urbach“, der seine Arbeitsleistung für das Kloster Lorsch erbringen muss.

Im Jahr 773 machte Karl der Große dem Kloster Lorsch die Schenkung der Mark Heppenheim. Im Zusammenhang mit dieser Schenkung entwickelten sich Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Lorsch und dem Bistum Worms, die 795 zur Einberufung eines Schiedsgerichtes führten. Als Ergebnis dieses Schiedsgerichtes wurde eine neue Grenzbeschreibung festgelegt, die nun auch die wichtigsten Orte innerhalb der Grenzen der Mark Heppenheim benannte, nämlich Furte (Fürth), Rintbach (Rimbach), Morlenbach (Mörlenbach), Birkenowa (Birkenau), Winenheim (Weinheim), Hepenheim (Heppenheim), Besinsheim (Bensheim), Urbach (Auerbach), Lauresham (Lorsch) und Bisestat (Bürstadt).

Der Graf Heimerich, ein Rupertiner († 5. Mai 795) und 764 Mitstifter von Kloster Lorsch, um 771/785 Graf in der Wetterau, 772/782 Graf im Oberrheingau, 777 Graf im Saalgau, 778 Graf im Lahngau, 784 Abt von Mosbach ist der Stammvater der Popponen, aus denen wieder die Henneberger hervorgehen, die Besitztümer an der Bergstraße haben.

Die Jahrhunderte danach liegen im Dunkel der Geschichte. Durch Heirat der Hildegard von Henneberg kamen Teile der Bergstraße um 1135 an Heinrich II von Katzenelnbogen, welcher im Jahre 1138 von König Konrad III zum Grafen erhoben wurde. Auerbach gehörte nun zur Grafschaft Katzenelnbogen mit dem Hauptort Katzenelnbogen. Die Grafschaft Katzenelnbogen war in eine Untergrafschaft, am Rhein um St. Goar gelegen, und eine Obergrafschaft, in Südhessen gelegen, aufgeteilt.

Im 13. Jahrhundert bauten die Grafen die Einsiedelei „Zu den Einsiedeln" auf dem Auerberg zu einer Kapelle aus. Die Bergkirche in Auerbach hat ihren Ursprung ebenfalls im 13. Jahrhundert. Bereits in romanischer Zeit hat an dieser Stelle eine kleinere Kirche gestanden, deren Bauherr die Grafschaft Katzenelnbogen war. Mit dem Anwachsen der Gemeinde musste der Kirchenbau wiederholt erweitert werden. In der Spätgotik erhielt die Kirche ihren stattlichen Westturm mit Spitzhelm. Über dem Portal, das ins Kirchenschiff führt, ist die Jahreszahl 1479 eingehauen. Die Eingangstür zwischen Turm und Kirchenschiff ist das älteste und kunsthistorisch bedeutendste Ausstattungselement der Kirche. Die mit einer Eisenornamentik versehene Zweiflügeltür ist vom romanischen Vorgängerbau erhalten geblieben.

Vermutlich ab 1222 erfolgte die Erbauung des Auerbacher Schlosses auf dem Auerberg (Urberg) durch den Grafen Diether IV. von Katzenelnbogen. Von 1247 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Burg auf dem Urberg und von 1257 die erste Urkunde die auf dem Urberg gefertigt wurde.

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Auerbach 1260 erfolgt durch die Brüder Diether V. (Begründer der älteren Linie) und Eberhard I. (Begründer der jüngeren Linie) die Teilung der Grafschaft Katzenelnbogen. Wobei Eberhard I. vermehrt Besitz in der Obergrafschaft, mit Auerbach und Auerbacher Schloss, hatte. Zwingenberg jedoch fiel an Diether V., welcher vermehrt Besitz in der Untergrafschaft hatte.

1318 teilen sich Berthold III. (Bertolf) und sein Neffe Eberhard II., beide aus der jüngeren Linie, ihren Besitz in der Obergrafschaft auf, wobei Auerbach und Schloss Auerbach zwischen Bertolf und Eberhard von Katzenelnbogen geteilt wurden.

1402 werden in Erbfolge die beiden Linien, durch die Heirat von Johann IV. von Katzenelnbogen (jüngere Linie) und Anna von Katzenelnbogen (ältere Linie) im Jahre 1383, wieder zusammengeführt.

1479 fallen Auerbach und Schloss durch den Tod des letzten Grafen Philipp I. - der Ältere – von Katzenelnbogen an dessen Schwiegersohn den Landgrafen Heinrich III. von Hessen. Dadurch befand sich zwischen Auerbach und Bensheim die Landesgrenze von der Landgrafschaft Hessen und dem Fürstentum Kurmainz. Im Südosten schloss sich bei Schönberg die Grafschaft Erbach mit dem Schloss Schönberg an.

Im Jahre 1526 führte Landgraf Philipp I. von Hessen die Reformation ein. Nach dem damaligen Grundsatz "cuius regio, eius religio" mussten die Untertanen die Religion des jeweiligen Landesfürsten annehmen. 1528 wurde der 1. Evangelische Pfarrer eingeführt. Damit hatte die katholische Gemeinde Auerbach aufgehört zu existieren, und die dem Heiligen Nikolaus geweihte Bergkirche (1479) wurde evangelische Pfarrkirche. Damit befand sich zwischen Auerbach (evangelisch) und Bensheim (katholisch) auch eine Konfessionsgrenze.

1567 kam Auerbach durch Erbfolge an die neue Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. tijdens de Europäischer Fernwanderweg E8
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Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) verwüstete auch an der Bergstraße das Land, schändete Mensch und Tier und die Pest und andere Krankheiten raffte die Bevölkerung dahin. So ist in einer Chronik zu lesen: „So soll Graf Mansfeld 1622 durch Auerbach gezogen sein. Den schon zügellosen Mansfelder Kriegsvölkern folgten nun Plünderer und Mordbrenner, denen sich ein Dutzend Bensheimer, dazu andere übelwollende Nachbarn aus dem pfälzischen Gebiet angeschlossen hatten. Die Kirche wurde aufgebrochen und verwüstet, nahezu alle Häuser litten Schäden, die Menschen wurden mißhandelt und die Tiere weggeführt. Das Tal hinauf brannten die Mühlen, Hochstädten erlebte die gleiche Heimsuchung. Die handgreifliche Beteiligung der Leute aus Bensheim wirkte lange nach“. Und weiter: „Auf dem Hause Auerberg (Auerbacher Schloss) ist nichts mehr, sondern alles in anno 1634 durch die Soldaten verbrannt und weggenommen worden.“

In der Zeit danach bis 1693 zogen immer wieder, vor allem französische Truppen, an und durch die Bergstraße, so unter Henri de Latour d'Auvergne, Vicomte de Turenne und General Lorges. Die Verwüstungen waren so schlimm, das das Auerbacher Schloss als die Ruine zurückblieb wie wir sie heute kennen. Die Burg blieb verwaist zurück. Was nicht niet- und nagelfest war, wurde im Ort gebraucht und vom Schloss geholt.

1766 wurde die schon vorher bekannte mineralhaltige Quelle im Roßbachtal erneut erschlossen. Die bis heute erhaltene rotundenförmige Brunnenfassung wurde 1767 gebaut und 1768 wurden zwei Wohnpavillions gebaut, sowie die ersten Alleen angelegt. 1790 begann die Landgrafschaft mit dem Ausbau des Fürstenlagers zur Sommerresidenz. 1772 erbaute der Landgraf Ludwig IX. den Aussichtsturm auf dem Melibokus.

1803 kam auch Bensheim durch den Reichsdeputationshauptschluss zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt welche 1806 zum Großherzogtum Hessen erhoben wurde. tijdens de Europäischer Fernwanderweg E8
Auerbach

In Südhessen wurde die Provinz Starkenburg gegründet. In der Folgezeit änderten sich im Großherzogtum mehrmals die Verwaltungseinheiten. Bis 1821 gehörte Auerbach zum Amt Zwingenberg und kam dann in den Landratsbezirk Bensheim. 1832 wurde die Verwaltung wieder geändert und Auerbach in den Kreis Bensheim eingegliedert. Im Juli 1848 wurden die beiden Kreise Bensheim und Heppenheim dann zum Regierungsbezirk Heppenheim zusammengeschlossen. Diese Verwaltungsreform dauerte jedoch nur knapp vier Jahre, denn im Mai 1852 wurde die Zusammenlegung wieder aufgehoben und Auerbach kam wieder in den Kreis Bensheim. Die damals geschaffene Gliederung hatte mehr als acht Jahrzehnte Bestand.

1919 trat der Großherzog zurück und aus dem Großherzogtum Hessen wurde der Volksstaat Hessen. Nach der 1936 erfolgten Auflösung der Provinzial- und Kreistage im nunmehrigen Volksstaat Hessen und der 1937 durchgeführten Aufhebung der Provinz Starkenburg, brachte das Jahr 1938 eine Überprüfung der Kreisgrenzen, wodurch es zur Vereinigung der Kreise Bensheim und Heppenheim zum Landkreis Bergstraße mit der Kreisstadt Heppenheim kam.

Die Novemberpogrome 1938 gingen an der Auerbacher Synagoge vorbei, da diese zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben war und nicht mehr als Gotteshaus diente. Ab 1984 wurde die Synagoge restauriert und als kulturelle Einrichtung genutzt.

Seit 1. April 1939 ist Bensheim-Auerbach ein Stadtteil von Bensheim.

Außerhalb des Auerbacher Friedhofs liegen neben dem südlichen Ausgang die Gräber von 22 Nazi-Opfern. Sie waren Gefangene, die in den unterirdischen Höhlen des ehemaligen Marmorbergwerks in Bensheim-Hochstädten - einem Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof (Elsass) - Zwangsarbeit verrichten mussten. Unter ihnen waren Griechen, die jeden Tag von ihrem Lager nahe des Auerbacher Bahnhofs nach Hochstädten gehen mussten. Für sie steht auf einer Tafel an der Gedenkstätte:[4]

"Starb einer, dann legte er ihn nebenan in die Toilette und brachte ihn nicht zum Friedhof. Er sagte: - Morgen oder übermorgen wird noch einer sterben, wir werden sie zu zweit hinbringen" (Ehemaliger griechischer Zwangsarbeiter, Athen 1990).
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Auerbach
Die meisten hier Begrabenen sind Griechen. Sie starben vor Erschöpfung, wegen mangelhafter Ernährung und Kleidung, wegen fehlender medizinischer Versorgung, auf Grund der harten Arbeitsbedingungen und der menschenverachtenden Behandlung durch deutsche Bewacher. Sie gehörten zu einer Gruppe von 130 Griechen, die bei einer Razzia in Athen verhaftet und nach Deutschland verschleppt wurden. Sie mussten von Ende August 1944 bis zum Kriegsende für die Firma Ing. Hans Heymann arbeiten. Dieser Rüstungsbetrieb aus Darmstadt war zwangsweise in dieser Zeit auf dem Gelände des heutigen Marmoritwerks im Hochstädter Tal eingerichtet. Untergebracht waren die Zwangsarbeiter in einer Markthalle beim Auerbacher Bahnhof.

1945 kam Bensheim-Auerbach zum neuen Bundesland Hessen und wurde 1955 der einzige staatlich anerkannte Luftkurort an der Hessischen Bergstraße.[5] Deshalb befindet sich in Auerbach die Nachsorgeklinik Kreis Bergstraße (mittlerweile geschlossen), sowie ein Dialyse-Zentrum.

Am 16. November 1955 wurde die katholische Pfarrei Auerbach Heilig-Kreuz errichtet mit dem Bensheimer Ortsteil Auerbach, einigen Straßenzügen von Bensheim-Nord und mit Hochstädten. Ihr Patron wurde wieder der Heilige Nikolaus; so wurde an der vorreformatorischen Tradition angeknüpft. Von vornherein erwies sich die Notkapelle im Haus an der Darmstädter Straße als zu klein. Trotz drei sonntäglicher Gottesdienste herrschte eine bedrückende Enge. Die Besucher standen auf der Treppe, im Flur und bis vor das Haus. Um so dringender war der Wunsch nach einer richtigen Kirche.
Am 10. April 1956 wurde ein Bauplatz "Im Sandhaufen" gegenüber der Schillerschule erworben und Prof. Jan Hubert Pinand von der TH Darmstadt mit der Planung einer modernen Kirche beauftragt. Der 1. Spatenstich erfolgte am 27. Juli 1958 und im Oktober des gleichen Jahres wurde der Grundstein gelegt. Bischof Dr. Albert Stohr von Mainz weihte am 3. September 1959 das neue Gotteshaus ein.[6]

Mit Anfang in den 60er Jahren wurden zahlreiche Obstgärten und Wingerte links und rechts der B3 (Darmstädter Straße, früher Heidelberger Straße) aufgegeben und zu Bauland deklariert. Es kam seit dieser Zeit zu einem stetigen Zuzug von „Neubürgern“ und einem rasanten Anstieg der Bevölkerungszahl, der bis heute, ins 21. Jahrhundert, anhält. Auerbach ist mit einer der beliebtesten Wohnorte im Rhein-Main und Rhein-Neckar-Raum.



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Auerbach Bachgasse

Besonders attraktiv ist die Bachgasse mit einigen alten Fachwerkhäusern. Über der von dem kleinen Bach Auer durchflosssenen Gasse befindet sich die Auerbacher Bergkirche.

Die Bachgasse führt in nord-östlicher Richtung über das Mühltal nach Hochstädten, einem der neun Stadtteile Bensheims. Das Mühltal hat seinen Namen von den sieben Mühlen die von Auerbach bis Hochstädten, eine nach der anderen das Tal hinauf an der Auer standen. Die Dorfmühle im Ortskern ist heute ein Weinlokal, die Ranzenbergermühle ist heute Standort des Alten- und Pflegeheims "Wiesengrund", die Gagelsmühle Atelier und Wohnhaus eines in Auerbach ansässigen Künstlers, die Kadels-, Wiemers-, Mößingers- und Jungmühle werden als Wohnhäuser genutzt.[7]

Wenige hundert Meter vor dem Ortsende führt die Bachgasse rechts zum Staatspark Fürstenlager, mit dem Herrenhaus, dem Prinzen- und dem Damenbau.

Durch die Weidgasse, an einem Kriegerdenkmal vorbei, führt der Burgweg, der ehemalige Zugang zur Burg, zum Auerbacher Schloss


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Auerbach Die Waldkiefer auf der Ruine des in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbauten Auerbacher Schlosses, die seit über 300 Jahren auf dem Wehrgang der Schildmauer fast ohne Wasser wächst, ist ein richtiges Naturwunder, eine Bonsai-Kiefer.

Unterhalb des Aussichtsturmes wächst eine knorrige Kiefer, wissenschaftlich Pinus silvestris genannt. Das ist erst einmal nichts Besonderes. Aber die Kiefer ist über 300 Jahre alt und dabei nur knapp sieben Meter hoch. Die Kiefer macht aus Nebel einfach Regen. Die spitzen Nadeln des Baumes fangen Nebeltropfen ein, die dann über die Wachsschicht ablaufen und zu Boden tropfen - genau in den von Platten ausgesparten Bereich des Wehrganges. Botaniker nennen dies "Kronentraufe". Außerdem haben Kiefern eine so genannte Pfahlwurzel mit hoher Wurzelenergie. Das bedeutet, dass sich die Wurzeln mit roher Gewalt selbst in kleinste Risse und Spalten drängen, um an die begehrten Nährstoffe zu gelangen.

Die Auerbacher Kiefer zählt zu den Naturwundern Deutschlands.

Auf der Straße zum Auerbacher Schloss, von der Darmstädter Straße (B3) der Ernst-Ludwig-Promenade folgend, gelangt man kurz vor dem Pass zwischen Melibokus und Auerberg zur



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Auerbach Die Bergkirche in Auerbach, einem Stadtteil von Bensheim, zeugt von der religiösen Geschichte an der Bergstraße.
Durch die Reformation wurde 1528 der erste evangelische Pfarrer eingeführt. Damit hatte die katholische Gemeinde Auerbach aufgehört zu existieren, und die dem Heiligen Nikolaus geweihte Bergkirche wurde evangelische Pfarrkirche.
Erst 1955 wurde wieder die katholische Pfarrei Auerbach Heilig-Kreuz errichtet. Ihr Patron wurde wieder der Heilige Nikolaus; so wurde an der vorreformatorischen Tradition angeknüpft.

Die Bergkirche in Auerbach ist ein wahrscheinlich um 1260/70 entstandener Kirchenbau, der in Zusammenhang mit der Teilung der Grafschaft Katzenelnbogen unter den Grafen Diether V. (Ältere Linie) und Eberhard I. (Jüngere Linie) von Katzenelnbogen entstand. Eberhard I. war seitdem Territorialherr für Auerbach und Hochstädten und hatte wahrscheinlich größtes Interesse am Bau einer eigenen Kirche in Auerbach, da Zwingenberg zum Besitz von Diehter V. gehörte.

In beherrschender Lage über dem alten Ortskern von Auerbach, weithin sichtbar auf einer felsigen Anhöhe positioniert, vom ummauerten Gelände des alten Friedhofs umgeben, steht der dem Heiligen Nikolaus geweihte Bau.

1479 starben die Katzenelnbogener mit Philipp I. aus und unter Heinrich III., dem Landgrafen von Hessen, wurde der dominante westliche Glockenturm errichtet, gleichzeitig erfuhr das Kirchenschiff eine Erweiterung nach Norden und nach Osten, wo ein Chor angefügt wurde. Seitdem besitzt die Bergkirche einige wertvolle Ausstattungsdetails: So befindet sich im spitzbogigen, mit der Jahreszahl 1479 bezeichneten Portal vom Kirchturm in das Kirchenschiff eine zweiflügelige Tür, die aufgrund ihrer kunstvollen schmiedeeisernen Beschläge in die spätromanische Epoche zu datieren ist (um 1250?). Ihr kommt als selten erhaltenes Werk deutschen Schmiedehandwerks besonderer Rang zu.
1713/14 wurde das inzwischen baufällig gewordenen Kirchenschiff gründlich erneuert, wobei dessen Mauern erhöht, die Fenster vergrößert wurden und das Dach höher kam.
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Auerbach Im Jahr 1787 riss man den Chor und die Sakristei ab und schloss die Ostwand, um davor eine Empore für die Orgel zu errichten. Weitere Emporen, mit Sitzbänken, wurden an der West- und Nordwand errichtet.
In den Jahren 1900 und 1901 erhielt die Kirche durch einen Umbau nach Plänen des Darmstädter Oberbaurats Prof. Karl Hofmann ihr im wesentlichen bis heute außenwirksames Erscheinungsbild . Dabei wurde der Chor wiedererrichtet, die beiden nördlichen Treppentürmchen entstanden, die Sakristei wurde nach Süden hin errichtet und drei Maßwerkfenster wurden in die Nordwand eingebaut. Im Innern der Kirche wurde die Orgel auf eine neue Westempore versetzt und eine durch hölzerne Gurtbögen gegliederte Rabitztonne entstand.
Da die Kirche wegen des Fürstenlagers zu dieser Zeit großherzogliche Hofkirche des Hauses Darmstadt war, wurde auch ein neues Fürstengestühl eingebaut.
1963/64 erfolgte eine rücksichtslose Umgestaltung des Kircheninneren, deren Schäden und Verluste jedoch im Zuge von Restaurierungsmaßnahmen in den späten siebziger Jahren weitgehend behoben werden konnten.
Die 1900/01 neu errichtete Westempore wurde um eine schon früher einmal vorhandene Nordempore erweitert. Die Westempore ist Standort einer modernen Orgel von 1980, deren dreiteiliger Prospekt jedoch aus 1788 stammt. Er war eine Stiftung von Erbprinz Ludwig von Hessen-Darmstadt. Das Gestühl der Kirche stammt noch von 1963/64. Im Chorbogen hängt ein eindrucksvolles, schmiedeeisernes Triumphkreuz mit Corpus Christi, das 1684 von dem Bensheimer Oberamtsphysikus Dr. Nikolaus Caspar Elwert gestiftet worden war. Links des Triumphbogens steht der in derben Renaissanceformen gehauene Taufstein von 1608, der eine längere Inschrift enthält. Die Kanzel stammt aus der alten Frankfurter Diakonissenkirche und ist ein Geschenk des ehemaligen Auerbacher Pfarrers Karl Leydhecker und seiner Frau.



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Auerbach Das Fürstenlager, auch Fürstenlager Auerbach genannt, wurde um 1790 durch die Landgrafen und Großherzöge von Hessen-Darmstadt in Auerbach, seit 1939 ein Stadtteil von Bensheim an der Bergstraße, als Sommerresidenz der Landgrafschaft errichtet.

In einem etwa 42 Hektar großen Park, mit über 50 exotischen Bäumen und Sträuchern, beispielsweise dem mit 53 m Höhe höchsten und mit ca. 150 Jahren einem der ältesten Mammutbäume Deutschlands, sind eine Vielzahl von Hofgebäuden in der Art eines Dorfes angeordnet. Der Park ist in Deutschland ein früher englischer Garten, der in eine hügelige Landschaft eingebettet wurde. Das Gartenkunst-Ensemble ist weitgehend in der Originalform erhalten. Heute ist der Park ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet. Der Name stammt aus der Bezeichnung der Residenz durch die Bevölkerung, die hier ihre Herrschaften auf Wiesen lagernd beobachten konnte. Denn der Park war nicht streng abgegrenzt, sondern auch während der „Staatsbesuche“ für die Bevölkerung offen.

Das kleine stetig ansteigende Seitental des Roßbaches, in dem das Fürstenlager liegt, zweigt in Auerbach, der Bachgasse folgend, nach rechts von der L 3103 die weiter durch das Mühltal in den Odenwald führt ab. Folgt man dem Tal durch das Fürstenlager hindurch führt der Weg bis zum Felsberg mit dem Felsenmeer. Von den umliegenden Bergkämmen erblickt man das nahe gelegene Auerbacher Schloss, das Schönberger Schloss sowie die Starkenburg.
In der Bachgasse in Auerbach sind einige Parkmöglichkeiten für Busse und PKW vorhanden. Von hier sind es etwa 10 Minuten Fußweg ins Fürstenlager.

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Auerbach Neben dem bereits genannten Mammutbaum sind von der fremdländischen Vegetation noch Sumpfzypressen, Sicheltannen, dunkel blühende Magnolien, Buschkastanien und Ginkgos erwähnenswert. Der Park beginnt am Ende einer bergwärts immer schmaler werdenden typischen Dorfstraße am östlichen Rand der Rheinebene (Bachgasse von Auerbach nach Hochstädten). Die West-Ost-Richtung endet in einer Straßenkehre zu einem engen Nord-Süd-Seitental, dessen Grundweg von einer Allee gesäumt wird. Eine hölzerne Bogenbrücke in asiatischem Stil, die über den Auslauf eines Fischteichs zum rechten Hang führt, markiert den Beginn einer heute fast einmaligen Anlage. Die Anlage bildet in ihrem Charakter eine Zwischenlösung zwischen der damaligen regionalen Dorfkultur und den Residenzanlagen der damaligen Zeit. Nach dem Kavaliersbau und der Remise folgt in einer Ausweitung zur Doppelallee der Baumsaal aus Platanen, der in den Sommermonaten dem gesamten Hof den Aufenthalt in seinem Schatten ermöglichte. Hier schließen sich die wichtigsten Wirtschaftsgebäude an.

In einer Erweiterung des Tälchens zu einem Kessel steht neben der Quellfassung das Herrenhaus vor einem kleinen Teich und einer bergwärts laufenden großen Wiese, die von den Exoten gesäumt wird. Die Sequoia, eine Zypressenart erreicht inzwischen eine Höhe von 53 m Höhe und wurde vor ca. 150 Jahren als Geschenk des englischen Königshauses, kurz nach dem Import der Baumart nach Europa, den hessischen Landgrafen für ihren Park geschenkt. Hier wurde er in halber Höhe des Hangs angepflanzt. Dieser Mammutbaum ist damit vermutlich der älteste Deutschlands und evtl. auf dem Kontinent. Die Wege erlauben vielfältige Spaziergänge und Blickachsen. Am oberen Rand sind Aussichtspunkte nord- und südwärts entlang der Bergstraße und bis zur Kalmit (Pfalz) im Westen. In der Nähe befinden sich die Burgruine Schloss Auerbach und Schloss Schönberg der Erbacher Grafen. Prägend für die Anlage ist auch die Wegbeziehung zum 5 km entfernten Felsenmeer im Odenwald. Der Hang hinter dem Herrenhaus war als Weinberg angepflanzt. Eine örtliche Wein-Einzellage zeugt heute noch vom historischen Fürstenlager. Fast alle Aussichtspunkte erhielten eine kleine Überbauung oder zumindest Ruhebänke.

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Auerbach 1730 wies der Amtsphysikus Johann David auf eine kleine eisenhaltige Quelle im Tal der Roßbach hin. 1739 fanden dort erstmals Grabungen statt, bei denen drei beieinander liegende Quellen gefunden und für den Badebetrieb hergerichtet wurden. 1740 verschlämmte die Quelle. 1766 wurde sie erneut erschlossen. 1767 wurde die bis heute erhaltene rotundenförmige Brunnenfassung gebaut. 1768 wurden zwei Wohnpavillions gebaut und die ersten Alleen angelegt. 1783 besuchten der erkrankte Erbprinz Ludwig und seine Gemahlin Luise zum ersten mal das Fürstenlager. Nach der Genesung des Prinzen verbrachte das Paar von nun an regelmäßig die Sommermonate im Fürstenlager. Während der Bautätigkeiten zwischen 1790 und 1795 entstanden alle Gebäude, bis auf den Fremdenbau. Durch enge familiäre Beziehungen mit dem Zarenhof kam es zu langen Aufenthalten der Romanows und anderer russischer Fürsten in der Region und im Fürstenlager. Nach dem Tod des Herzogspaares 1829/30 war die große Zeit des Fürstenlagers vorbei. Der Mineralgehalt der Quelle sank, und es gab nur noch einen eingeschränkten Kurbetrieb. 1918 ging das Fürstenlager in den Besitz des Volksstaates Hessen über. Es wurde vorübergehend zum Lazarett. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden hier Flüchtlinge untergebracht. 1953 übernahm die hessische Staatlichen Schlösser und Gärten die Verwaltung der Liegenschaften.

Kultur- und kunsthistorisch ist das Fürstenlager in seiner geschlossen erhaltenen Gesamtheit heute von hohem Wert. Die Pläne und Pflanzlisten der Originaleinrichtung und der späteren Veränderungen sind weitgehend komplett erhalten und erlauben die dem Original angepasste Renovierung.

Der Park ist seit einigen Jahren auch Ort der Festspiele Auerbach.


Das Schloss Auerbach oder Auerbacher Schloss an der Bergstraße ist eine Burgruine, die eine der imposantesten und mächtigsten Burgen im südlichen Hessen (Deutschland) ist. Als Kulturdenkmal steht das Auerbacher Schloss unter Denkmalschutz.

Die Burgruine „Schloss Auerbach“ steht im Kreis Bergstraße am Westrand des Odenwalds, östlich der Oberrheinischen Tiefebene, etwa 45 km (Luftlinie) südlich von Frankfurt am Main und oberhalb von Auerbach einem Stadtteil von Bensheim auf dem Auerberg (339,7 m ü. NN). Nördlich schließt sich mit dem Melibokus (517,4 m ü. NN) der höchste Berg der Hessischen Bergstraße an.

Um 784 wurde Auerbach erstmalig im Lorscher Codex „Laureshamensis“ als Urbach erwähnt. Die Jahrhunderte danach liegen im Dunkel der Geschichte. Durch Heirat der Hildegard von Henneberg kamen Teile der Bergstraße um 1135 an Heinrich II von Katzenelnbogen, welcher im Jahre 1138 von König Konrad III zum Grafen erhoben wurde. Auerbach gehörte nun zur Grafschaft Katzenelnbogen mit dem Hauptort Katzenelnbogen. Die Grafschaft Katzenelnbogen war in eine Untergrafschaft, am Rhein um St. Goar gelegen, und eine Obergrafschaft, in Südhessen gelegen, aufgeteilt.

Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von der Grafschaft Katzenelnbogen angelegt. Vermutlich ab 1222 erfolgte die Erbauung des Auerbacher Schlosses auf dem Auerberg (Urberg) durch den Grafen Diether IV. von Katzenelnbogen. Der Plan für die Errichtung einer uneinnehmbaren Burganlage - einer Hochburg - für die katzenelnbogischen Besitztümer südlich des Mains und zur Sicherung des Wegezolls auf der wichtigen Nord- Südverbindung entlang der Bergstraße durch Zwingenberg war schon längere Zeit gereift. Der geeignete Standort war die Spitze des "kleinen Melibokus" (oder auch Mal(s)chen), der Auerberg (Urberg) über Auerbach (Urbach). So entstand in den folgenden Jahren die bedeutendste Festungsanlage in der Obergrafschaft der Katzenelenbogener.
Von 1247 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Burg auf dem Urberg und von 1257 die erste Urkunde die auf dem Urberg gefertigt wurde.

Die Kapelle „Zur Not Gottes“ war ursprünglich eine im 11./12. Jahrhundert erbaute Einsiedelei neben einer als heilkräftig angesehenen Quelle im Tal zwischen dem Melibokus und dem Auerberg. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten die Erbauer des Auerbacher Schlosses neben der Einsiedelei einen Wallfahrtsort „Zu den Einsiedeln“, den man 1452 in „Zur Not Gottes“ umbenannte.

1479 fiel die Grafschaft Katzenelnbogen und damit auch das Auerbacher Schloss aufgrund von Erbfolge an die Landgrafschaft Hessen.Im 16.Jahrhundert verlor die Burg mehr und mehr an strategischer Bedeutung, schon im 30.jährigen Krieg wurde sie nicht mehr militärisch genutzt, im besonderen die weiterreichenden Geschütze, welche es ermöglichten auch vom Hang unterhalb der Burg gezielt zu schießen führten zur Aufgabe der Burg.In der Folgezeit suchte nur noch die Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften Zwingenberg und Auerbach in ihren Mauern zweifelhaften Schutz, so wurde im Jahr 1674 im Französisch-Niederländischen Krieg (1672 bis 1679) die Burg von einem Heer unter dem französischen Marschall Turenne erstürmt, unter den schutz suchenden Menschen ein Massaker verübt und die Burganlagen in Brand gesteckt.

Die verlassene Burganlage war in der Folgezeit dem Verfall preisgegeben.

1820 stürzte der Nordturm der Kernburg ein. In der Folge begannen der teilweise Wiederaufbau und die Sicherung der Ruinen, die bis in die Gegenwart anhalten. Der Nordturm wurde in leicht veränderter Form wieder aufgebaut, er ähnelte mehr dem noch in seiner ursprünglichen Form vorhandenen Südturm. Der Bereich des Jungfernzwingers wurde auch entsprechend restauriert.

1888 wurde im Vorhof der Kernburg ein Gasthaus errichtet, welches ganzjährig geöffnet war.

Ab den 1950er Jahren war der Südturm nicht mehr begehbar, da die hölzerne Treppenanlage nicht mehr sicher war.

1989 wurde ein Neubau zu einem Aussichtsrestaurant in Angriff genommen, welches 1990 eröffnet wurde und die Attraktivität der Burgruine weiter erhöhte.

2007 wurde die Treppenanlage im Südturm erneuert und dieser wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Schon die Katzenelnbogener betrieben Weinbau an der Bergstraße. 1258 wird unterhalb der Burg der Grafenweinberg dokumentiert, 1318 der Weinberg Reubere. 1410 wird die Rebsorte "Urbergen Wyne" benannt.

Heute gehören die am Fusse des Auerbergs gelegenen Weinberge zur Großlage „Auerbacher Rott“ des Weinbaugebietes Hessische Bergstraße.

Deutlich erkennbar ist bei der heutigen Ruine noch die dreieckige Grundform der Kernburg. An die Mauer zwischen Nord- und Südturm lehnten sich, zum Innenhof hin, das Küchengebäude, die Burgmannenwohnung, der Marstall und die Schmiede an. In der Mauer (Schildmauer) zwischen Nord- und ehemaligen Ostturm befand sich der ehemalige Eingang zur Kernburg von einem Bergfried geschützt. Zwischen Ost- und Südturm lehnt sich der Palas, mit Keller und drei Geschossen und der ehemaligen Burgkapelle, zum Innenhof hin an die Mauer.
Die Kernburg ist von einer Ringmauer, die den Innen- oder Jungfernzwinger umschließt, umgeben. Der davor liegende Vorhof, oder Zwinger, ist von einer weiteren Ringmauer umgeben. An der Südseite dieser Ringmauer befindet sich der Eingang zu der Burganlage, der geschützt von einem Außenzwinger mit linker Flügelmauer, in nordöstlicher Richtung, bergab, zum ehemaligen Torhaus (nicht mehr vorhanden) führt. Gegen den nordöstlichen Berggrat, dem einzigen flachen Zugang zum Urberg, war die Burganlage durch einen tiefen Graben mit Zugbrücke geschützt.

Am 18. Oktober 1356 erschütterte ein riesiges Erdbeben den Oberrheingraben. Hierbei ist der Bergfried eingestürzt und auf die östlichen und südöstlichen Anlagen gefallen.

In den Jahren danach, um 1370, begannen gewaltige Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf dem Auerbacher Schloss. Der Bergfied wurde abgerissen, der Eingang zur Kernburg verlegt und die nördliche Schildmauer geschlossen und erhöht. Der Eingang zur Kernburg liegt nun an deren Südecke, von Südturm und Innenzwinger geschützt. An Stelle des Ostturms wurde eine Bastion, eine ca. vier Meter dicke, einviertelkreisförmige Mauerkonstruktion, errichtet. Die Bastion, die erste Anlage dieser Art in Deutschland, sollte die Burganlage vor Steingeschützen aus der nordöstlichen, einzig zugehbaren Richtung schützen. Vermutlich wurden auch der Nord- und Südturm erhöht.

Die "Feste Urberg" wurde somit von den Grafen von Katzenelnbogen zu einer der modernsten Burganlagen ihrer Zeit ausgebaut.

In der Ostecke des Burginnenhofs ist noch heute der ehemalige Brunnen zu erkennen, welcher 62 m tief in den Fels gehauen wurde.

Auf einer Schildmauer der Burganlage steht eine über 300-jährige, etwa sieben Meter hohe Waldkiefer. Die anspruchslose Pflanze wurzelt in luftiger Höhe auf dem Bauwerk und deckt einen Teil ihres Wasserbedarfs über die Luftfeuchte, die an den Nadeln kondensiert und zu Boden tropft. Aufgrund der sehr kargen Lebensbedingungen ist der Baum relativ klein geblieben und wirkt wie ein zu groß geratener Bonsai.

Die Kiefer gehört zu den markantesten Baumgestalten Deutschlands und zierte 1988 die fünfte Ausgabe der achtteiligen Sammelteller-Serie Uralte Riesen, die der Künstler Ernst Wetteroth unter der fachlichen Beratung von Hans Joachim Fröhlich gestaltete.

Kurioserweise scheint es dem Baum heute durch die zivilisationsbedingte Luftverschmutzung besser zugehen als in all den Zeiten zuvor. Selbst die Besucherströme die über seine Wurzeln trampeln, können seiner Gesundheit scheinbar nichts anhaben.

Heute wird auf der Burg Erlebnisgastronomie mit Ritterturnieren und mittelalterlichen Spielen angeboten.

Die Besichtigung der Burganlage ist kostenfrei. Seit dem Frühjahr 2007 ist auch der südliche Turm nach aufwendiger Restaurierung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.


Die Kapelle Zur Not Gottes, oft auch als Not-Gottes-Kapelle bezeichnet, steht nordöstlich oberhalb von Auerbach einem Stadtteil von Bensheim an der Bergstraße im Süden von Hessen, an einem Talschluß des vorderen Odenwaldes.

Die Kapelle Zur Not Gottes liegt von der Darmstädter Straße (B3) der Ernst-Ludwig-Promenade bergauf folgend, zwischen dem Melibokus und dem Auerberg mit dem Auerbacher Schloss. Kurz vor dem Pass beider Berge ist sie links der Straße im Wald versteckt zu finden.

Es ist davon auszugehen, dass in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, vermutlich an Stelle der Einsiedelei „Zu den Einsiedeln“ des 11. bis 12. Jahrhunderts, von den Grafen von Katzenelnbogen in der Nachbarschaft ihrer Burg Auerberg (Auerbacher Schloss) eine große Wallfahrtskirche mit dem Gnadenbild des betenden Heilands am Ölberg errichtet wurde. Diese Not-Gottes-Kirche war zugleich auch ein Quellheiligtum für den nahen „Noth-Gottes-Brunnen", dessen magnesiumhaltige Quelle als Brunnen gefaßt war. Die ältere Einsiedelei war zunächst ein Holzgebäude in Schwellbalkenbauweise. Mit Errichtung der Wallfahrtskirche wurde ein zweiräumiger großer Pfostenbau über der Einsiedelei errichtet der dem als Kaplan amtierenden Einsiedler als Wohnung diente. In der nördlichen Ringmauer des Auerbacher Schlosses gab es den sogenannten „Pfaffengang“, durch den die Kapläne der Kapelle steil und im direkten Weg zur Burgkapelle gelangten um dort den Gottesdienst abzuhalten. Von Auerbach führte aus westlicher Richtung ein Pilgerweg zur Kapelle hinauf, von dem kurz davor ein Versorgungsweg abzweigte, der aus Südwesten zur Kapelle führte.

Um 1370/80 erhielt die schlichte, mit einem eingezogenen Rechteckchor und fünf Altären versehene spätromanische Saalkirche eine reichhaltigere Innenausstattung und einen massiven Anbau an der südlichen Schiffmauer, der ebenfalls Wohnzwecken diente.

1427 noch „Zu den Einsiedeln“ genannt, entstand Mitte des 15. Jahrhunderts der Name „Zur Not Gottes“ nach der Aufstellung eines Gnadenbildes mit der Ölbergdarstellung, auf der die Todesangst Christi sichtbar gemacht wurde.

Das Einzugsgebiet der Wallfahrt „Zur Not Gottes“ reichte vom nördlichen Ried in den nördlichen Odenwald. Im Zuge der durch die Landgrafen von Hessen, den Nachfolgern der Katzenelnbogener, eingeführten Reformation verlor die Kirche ihre Funktion und zwischen 1528 und 1557 wurde sie bis auf wenige Mauerreste abgetragen.

Erst im 19. Jahrhundert lebte die kirchliche Tradition in Form von Waldgottesdiensten erneut auf und 1896 wurde das Not-Gottes-Fest am alten Wallfahrtsort ins Leben gerufen. 1893 stiftete die Gräfin Marie von Erbach-Schönberg ein in Oberammergau von der Kunstschule des Bürgermeisters Lang geschnitztes, fast lebensgroßes Kruzifix, außerdem stiftete Großherzog Ernst Ludwig eine in der Gießerei Heun in Frankenthal gefertigte Glocke, die 1903 zunächst zwischen zwei Bäumen aufgehängt wurde. Sie wurde nach dem Ersten Weltkrieg wieder entfernt. Die nicht geringe regionale Bedeutung der Not-Gottes-Wallfahrt ist für das späte Mittelalter quellenmäßig gut belegt.

Mauerreste wurden erstmalig 1891/92 auf Initiative des Auerbacher Pfarrers Karl Eigenbrodt von dem denkmalpflegerisch versierten Bezirksfeldwebel Heinrich Gieß aus Heppenheim ausgegraben. 1893 wurde die in ihren Grundmauern freigelegte Anlage durch Professor Adamy aus Darmstadt und dem Bensheimer Kreisbaumeister Lucius hergerichtet.

In den Jahren 1958 bis 1960 wurde von der christlichen Sozietät „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ (Stuttgart-Weilimdorf) nach Plänen des Augsburger Architekten und bayerischen Landeskirchenbaumeisters Schatz die Kapelle neu errichtet. Es entstand eine schlichte, rechteckige Saalkirche aus Sonderbacher Granit (bei Heppenheim), das Walmdach nach Westen ausgerichtet und einer Satteldachgaupe für eine Glocke, mit rechteckigen Fensteröffnungen an den Längsseiten, der Eingang im Westen ist über eine Freitreppe erreichbar. Der schlichte Kirchenbau steht auf den Grundmauern des Chores der nur noch in Mauerresten erhaltenen Wallfahrtskapelle.

1991 fanden erneut Grabungen statt, die weitergehende Erkenntnisse erbrachten. Die der heutigen Kapelle vorgelagerten Grundmauerreste der alten Kapelle wurden nach Abschluss der Grabungen restauriert und sind letzte wertvolle Zeugnisse mittelalterlicher Religiosität. Die neue Kapelle ist ein bescheidenes Dokument der späten fünfziger Jahre.

Heute wird an der Kapelle jährlich an Christi Himmelfahrt ein ökumenischer Freiluftgottesdienst von der katholischen und der evangelischen Gemeinde Auerbachs abgehalten.


Eine Urkunde vom 26. Juni 1427 besagt:

Graf Johann IV. von Katzenelnbogen bekundet, dass er von der Kapelle zu Auerbach mit Wissen des dortigen Kaplans Wilhelm 100 Gulden Frankfurter Währung empfangen hat, um damit die elf Gulden abzulösen, die Graf Johanns Großvater (anich) an Werner Kalb aus der gräflichen Beede zu Reinheim verkauft hat. Da der Auerbacher Kaplan nicht genug Renten besitzt, um seine eigene Kost in seinem Hause zu haben, bewilligt ihm der Graf zu Ehren Marias und aller Heiligen hinfort auf immer die Verköstigung im Schloss. Hierfür sollen alle Auerbacher Kapläne wöchentlich samstags zu Ehren Marias eine Messe lesen und darin für die Eltern des Grafen und seiner Frau, für Graf Wilhelm und dessen Eltern, für den Aussteller und seine Frau und ihren Sohn und dessen Frau beten und für ihr Seelenheil bitten. Darüber sollen jedoch die anderen Messen, mit denen die Kapelle anfänglich dotiert ist, nicht vergessen werden. Wilhelm hat die Auerbacher Kapelle, solange er sie innehat, im Bau und Vermögen gebessert; er hat insbesondere 60 Gulden für eine Weingülte gegeben und diese der genannten Kapelle mit der Bestimmung übergeben, dass jeglicher Kaplan zu Auerbach drei Priester zu sich nehmen soll, nämlich den Pfarrer zu Auerbach, den Frühmesser daselbst und den Kaplan zu Einsiedeln, damit sie, während der genannte Auerbacher Kaplan am Sonntag Reminiscere abends eine Vigilie mit neun Lektionen und am Montag danach morgens eine Seelenmesse für alle Gläubigen liest, mit ihm in der Auerbacher Pfarrkirche drei Seelenmessen lesen, um damit alle verstorbenen Vorfahren des Grafen und ihrer Frauen sowie derjenigen seiner Frau und seiner Schwiegertochter zu gedenken sowie des verstorbenen Grafen Gerhard, Dompropstes von Speyer, und des Grafen Wilhelm und seiner Eltern und Geschwister und aller, die ihm je Gutes erwiesen haben. Hierfür soll der genannte Kaplan von der Weingülte jährlich 1/2 Gulden erhalten und davon den drei übrigen Priestern am Montag nach Reminiscere je vier Schilling geben und die andere Gülte für sich behalten. Hierbei soll es auf ewige Zeiten bleiben. Sollte die Weingülte eines Tages wieder eingelöst werden, müssen die dafür gezahlten 60 Gulden mit Wissen der Grafen anderweitig sicher angelegt werden. Können die bezeichneten Priester einmal an diesen Messen zu Reminiscere nicht teilnehmen, kann der Auerbacher Kaplan mit Zustimmung des Auerbacher Pfarrers andere Priester dazu nehmen, so dass es immer insgesamt vier sind.



Der Melibokus (bzw. Melibocus; auch Malschen oder Malchen und früher Spitzberg genannt) ist ein 517,4 m hoher Berg im Odenwald bei Zwingenberg in Hessen. Der Gipfel liegt in der Gemarkung Auerbach, einem Stadtteil von Bensheim.

Er stellt den höchsten Berg des vorderen Odenwalds bzw. an der südhessischen Bergstraße dar.

Der Berg befindet sich am Westrand des Odenwalds oberhalb der Bergstraße zwischen Darmstadt im Norden und Heidelberg im Süden auf der Höhe von Zwingenberg. Er erhebt sich weithin sichtbar über die Oberrheinische Tiefebene.

Auf seinen nördlichen Ausläufern steht das Alsbacher Schloss, südlich des Bergs auf dem Auerberg (339,7 m) das Auerbacher Schloss.

Auf dem Berggipfel stehen militärische Anlagen der US-Armee und ein Aussichtsturm. Der Weg zum Gipfel ist durchgängig asphaltiert und dient vielen Radsportlern als Herausforderung (8,2 % mittlere Steigung auf 4,8 km Länge).

Ab dem Parkplatz zwischen Melibokus und Auerberg ist die Straße für Kraftfahrzeuge gesperrt, die letzte Wegstrecke zum Gipfel muss zu Fuß zurückgelegt werden.

Auf dem Gipfel des Melibokus befand sich eine Radio-Relais-Station (X-Ray Sierra und X-Ray Uniform) der United States Army mit der Bezeichnung Rover / Site 4 und 6, mit dazu gehörigen Beton- bzw. Sendemast, der von einer Kasernenanlage umgeben und eingezäunt war. Die gesamte Anlage ist zur Zeit nicht mehr besetzt. Sämtliche Antennen und sonstigen funktechnischen Anlagen wurden bis Mitte des Jahres 2007 entfernt. Es ist wahrscheinlich, dass man die Kosten scheute, den gesamten Turm abzubauen. Er besitzt nun keine Funktion mehr.

Der alte Melibokusturm wurde 1772 von Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt erbaut und vor seiner Zerstörung 1945 als Flugsicherungspunkt genutzt. Auf einer Nachtflugstreckenkarte von 1936 liegt dieser als „Flugstreckenfeuer“ gekennzeichnete Punkt auf der Flugstrecke Frankfurt–Darmstadt–Stuttgart. In der Kartenbeschreibung werden seine Koordinaten mit 49° 43' 33? N, 8° 38' 14? O49.72583333338.637222222227 (Kreis Bensheim, Provinz Starkenburg) angegeben. Das „Feuer“ war ein elektrisch betriebener Drehscheinwerfer (ähnlich einem Seefahrtleuchtturm), dessen Blinklicht nach 3,8 Sekunden Pause für 0,2 s sichtbar war. Er wurde gewartet von der Signaldienst GmbH, einem Vorläufer der heutigen Deutschen Flugsicherung DFS GmbH. Das Turmlicht befand sich auf 28,4 m Höhe über dem Berggipfel; es konnte etwa 65 km weit gesichtet werden. Beim Einrücken der Alliierten 1945 wurde der Turm von zwei 18-Jährigen gesprengt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden aus vielen sichtbaren Leuchtfeuern „Funkfeuer“, die also ihre Informationen per hochfrequenter Welle Tag und Nacht abstrahlen. Doch ihre Tage sind gezählt, denn zukünftige Navigationssatelliten übernehmen die Aufgabe der Streckenführung auch in der Luftfahrt.

Unweit davon steht ein Aussichtsturm mit Gaststube im Sockelgebäude, die nur an Wochenenden geöffnet wird. Vom Turm ist der Blick frei über das Alsbacher Schloss, den Rheingraben und Rheinhessen bis zu Donnersberg, Soonwald, Hunsrück und Taunus. Im Südwesten sind der Pfälzerwald und bei guter Sicht die Vogesen zu sehen.

Knapp unterhalb dieses Turms, Richtung Nordwest, befindet sich im Wald eine Felswand/Steinbruch, die der sichtbare Teil des vulkanischen Kerns des Melibokus ist. Informationen zur Geologie befinden sich in den Artikeln Oberrheinische Tiefebene und Odenwald.

Eine Rampe auf der Spitze der Felswand dient erfahrenen Hängegleiter-Piloten (Drachenfliegern) als Startplatz. Die Felswand ist auch ein schöner Aussichtspunkt.



Der Ort liegt in der Region Bergstraße, die zu den wärmsten Regionen Deutschlands gehört und auch die „Riviera Deutschlands“ genannt wird. Sie zieht sich von Nußloch beziehungsweise Wiesloch (Baden-Württemberg) bis nach Darmstadt. Das milde Klima begünstigt den Weinbau. Als blühender Garten zeigt sich die Bergstraße zum Frühlingsanfang, wenn Kirsch-, Pfirsich- und Mandelbäume in der Regel 2-3 Wochen früher als im übrigen Deutschland, aus dem Winterschlaf erwachen.



Auerbach liegt in dem Weinbaugebiet Hessische Bergstraße, im Weinbaubereich Region Starkenburg, mit der bekannten Großlage Auerbacher Rott. Da die Rebanbauflächen an der Bergstraße nicht sehr groß sind, wurden in Auerbach nur zwei Einzellagen ausgewiesen: der Auerbacher Höllberg und der Auerbacher Fürstenlager. Zu der Großlage Auerbacher Rott gehören noch die Lagen Alsbacher Schöntal, Zwingenberger Steingeröll und Zwingenberger Alte Burg.
Die Weinberge liegen an den Hängen des Melibokus und des Auerbergs, ziehen sich über das Fürstenlager zum Altarberg und erreichen hier Schönberg und Bensheim mit eigenen Lagen.
In Auerbach wurde traditionell Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Im Laufe der Jahre (seit ca. 1980) kamen immer weitere Rebsorten hinzu und es werden sogar Rotweine angebaut, was für die Hessische Bergstraße nicht gerade typisch ist.
Einige Weingüter in Auerbach und der näheren Umgebung, sowie die Bergsträßer Winzer eG in Heppenheim, besorgen den Ausbau des Auerbacher Wein's, der zum überwiegenden Teil in der Region konsumiert wird. Die Winzer widmen sich mittlerweile auch der Produktion von Sekt und Secco sowie von Trester- und Obstbränden.

Geschichtliches: Schon die Katzenelnbogener bauten Wein in Auerbach an, so sind 1258 die Weinlage Grafenweinberg unterhalb der Burg, 1318 der Weinberg Reubere und 1410 wird die Rebsorte Urbergen Wyne benannt.[8] 1732 erstmals Nennung von Wingerten im sogenannten Roth zu Auerbach. Der Hang hinter dem Herrenhaus im Fürstenlager war von der Darmstädter Grafschaft als Weinberg angepflanzt. Der Auerbacher Fürstenlager zeugt heute noch von diesem historischen Fürstenlagerwein.





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